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Babyfüße Zum Reinbeißen!

Babyfüße
Babyfüße
© fonseca_nuno / Thinkstock
Bereit für den großen Auftritt! Hier erfahren Sie alles über Babyfüße, ab wann Schuhe sinnvoll sind und was beim ersten Schuhkauf zu beachten ist. Außerdem: Jede Menge Fotos von süßen Babyfüßchen!

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Geht es Füßen ohne Schuhe wirklich am besten?

Ja, weil der Fuß ein kompliziertes Gebilde aus 28 kleinen Knochen, zahlreichen Muskeln, Bändern und Sehnen ist, das am besten ohne äußere Begrenzung funktioniert. Bewegungsfreiheit beim Auftreten und Abrollen ist in den ersten Lebensjahren besonders wichtig, sagt Professor Dieter Rosenbaum von der Orthopädischen Klinik der Uni Münster. Denn: Nur so bauen sich die Muskeln auf, die der Fuß braucht, um sich und den ganzen Körper tragen zu können. Je weniger freie Bewegungsmöglichkeiten, desto weniger werden diese Muskeln trainiert und desto wahrscheinlicher werden Fehlstellungen der Füße (zum Beispiel Knick-, Senk- oder Plattfuß), der Beine (X-Bein) oder später sogar der Hüfte.
 

Zeig her deine Füßchen!

ELTERN online-User haben uns Fotos von den niedlichen Füßen ihrer Babys geschickt. Schauen Sie mal wie süß diese kleinen Zehen sind! Die Füße Ihres Kindes sind auch einfach zum Reinbeißen süß? Dann schicken Sie uns doch schnell ein Foto davon an userkommentare@eltern.de. Mit dem Senden des Fotos stimmst Du einer Veröffentlichung des Fotos in unserer Bildergalerie zu.

 

Ab wann braucht mein Kind Schuhe?

Eigentlich erst, wenn es sich draußen beim Laufen verletzen oder verkühlen könnte, also irgendwann im Laufe des zweiten Lebensjahrs. In der Wohnung sind Stoppersocken die erste Wahl, die ersten Schuhe für draußen sollten eine besonders weiche, flexible Sohle haben.

Worauf muss man beim Kauf achten?

Gute erste Schuhe sind so knautschbar wie möglich, sagt Dr. Wieland Kinz vom unabhängigen Forschungsteam "Kinderfüße-Kinderschuhe" in Salzburg. Das heißt: Je leichter sich die Sohle mit zwei Fingern zusammendrücken lässt und je leichter man die beiden Schuhenden gegeneinander verdrehen kann, desto besser. Vor allem aber müssen Kinderschuhe passen – und das hört sich selbstverständlicher an, als es ist. Untersuchungen des Forschungsteams in Deutschland zeigten: Hierzulande tragen zwei Drittel aller Kinder zu kleine Schuhe.

Warum reicht es nicht, sein Kind den Schuh einfach anprobieren zu lassen?

Weil die tatsächliche Schuhgröße - man glaubt es kaum - in 97 Prozent der Fälle von der am Schuh ausgezeichneten abweicht. Doch selbst die berühmte Daumenprobe (bei der das Kind stehen muss) zeigt manchmal nicht exakt, ob der Schuh passt. Denn: Kinder ziehen oft die Zehen reflexartig ein. Und viele sagen auch nicht, wenn der Schuh drückt. "Kleinkinder können sich mit zu kleinen Größen arrangieren", hat Orthopäde Dieter Rosenbaum festgestellt. Ihre weichen Füße seien noch so leicht verformbar, dass sie in fast jeden Schuh passten.

Wann passt ein Schuh wirklich?

Im optimalen Kinderschuh sind vorn, vor den Zehen, 12 bis 17 Millimeter Platz. Eltern können das entweder an der herausgenommenen Innensohle abmessen oder eine Schablone basteln: das Kind auf ein Stück Pappe stellen, Fußumriss aufmalen, etwa die Breite eines kleinen Fingers eines durchschnittlichen Erwachsenen zugeben, die Schablone ausschneiden und in den Schuh legen. In der Breite und der Höhe soll der Schuh Halt geben, aber nicht zu stramm sitzen. Der Fuß darf hinten nicht heraus- und im Schuh nicht hin- und herrutschen.

Wie hilfreich ist das WMS-System beim Schuhkauf?

Mehrere Schuhmarken wenden das vor mehr als 40 Jahren entwickelte WMS-System an - es unterscheidet für jede Schuhlänge drei verschiedene Weiten (weit/mittel/schmal). Professor Dieter Rosenbaum hält das für einen guten Ansatz. Trotzdem gelte: unbedingt immer beide Schuhe in Ruhe anprobieren, eventuell nachmessen. Dr. Wieland Kinz stellte fest, dass auch bei den WMS-Schuhen die Größenangaben nur in drei Prozent der Fälle stimmt. Auch diese Schuhe seien fast immer zu kurz. "Die Idee von WMS ist gut, die Umsetzung leider mittelmäßig." Seine Beobachtung: "Der Unterschied zwischen W, M und S besteht häufig nicht in der Breite des Schuhs, sondern nur in der Weite." Die Schuhe werden im Ballenbereich einfach verschieden hoch gefertigt. Die Hersteller verändern also nur den Umfang, aber nicht die tatsächlich Breite. Wieland Kinz’ Tipp: mit dem Kind verschiedene Marken durchprobieren. Durch einen Klettverschluss oder die Schnürung lasse sich zudem die Weite noch ein wenig regulieren.

Benötigen Kleinkinder-Schuhe ein Fußbett?

Nein, auch eine relativ ebene Innensohle ist in Ordnung. Kinderfüße benötigen weder Stützung noch Lenkung.

Sind gebrauchte Schuhe okay?

Da Füße von ein- bis zweijährigen Kindern um bis zu zwei Millimeter pro Monat wachsen, ist das eine berechtigte Frage. Nicht jeder kann oder will es sich leisten, alle paar Monate neue Stiefel und Hausschuhe zu kaufen. Deswegen zu Gebrauchten vom Flohmarkt oder von größeren Geschwistern zu greifen findet Wieland Kinz völlig in Ordnung. Aber auch hier gilt natürlich: Der Fuß muss genug Platz haben. Benutzte Schuhe, die sich nicht mehr eignen, erkennt man an stark oder deutlich einseitig abgelaufenen Sohlen.

Sind billige Schuhe automatisch schlechter als teure?

Nein, sagt Dr. Wieland Kinz. So einfach ist es leider nicht. Es gibt gute billige und schlechte teure Schuhe

Ist Leder besser als Kunststoff?

Auch das kann man nicht einfach bejahen. Synthetikmaterialien sind in den letzten Jahren immer besser geworden, sagt Wieland Kinz. Leder an sich sei zwar ein atmungsaktives Material, allerdings müsse man immer genau hinschauen: Bei uns dürfen auch Schuhe, die mit bis zu 0,15 mm Kunststoff beschichtet sind, als "Lederschuhe" gekennzeichnet werden. Auf der anderen Seite gibt es moderne (synthetische) Funktionsmaterialien mit vorbildlicher Luftdurchlässigkeit.

Muss man vor "giftigen" Schuhen Angst haben?

Die Zeitschrift "Öko-Test" hat zuletzt 2013 Krabbelschuhe untersucht und herausgefunden: Fast alle Schuhe enthalten Schadstoffe, auch Produkte mit selbst verliehenen Ökolabels wie "green" oder "go green". Viele sind zum Beispiel mit Chromat belastet, das beim Gerben des Leders verwendet wird. Andere Gifte finden sich in Kunststoff- oder Gummibestandteilen des Schuhs. Nach dem Test erklärten einige Hersteller, die Nachfolgemodelle mit weniger Schadstoffen produzieren zu wollen.
 
Fazit: Man muss immer damit rechnen, dass belastete Schuhe im Handel sind. Was folgt daraus? Schuhe, die unangenehm riechen, im Regal stehen lassen. Dem Kind, wenn es Schuhe trägt, immer Socken anziehen. So viel wie möglich barfuß laufen lassen.

Mein Kind hat sehr oft nasse Füße - liegt das an den Schuhen?

Es kann ein Hinweis darauf sein, dass die Schuhe nicht ausreichend atmen. Grundsätzlich schwitzen Kinderfüße genauso wie Erwachsenenfüße - wobei manche Menschen stärker dazu neigen als andere. Ständig nasse Füße sind jedenfalls nicht gut, denn: Die aufgeweichte Haut ist empfänglicher für Keime und Viren, die zu Fußpilz oder Warzen führen können. Kinder mit entsprechender Veranlagung sollten also besonders atmungsaktives Schuhwerk tragen. Und es empfiehlt sich, die Schuhe nach dem Tragen immer gut durchtrocknen zu lassen. Das heißt: am besten nicht jeden Tag dieselben Schuhe anziehen. Was von Schuhen zu halten ist, die mit einer atmungsaktiven Sohle beworben werden? Bis heute gibt es keine Belege dafür, dass dieses Patent Füße tatsächlich trockener hält.

Unser Sohn würde am liebsten immer seine Gummistiefel anlassen. Das ist nicht so gut, oder?

Nein. Die sollte Ihr Sohn wirklich nur tragen, wenn er sie braucht, weil er durch Matsch und Pfützen rennen will. Und wenn es regnet oder schneit. Gummistiefel bieten meist nicht genug Halt - das heißt, der Fuß hat zu viel Spiel im Schuh. Und: Weil ein Luftaustausch nur sehr begrenzt über den Schaft möglich ist, schwitzen die Füße hier besonders schnell.

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