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Wie gehts es dir und deinem Baby in der 29. Woche? Welche Rituale dominieren euren Alltag und was ist gerade die Lieblingsbeschäftigung deines Babys? Und bleibt bei all dem noch Zeit für dich?
Familienleben: Bewusste Pausen für die Eltern
Hast du in den vergangenen Wochen einmal in dich reingehorcht, wie es dir selbst so geht? Nach all den Entwicklungen, Wachstumsschüben, vollen Windeln und wachen Nächten. Hast du noch genug Kraft? Wie unterstützt dich dein:e Partner:in? Oder, wenn du dein Baby alleine großziehst: Welche Unterstützung erfährst du von Freund:innen und der Familie?
Der Ratschlag Hilfe anzunehmen ist leicht formuliert, aber für euch als frisch gebackene Eltern vielleicht gar nicht so leicht umzusetzen. Eventuell wohnen die Großeltern weit weg oder ihr habt aus guten Gründen wenig Kontakt. Die meisten eurer Freund:innen habe gerade selbst Nachwuchs bekommen oder arbeiten in Vollzeit und haben wenig Bezug zu Babys und außerdem genauso wenig Zeit.
Was ist also die Lösung? Wichtig ist vor allem, ehrlich zu sich selbst zu sein. Wenn du das Gefühl hast, am Rande der Erschöpfung zu stehen, such das Gespräch mit dir nahestehenden Personen oder suche eine Familienberatungsstelle auf. Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen und es gibt Menschen, die dir professionell helfen können. Das bedeutet nicht, dass du gescheitert bist. Das bedeutet nur, dass du auf dich Acht gibst und somit auch an dein Baby denkst. Glückliche Eltern können viel besser für ihre Kinder da sein, als wenn du selbst überhaupt nicht mehr kannst und kraftlos versuchst, den Tag zu überstehen.
Manchmal sind es aber auch nur kleine Stellschrauben, die eine große Wirkung haben. Vielleicht fragst du deine:n Partner:in, ob er:sie sich vorstellen kann, dass ein Abend in der Woche nur dir gehört. Er:sie passt auf das Baby auf und du hast Zeit für alles, was du schon lange tun wolltest. Egal ob Badewanne mit Buch oder Ausgehen mit den besten Freund:innen – sicherlich gibt es einiges, was du dir wünscht.
Entwicklung: Applaus, Applaus!
In die Hände klatschen ist gar nicht so einfach: Dein Baby muss dafür die Hände öffnen und flach halten und dann in einer schnellen Bewegung zusammenführen können. Irgendwann um den 9. Monat herum sind die meisten Babys soweit. Als Anregung kannst du Klatsch-Reime wie “Backe, backe, Kuchen” vormachen. Wetten, dass dein Baby in dieser Woche – auch vor dem ersten eigenen Klatschen – eine Menge Spaß mit Kinderreimen hat?
Gesundheit und Ernährung: Babyzähne putzen
Hat bei euch das Zahnen schon begonnen und die ersten Zähne das Licht der Welt erblickt? Viele Baby bekommen ihren ersten Zahn ungefähr mit 6 Monaten.
Falls ihr noch keinen ersten Zahn entdeckt habt: Anzeichen fürs Zahnen bei Babys ist vermehrtes Sabbern und Herumkauen auf allen möglichen Gegenständen. Weitere Anzeichen fürs Zahnen sind rote Wangen oder ein roter Ausschlag um den Mund. Meist sind es die mittleren unteren Schneidezähne, die bei Babys zuerst durchbrechen, danach kommen die oberen Schneidezähne.
Sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist, kommt meist jeden Monat ein neuer Zahn hinzu. Es könnte also sein, dass dein Baby bei seinem 1. Geburtstag seine ersten sechs Zähne hat. Doch auch beim Thema Zahnen: Es gibt keine Entwicklung nach dem Lehrbuch und jedes Kind entwickelt sich ganz individuell.
Besonders wichtig ist: Sobald der erste Zahn da ist, beginnt auch das Zähneputzen. Denn: Auch kleine Kinder nehmen bereits Zuckerarten zu sich, die Karies verursachen können. Es gibt extra Zahnbürsten für Babys und damit könnt ihr euch spielerisch dem Thema Zähneputzen nähern. Vielleicht erzählst du deinem Kind währenddessen eine kleine Geschichte oder kommentierst ganz genau, was du da machst. Dann wird es nicht so schnell langweilig und das Zähneputzen vielleicht sogar zu einem netten Ritual.
Spiel und Spaß: Fingerspiel
Vielleicht kennst du diesen Fingerspiel-Klassiker noch aus deiner eigenen Kindheit. Falls nicht: Kinder lieben ihn seit Generationen. So geht's:
"Kommt ein Mann die Treppe rauf" (mit Zeige- und Mittelfinger läufst du den Arm deines Babys hoch)
"Klopft an" (du zupfst am einen Ohr)
"Bim Bam" (du zupfst am anderen Ohr)
"Guten Tag, Madame!" oder
"Guten Tag, Herr Nasemann!" (du zupfst sanft an der Nase deines Babys)
Wichtig: Kinder entwickeln sich unterschiedlich. Das eine krabbelt früh, sein erstes "Mama" kommt ihm aber vielleicht spät über die Lippen. Das andere schläft schon acht Stunden durch, will sich aber noch nicht umdrehen. Und ein drittes kann früher als alle anderen in der Krabbelgruppe frei sitzen, wacht aber nachts immer noch dreimal auf. Am besten können Eltern ihr Kind unterstützen, indem sie ihm sein eigenes Entwicklungstempo lassen. Hast du trotzdem Zweifel, ob sich dein Kind altersgerecht entwickelt, ist dein:e Kinderärzt:in der:die richtige Ansprechpartner:in.
Verwendete Quellen:
- Remo H. Largo: Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Piper Verlag. Aktualisierte Neuauflage 2017.
- gesund-ins-leben.de: So lassen sich Kinderzähne schützen, zuletzt aufgerufen am 03.05.2022.
- Kinderpädagogik: Zur Bedeutung von Reimen und Kinderliedern für das Erlernen der Sprache, zuletzt aufgerufen am 03.05.2022.