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Babyentwicklung Schrei-Übersetzer: Jedes Baby schreit auf verschiedene Arten

Baby schreit
© Pratchaya / iStock
Wenn ein Baby weint oder schreit, klingt das jedes Mal ein bisschen anders. Auf welche Arten Babys weinen - und was sie ihren Eltern damit sagen wollen, lesen Sie hier. Plus: Die richtige Reaktion, wenn Ihr Baby schreit.

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Der Sehnsuchts-Schrei

Babyentwicklung: Schrei-Übersetzer: Jedes Baby schreit auf verschiedene Arten
© metinkiyak

Das Baby wacht auf und fühlt sich allein. Oder merkt, dass Mama schon lange in der Küche ist. Meist lässt es einen kurzen "Kontakt-Laut" hören. Wenn dann keiner kommt, geht die Sirene los ("Halloooo, ist da niemand?").

Beste Reaktion, wenn das Baby schreit: schnell hingehen und in den Arm nehmen.

Der Hunger-Schrei

Babyentwicklung: Schrei-Übersetzer: Jedes Baby schreit auf verschiedene Arten
© Galina Barskaya

Das Baby weint, schmatzt dabei, saugt an seiner Faust. Die Botschaft: "Ich hab so einen Hunger! Und Warten fällt mir verdammt schwer." Kohldampf kündigt sich meist mit einem fordernden Quengeln an, das bald in energisches Schreien übergeht.

Beste Reaktion, wenn das Baby schreit: überlegen, wann die letzte Mahlzeit war. Brust oder Brei anbieten und schauen, was passiert.

Der Müdigkeits-Schrei

Das Baby reibt sich Augen oder die Nase, es gähnt und meckert. Will sagen: "War ja ein spannender Tag, aber jetzt bin ich platt." Kommt der Schlaf trotz extremer Müdigkeit nicht, wird das Schreien dramatischer.

Beste Reaktion, wenn das Baby schreit: abwarten, aber in der Nähe bleiben. Babys ab sechs Monaten schlafen nach einer kurzen Heulphase oft von allein ein.

Der Schmerz-Schrei

Das Baby schreit aus Leibeskräften, meist gellend hoch, es wirft sich heftig hin und her, japst nach Luft. Das Signal heißt eindeutig: "Das tut weh! Helft mir!" Der Schmerz-Schrei ist der schrillste und intensivste Laut im Brüll-Repertoire.

Beste Reaktion, wenn das Baby schreit: wenn es nicht sowieso klar ist - genau nachschauen, wo es zwickt: ob der Po wund ist oder sich womöglich ein Haar um den großen Zeh gewickelt hat. Bei Bauchweh hilft der Fliegergriff. Bei häufigen undefinierbaren Schmerz-Attacken zum Kinderarzt gehen.

Der Stress-Schrei

Das Baby macht den Rücken steif und ballt die Hände zu Fäusten. Die kurzen, eher schrillen Schreie gehen in ein untröstliches Weinen über, wenn keiner die Botschaft versteht: "Bitte, lasst mich in Ruhe. Mir wird das alles zu viel!"

Beste Reaktion, wenn das Baby schreit: Action reduzieren, Lärmquellen ausschalten, Überstimulation, z. B. durch Schaukeln, stoppen. Oft hilft das vertraute Bett.

Der Langeweile-Schrei

Das Baby strampelt, rudert mit den Armen. Es will sagen: "Leute, ich platze vor Energie. Unternehmt was mit mir!" - und drückt das durch Jammern in mittlerer Lautstärke aus. Anfangs mit Pausen, wenn sich nichts tut, steigert sich das Geheul.

Beste Reaktion, wenn das Baby schreit: einfach ein bisschen mit dem Kind reden, seine Mimik und seine Laute nachahmen, aber auch ganz normal und liebevoll sprechen. Die Gesichter und Stimmen von Mama und Papa hat es am liebsten.

Beratung

Dr. Joachim Bensel, Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen, Kandern, Leiter der "Freiburger Säuglingsstudie" und Autor des Buchs "Was sagt mir mein Baby, wenn es schreit?", Oberstebrink Verlag, 9,80 Euro.

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