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In den ersten Wochen nach der Geburt ist so vieles neu, tausend Fragen schwirren durch Ihren Kopf. Stillen, Wickeln, Anziehen: Wie mache ich es richtig? Lesen Sie hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Kann ich sofort stillen?

Ja. Direkt nach der Geburt wird Ihnen die Hebamme das Baby an die Brust legen. Und Ihr Baby wird saugen, als hätte es nie etwas anderes gemacht. Machen Sie sich jetzt keinen Stress und lassen Sie sich nicht verruckt machen. Auch wenn das Baby noch wenig trinkt: Sein Magen ist so klein wie eine Murmel und die erste Milch, das Kolostrum, ist fett und nahrhaft. Sie selbst mussen weder bestimmte Nahrungsmittel essen noch meiden. Am Besten ist naturlich eine vielseitige, gesunde Ernahrung. Aber keine Sorge: Ihr Korper produziert die Milch immer so, dass das Baby alle Stoffe bekommt, die es braucht. Wenn es mit dem Stillen anfangs nicht so gut klappt, lassen Sie sich nicht entmutigen. Sollte es zu Milchstau, Schmerzen oder wunden Brustwarzen kommen, hilft Ihnen die Nachsorgehebamme oder eine ehrenamtliche Stillberaterin (z.B. uber LaLecheLiga). Ach ja: Nach dem Stillen Bäuerchen nicht vergessen! Sanft auf den Rucken klopfen und Luft rauslassen. Gilt naturlich auch für Flaschenkinder.

Wickeln, kein Problem?

Die Hebamme zeigt Ihnen, wies geht. Wie oft Sie Ihr Baby wickeln, werden Sie schnell rausbekommen. Sobald die Hose stinkt (na klar!), oder wenn sich die Windel satt und voll anfühlt. Das ist erfahrungsgemäß alle 3-4 Stunden. Nachts stört eine nasse Windel weniger als das Aufwecken, deshalb nur beim großen Geschäft wickeln. Damit nichts druckt oder ausläuft, ist die richtige Windelgröße wichtig. Sie sehen gleich, ob das Bundchen kneift oder zu lasch sitzt. Vorsicht bei Jungs! Die überraschen Mama oder Papa gerne mal mit einem stattlichen Pipistrahl. Und sie schaffen es tatsachlich, oben aus der Windel herauszupullern - also den Penis beim Anlegen der Windel nach unten zeigen lassen.

Wie nehme ich mein Baby am besten hoch?

So zart, so zerbrechlich ... sind Neugeborene gar nicht. Nur die Halsmuskulatur ist noch schwach, deshalb sollten Sie beim Hochnehmen das Kopfchen stützen. Es konnte sonst ruckartig zuruckfallen, was schlecht furs Gehirn wäre. Deshalb ist auch Schütteln absolut tabu. Sie konnen aber unbesorgt sein, Ihr Baby ist kein rohes Ei - wenn Sie normal mit ihm umgehen, kann nichts passieren. Eine gute Methode, Ihr Kleines vom Sofa oder Bettchen hoch auf den Arm zu nehmen: Seitlich! Liegt es auf dem Rücken, fassen Sie mit beiden Händen am Brustkorb an und drehen es auf die Seite. Wenn Sie es jetzt hochnehmen, kann der Kopf erst gar nicht zurückfallen. Liegt es auf dem Bauch, drehen Sie es vorsichtig auf den Rücken und machen es genauso.

Ein Frau hebt ihr Kind hoch, das sich sehr freut und lacht.

Wie geht Anziehen am einfachsten?

Diese winzigen Händchen! Wie kommen die am besten durch den Ärmelkanal eines Babyhemdchens? Einfach durchstecken! Sie konnen nichts falsch machen. Und wenn Ihr Baby herzzerreißend brüllt - dann findet es Anziehen eben doof. Um die Prozedur etwas zu beschleunigen, gibt es naturlich Tricks. Ärmel und Hosenbeine immer aufkrempeln und dann erst überstreifen. Am besten Wickelbodys nehmen. Auch gut: Bodys mit überlappenden Offnungen oder Druckknöpfen an den Schultern. Da konnen Sie die Kopföffnung vor dem Überziehen schön breit machen. Und beim Ausziehen können Sie den Kopf ganz umschiffen, indem sie den Body über die Schultern nach unten ziehen (sehr praktisch bei verschmutztem Hinterteil!). Die Babykleidung immer kontrollieren, damit sich keine lästigen Wulste bilden, weil die echt unangenehm werden konnen, wenn man so viel rumliegt. Auch die Bündchen überprüfen, denn nicht immer wurden bei Babysachen die Speckröllchen mit eingeplant. Wenn was einschneidet: Weg damit! Auch wenn es das Taufgeschenk von Tante Rosi ist.

Jeden Tag ein Bad, oder wie oft?

Es klingt komisch - aber auch Neugeborene werden schmutzig. An Stellen, wo Sie es vielleicht nicht erwarten: Hinter den Ohren, in den Achselhohlen, in den Hautfalten an Hals, Nacken, Kniekehlen. Da sammelt sich einiges an, vor allem kleine Fusseln. Anfangs reicht ein Bad aber zwei- bis dreimal pro Woche. Dabei hilft Wasser beim Sauberwerden, Seife wurde der Haut nur unnotig Feuchtigkeit entziehen. Ein Hebammentrick: Geben Sie einen Schuss Milch oder einen Spritzer Öl ins Badewasser. Zwischendurch können Sie die Badewanne in der Ecke stehen lassen und Gesicht, Hände und Windelbereich mit einem warmen Waschlappen abwaschen. Viele Eltern schneiden übrigens ihrem Baby nach dem Baden gerne die Nagel, weil sie da schon weich sind. Hebammen raten allerdings davon ab, um nicht zu viel wegzuschneiden. Am besten klappt das Nagelschneiden, wenn Ihr Baby schläft.

Schlaflose Nächte, muss das sein?

Es gibt zwar Babys, die schnell durchschlafen, aber eines ist klar: Der Winzling weiß noch nicht, was Nacht bedeutet und dass da alle schlafen sollen. In Mamas Bauch war sein Schlaf gleichmaßig uber Tag und Nacht verteilt und muss sich jetzt erstmal Richtung Nacht verlagern. Um das zu schaffen, muss das Babygehirn eine gewisse Reife haben, deshalb helfen erzieherische Maßnahmen wie Schreienlassen am Anfang nicht. Aber keine Angst: Das heißt nicht, dass Sie die Nachte durchwachen mussen, Unterbrechungen dagegen wirds wohl geben. Zum Beispiel wenn Ihr Neugeborenes Hunger hat. Dann ist es praktisch, wenn das Babybettchen direkt neben Ihrem Bett steht und Sie einfach nur neben sich greifen mussen um das Baby anzudocken. Stillen klappt wunderbar im Liegen. Und das Licht kann auch aus bleiben. Damit Ihr Baby alleine in den Schlaf findet, helfen kleine Rituale wie sachte über den Kopf streichen oder Händchen halten. Und der große Trost: Ab dem 3. Lebensmonat konnen Babys schon sechs oder mehr Stunden am Stück schlafen. Theoretisch.

Bin ich noch mobil?

Na klar. Das kommt ganz auf Sie an. Sind Sie eher der Typ Glucke, dann nehmen Sie Ihr Baby einfach uberall hin mit. Für was gibt es schließlich Tragetücher & Co.? Brauchen Sie bald wieder etwas Zeit fur sich alleine - auch kein Problem. Dafur gibt es Handmilchpumpen und verständnisvolle Partner. Also auf zum Friseur oder Mädelsabend! Dass Ihr Baby dann anstatt der Brust mal ein Fläschchen mit Muttermilch bekommt, muss Sie nicht abhalten. Die modernen Sauger sind so gemacht, dass das Baby auch locker mit dem Fläschchen zurechtkommen sollte. Und den Papa freuts bestimmt - denn der darf seinen Zwerg dann mal ganz für sich allein genießen.

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