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Interview mit "Juli"-Sängerin Eva Briegel Zwischen Babyglück und Band-Alltag

Windeln wechseln, Albumproduktion und Auftritte - die Popstar-Mama Eva Briegel von der Band "Juli" versucht zwei Welten unter einen Hut zu bekommen. Im Interview mit Eltern.de berichtet sie vom neuen spannenden Leben mit ihrer sieben Monate alten Tochter Yoko.



"Juli" wurde 2004 mit dem Song "Die perfekte Welle" bekannt. Seitdem ist die Band mit verschiedenen Songs immer wieder auf den oberen Plätzen der Charts erfolgreich.
Front-Frau, Eva Briegel (31), wurde vor sieben Monaten Mama. Vater ist der "Mia"-Gitarrist Andy Penn. Hier erzählt sie aus ihrem neuen Leben mit babyfreundlichem Tourbus, Stillpäuschen zwischen den Bandauftritten und gemütlichen Kuschelstunden zu dritt. Ab November geht "Juli" mit neuem Album und Baby auf Tournee.

Im Februar kam Deine Tochter Yoko zur Welt. - Yoko wie Yoko Ono, die Frau von John Lennon?

Ja. Andy und ich sind große Beatles-Fans, so sind wir auf den Namen gekommen - wäre es ein Junge geworden, würde er vielleicht John heißen. Yoko ist ein japanischer Name und bedeutet "optimistisches Kind". Und das passt super! Yoko lacht viel, ist neugierig und offen. Außerdem ist der Name ein bisschen ungewöhnlich, aber nicht zu sehr - so wie unsere Familie eben.

Wie geht’s Dir als Mama?

Sehr gut! Unser Tagesablauf richtet sich jetzt ganz nach dem Baby. Ich bin eigentlich eher pessimistisch und hatte mir das Leben mit Kind viel anstrengender vorgestellt, aber es läuft echt gut. Am schönsten ist es, wenn wir morgens aufstehen, Yoko schon wach ist und lacht. Sehr spannend ist, dass dieser kleine Mensch schon eine eigene Persönlichkeit hat. Ich glaube, sie hat meine Zielstrebigkeit geerbt, denn sie krabbelt zum Spielen furchtlos auf unsere Katzen zu - die Katzen haben mehr Angst vor ihr als sie vor ihnen.

Unterscheidet Ihr Euch von anderen Eltern?

Ich glaube, wir machen manche Dinge anders als andere Eltern. Für mich kommt zum Beispiel ein Kinderwagen nicht in Frage. Ich bin ein Kuschel-Typ und brauche viel Nähe, deshalb haben wir Yoko überall im Tragetuch mit dabei. Beim ersten Kind soll eben alles perfekt sein - ich versuche mich ganz auf mein Gefühl zu verlassen.

Wie ist in Deiner Familie die Aufgabenverteilung?

Ich finde es toll, dass Andy und ich die Erziehungsarbeit wirklich teilen. Vor der Geburt nimmt man sich das oft vor und dann entwickelt es sich doch so, dass sich zum Großteil die Mama ums Baby kümmert.

Wie managst Du den Alltag zwischen der Band und dem Baby?

Mein Freund kümmert sich sehr viel um unser Baby. Er kommt mit, wenn ich einen Termin habe und hat die Kleine im Tragetuch dabei. Andy geht sehr in seiner Rolle als Papa auf. Yoko und er haben einen so guten Draht zueinander. Manchmal denke ich sogar, dass ich einiges aufzuholen habe. Wir nutzen die Termine als kleine Familienreise und bei den Interviews schauen wir, dass dazwischen immer kleine Päuschen für uns oder Yoko sind.

Klappt das so gut, weil Ihr Euch als Künstler die Zeit freier einteilen könnt?

Ich denke schon. Hätten mein Freund und ich andere Berufe, müssten wir das anders organisieren. Aber ich bin mir gar nicht sicher, ob ich einen Freund haben wollte, der eine 40-Stunden-Woche hat. Es ist gut, wenn die Lebenssituationen der Partner zueinander passen. Der Beruf des Künstlers erfordert Zeit, Raum und eine gewisse Muße.

Im November gehst Du mit "Juli" auf Tour - kommt das Baby mit?

Ja. Andy und Yoko werden beide mitkommen. Dafür haben wir uns einen riesigen Tourbus umbauen und einen extra Raum mit großem Familienbett abtrennen lassen. Die Band-Jungs wohnen dann im gleichen Bus, können aber vorne feiern und Yoko hat es hinten ein wenig ruhiger.

Familienidylle und Tourstimmung - ist das nicht ein großer Gegensatz?

Ja sicherlich. Ich bin sehr gespannt, wie das funktioniert. Es kann komisch sein erst auf der Bühne eine Show vor Publikum abzuliefern und dann … Schnitt… hinter der Bühne Mama zu sein. Oder das Mamasein hinter der Bühne wird ein gemütlicher Ausgleich zum Auftrittsstress. Andy und ich wollen aber schauen, dass wir uns ein bisschen Bandleben erhalten. Jeder ist Mal für Yoko zuständig und der andere darf ein Bier trinken.

Was hat die Band zu Yoko gesagt?

Die Jungs sind da sehr aufgeschlossen. Sie mögen Yoko gern. Da Yoko viel dabei ist, haben sie auch viel mit ihr zu tun und ich leg sie den Jungs schon mal in den Arm. Vor allem Andreas Herde hat ja Erfahrung, er ist auch vor einiger Zeit Vater geworden.

Hat Dich Yoko zu Songs des neuen Albums inspiriert?

Nein, eigentlich nicht. Die Songs wie "Elektrisches Gefühl" sind schon vorher entstanden. Yoko findet Musik aber super. Sie war die ersten Monate bei der Produktion des Albums dabei. Am liebsten hat sie, wenn ich ihr vorsinge - auch wenn es manchmal nur "Quatsch" ist, wie ein Liedchen über "Das Ärmchen, das jetzt in den Body muss".

Du bist überzeugte Vegetarierin. Wirst du Yoko auch vegetarisch ernähren?

Vielleicht. Ich hab mich schon mal informiert, es gibt Präparate, die man den Kleinen als Fleischersatz zufüttern kann. Aber das dauert ja noch, im Moment wird sie noch gestillt. Wenn es soweit ist, werde ich darüber mit unserer Kinderärztin sprechen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Babys Fleisch essen - in den Steinzeithöhlen gab’s das bestimmt auch nicht, da haben sich die kleinen Kinder wahrscheinlich auch eher von Bananen ernährt.

Bananen in der Steinzeit?

Naja, vielleicht doch eher Früchte, Beeren und Gemüse.

Das neue Album "In Love" von "Juli" ist ab 17. September 2010 im Handel erhältlich.

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