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Dein Baby ist in seiner 15. Woche und beginnt immer häufiger, gezielt nach den Objekten seiner Begierde zu greifen. Der angeborene Greifreflex ist innerhalb der ersten drei Monate noch recht präsent, nimmt aber immer weiter ab.
Entwicklung: Dein Baby hat alles im Griff!
Unzählige Male am Tag greifen wir nach etwas und lassen es irgendwann wieder los. Ist doch nichts dabei, oder? Doch, eine Menge: Zum Greifen muss man das Objekt sehen und seine Entfernung abschätzen, man muss die Hand gezielt öffnen, sie im richtigen Winkel ausstrecken und die Hand dann mit dem richtigen Druck schließen. Und natürlich geschlossen halten.
Dein Baby übt genau das jetzt immer und immer wieder. Die ersten Erfolge sind eher zufällig, aber irgendwann klappt es. Was für ein Erfolg! Noch hält dein Baby alles mit der ganzen Hand fest, nicht mit den Fingern allein. Das bewusste Loslassen klappt übrigens noch nicht – leider auch nicht an Mamas Haaren! Aber fortan gilt: Ob Holzrassel, Omis Brille oder der vergessene Keks unterm Couchtisch: Jeder Fang wird von deinem Baby sofort zum Mund geführt und mit Lippen und Zunge ausgiebig erkundet.
Die orale Phase in der 15. Woche
Apropos alles in den Mund stecken: Das ist ein ganz typisches Verhalten von Babys. Das Erkunden von Gegenständen mit dem Mund wird auch als Mundeln bezeichnet. Dabei will es die Sachen aber nicht essen, sondern erkunden. Gegenstände werden von Babys mit dem Mund kennengelernt: Lippen und Zunge erkennen Größe, Form, Konsistenz und unterschiedliche Oberflächenstrukturen.
Diese orale Phase dauert circa bis zum achten Monat an. Das Besondere dabei ist: Babys erkennen später sogar Gegenstände mit den Augen wieder, die sie vorher nur mit dem Mund untersucht haben.
Familienleben: Familie vs. Freundschaft
Dass ein Baby Veränderung bedeutet, ist schon werdenden Eltern klar. Aber das Leben soll sich nicht nur um das Kind drehen. Es ändert sich einiges, wenn man Eltern wird, zum Glück nicht nur zum Schlechten. Der regelmäßige Kontakt mit kinderlosen Freunden ist allerdings keineSelbstverständlichkeit mehr. Dran bleiben ist das Motto. Oft hilft nur Abwechseln. Mal darf der eine los, mal der:die andere.
Gezielt über etwas anderes als nur Babythemen zu sprechen, wird sicherlich auch dir gut tun. Schließlich warst du vor der Elternschaft auch ein Mensch mit zahlreichen eigenen Interessen und Bedürfnissen. Die nicht aus den Augen zu verlieren, ist sehr wichtig und wertvoll.
Gesundheit und Ernährung: Verstopfte Babynase freikriegen
Der Nestschutz deines Babys lässt in der 15. Woche immer weiter nach. Hatte dein Schatz auch schon einmal mit Baby-Schnupfen zu kämpfen? Was sonst nach einem banalen Symptom klingt, macht den Kleinsten ganz schön zu schaffen. Schließlich hindert es sie am ungestörten Trinken. Manchmal kann es schon helfen, wenn du dein Kind in dieser Zeit beim Trinken leicht aufrecht liegen lässt und es auch sonst viel auf dem Arm trägst.
Vielleicht ist aber auch gar kein Infekt Schuld am verstopften Näschen: Wenn Säuglinge beim Trinken viel spucken, kann Milch in die Nase aufsteigen. Die Reste trocknen dann an und verstopfen sie.
Eine Spülung mit Kochsalzlösung kann eine gute Lösung sein. Das Sekret wird verflüssigt, die Schleimhäute befeuchtet und das Sekret kann abfließen. Bei Stillkindern wird auch oft empfohlen, Muttermilch zu nutzen. Sie enthält antientzündige Substanzen und wird von vielen Hebammen als Hausmittel empfohlen. In Studien wurde die Wirksamkeit jedoch noch nicht nachgewiesen.

Spiel und Spaß: Fingerspiel "Hier hast du 'nen Taler"
Hast du mit deinem Baby in seiner 15. Woche schon einmal ein Fingerspiele fürs Baby versucht? Fingerspiele sind sehr beliebt, da sie ihre Motorik- und Sprachentwicklung auf spielerische Weise fördern.
Ein klassisches Fingerspiel, das schon Babys lieben, ist dieser Spruch:
Da hast 'nen Taler
geh auf den Markt
Kauf dir 'ne Kuh
Kälbchen dazu
das Kälbchen hat ein Schwänzchen
Dideldideldänzchen
Du nimmst dabei die Hand deines Babys und drehst sie sanft so, dass die Handfläche nach oben zeigt. Dann streichst du während jeder Zeile einmal über seine Handfläche, und am Schluss, bei “Dideldideldänzchen”, streichelst du seine komplette Handfläche mit den Fingerspitzen.
Wichtig: Jedes Kind ist einzigartig und deswegen entwickelt sich auch jedes Kind unterschiedlich. Das eine brabbelt schon fröhlich vor sich hin und lacht laut, dafür hebt es sein Köpfchen erst später eigenständig als viele Gleichaltrige. Manche Baby sind total auf ihre Hände und Füße fixiert und erkunden ihren Körper, reagieren aber weniger gut auf Geräusche. Wieder andere Kinder haben mit dem Trinken keine Probleme, schlafen die Nächte aber noch lange nicht durch. Am besten können Eltern ihr Kind unterstützen, indem sie ihm sein eigenes Entwicklungstempo lassen. Hast du trotzdem Zweifel, ob sich dein Kind altersgerecht entwickelt, ist dein:e Kinderärzt:in der:die richtige Ansprechpartner:in.
Verwendete Quellen:
- Remo H. Largo: Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Piper Verlag. Aktualisierte Neuauflage 2017.
- Kinderpädagogik: Zur Bedeutung von Reimen und Kinderliedern für das Erlernen der Sprache, zuletzt aufgerufen am 22.03.2022.
- Kinder- und Jugendärzte im Netz: Schnupfen: Auf richtiges Naseputzen achten, zuletzt aufgerufen am 22.03.2022.