Artikelinhalt
- Welche Schuhgröße passt meinem Baby?
- Ab wann brauchen Babys Schuhe?
- Wie misst man bei Babys die Schuhgröße?
- Warum ist die Schuhgröße für Babys so wichtig?
- Wie hilft eine Fußschablone beim Schuhkauf für Babys?
- Schuhekaufen ohne Ende? Wie lange wachsen Kinderfüße?
- Mit Baby ins Schuhgeschäft: Unsere Shopping-Tipps
Den ganzen Tag Barfußgehen in warmen Sand: Das wäre das Beste für kleine Babyfüße. In unseren Breitengraden eher unrealistisch. Es hilft nichts, für draußen müssen richtige Schuhe her. Der perfekte Babyschuh ist nicht zu hart und gibt dennoch ausreichend Halt. Besonders wichtig: die passende Größe finden. Denn nur, wenn der Schuh richtig sitzt und nichts drückt und schmerzt, können sich Babyfüße optimal entwickeln.
Welche Schuhgröße passt meinem Baby?
Babyschuhe dürfen nicht zu eng sein. Nur wenn vorne noch ein Daumenbreit (etwa 1,2 – 1,5 Zentimeter) Luft ist, kann dein Schatz gut mit den Füßchen abrollen. Damit das Laufen im ungewohnten Schuhwerk nicht schmerzt, langfristig Knie- und Hüftprobleme verursacht oder die Entwicklung der Füße stört, muss die richtige Größe her.
Aber welche Schuhgröße hat dein Baby? Unsere Schuhgrößentabelle beruht auf statistischen Durchschnittswerten und gibt euch nur einen ersten Überblick. Denn die genaue Größe ist sehr individuell. Sich nur am Alter des Kindes zu orientieren, ist viel zu ungenau. Daher messt ihr besser selbst nach oder bittet eine Schuhverkäufer:in um Rat. Der Abstand zwischen zwei Größen liegt übrigens bei 0,7 Zentimeter. Etwa alle drei Monate wird dein Baby eine neue Schuhgröße haben.
Tabelle: Schuhgröße nach Fußlänge und Alter
Fußlänge | Innensohlenlänge | Schuhgröße | Ungefähres Alter |
10 | 11,2 | 17 | 7 - 12 Monate |
10,8 | 12,0 | 18 | 7 - 12 Monate |
11,5 | 12,7 | 19 | 13 - 18 Monate |
12,1 | 13,3 | 20 | 13 - 18 Monate |
12,8 | 14,0 | 21 | 19 - 24 Monate |
13,5 | 14,7 | 22 | 19 - 24 Monate |
14,1 | 15,3 | 23 | 2 - 3 Jahre |
14,8 | 16,0 | 24 | 2 - 3 Jahre |
15,5 | 16,7 | 25 | 3 - 4 Jahre |
16,1 | 17,3 | 26 | 3 - 4 Jahre |
16,8 | 18,0 | 27 | 4 - 5 Jahre |
17,5 | 18.7 | 28 | 4 - 5 Jahre |
18,1 | 19,3 | 29 | 5 - 6 Jahre |
18,8 | 20,0 | 30 | 5 - 6 Jahre |
Ab wann brauchen Babys Schuhe?
Eigentlich beginnen Baby-Schuhgrößen schon mit der Größe 16. Sie passt den ganz Kleinen von 0 bis 6 Monaten. In diesem Alter brauchen Babys aber noch keine Schuhe. Schließlich beginnen die ersten Laufversuche frühestens mit 9 bis 12 Monaten. Auch wenn euer Baby zu den Frühstartern gehört, sind Schuhe bei den ersten Schritten noch kein Thema. Für die Entwicklung eures Babys ist es wichtig, wenn es das Laufen möglichst lange und oft barfuß übt. So kann es den Untergrund mit den Füßen ertasten und bekommt wichtige Informationen, um seinen Gleichgewichtssinn zu trainieren und seine Muskulatur zu stärken. Größe 16 ist also höchstens für den Söckchenkauf relevant. Denn auch die sogenannten Lauflernschuhe beurteilen viele Ergotherapeuten und Kinderärzte eher negativ. Sie geben kaum Halt, behindern aber den Tastsinn und die Bewegungsfreiheit.
Solange keine Fehlstellung diagnostiziert wurde, empfehlen Experten die ersten richtigen Schuhe erst, wenn Kinder draußen schon sicher längere Strecken zurücklegen können und die Schuhe als Schutz vor Verletzungen, Wärme oder Kälte dienen. Das ist häufig mit einem bis eineinhalb Jahren der Fall. Euer Baby trägt dann vermutlich Größe 19, Größe 20 oder Größe 21. Wie Gewicht und Körpergröße kann auch die Länge der Füße von Kindern gleichen Alters erheblich variieren.
Tipp: Auch nach dem Kauf der ersten Schuhe ist es wichtig, euer Kleinkind ganz oft barfuß laufen zu lassen. Ist der Boden dazu zu kalt, sind Stoppersocken in der richtigen Schuhgröße eine gute Alternative.
Wie misst man bei Babys die Schuhgröße?
Um die Schuhgröße deines Babys selbst zu ermitteln, brauchst du nur ein Lineal oder ein Maßband. Damit misst du die Fußlänge. Das ist der Abstand zwischen der Spitze des längsten Zehs (meist der große Zeh) und dem Ende der Ferse. Um auf die Schuhgröße zu kommen, gibt es eine einfache Formel. Zu der Fußlänge addierst du 1,2 cm (andere addieren 1,5). Das ist der Platz, den der Große Onkel in jedem Schuh haben sollte, damit er bequem ist und nicht drückt. Man spricht bei diesem Wert auch von der Innensohlenlänge. Diese nimmst du mal 1,5 und schon hast du die Schuhgröße deines Babys.
Formel Baby-Schuhgröße:
(Fußlänge in cm + 1,2) x 1,5 = Schuhgröße
Rechenbeispiel:
12,1 cm + 1,2 cm = 13,3 cm
13,3 cm x 1,5 = 19,95
Gerundet = 20
Babyfüße wachsen enorm schnell. Alle sechs bis acht Wochen ist ein Check sinnvoll. Bei einem Wachstumsschub könnt ihr auch früher nachmessen. Ihr werdet staunen: Die nächste Größe steht oft schon vor der Tür. Das Füßemessen und der nächste Besuch im Schuhgeschäft werden nun Teil eures Alltags.
So misst du richtig:
- Immer beide Babyfüße messen. Im Wachstum sind sie häufig nicht gleich groß.
- Am besten am Nachmittag nachmessen. Durch das Laufen und die gute Durchblutung nach einem aufregenden Tag können die Füße zu dieser Tageszeit ein paar Millimeter länger sein.
- Möglichst im Stehen messen. Durch das Körpergewicht sind die Füße ebenfalls länger.
Warum ist die Schuhgröße für Babys so wichtig?
Damit sich die Grobmotorik beim Laufernlernen richtig entwickelt, muss der Fuß ungehindert abrollen können. Ist der Schuh deinem Baby zu klein, passt sich der Fuß dem begrenzten Platz an und kann sich nicht mehr richtig bewegen. Die Kinder krümmen die Zehen. Die falsche Fußstellung kann sich nicht nur negativ auf die Entwicklung der Füße auswirken. Auch Knie und Hüfte können langfristig unter dem Platzmangel und der daraus folgenden Fehlstellung leiden.
Aber auch das Gegenteil ist ungünstig. Zu große Schuhe bieten nicht genug Halt. Und genau den braucht euer Schatz, wenn er lernt, draußen zu laufen. Denn dort ist es nicht so eben und berechenbar wie in eurem Wohnzimmer. Um unterschiedliche Untergründe sicher meistern zu lernen, braucht euer Kleinkind jederzeit gut sitzendes Schuhwerk.
Wie hilft eine Fußschablone beim Schuhkauf für Babys?
Ob ein Schuh passt oder der Fuß darin schwimmt, entscheidet nicht nur die Länge. Auch die Breite der Fußsohle und die Höhe des Spanns sind wichtig auf der Suche nach einem bequemen Schuh für euer Baby. Damit dein Kind im Schuhgeschäft nicht zu viele Schuhe anprobieren muss, könnt ihr eine Schuhschablone nutzen. Mit ihrer Hilfe könnt ihr schon vor dem Anprobieren die Schuhe aussortieren, die nicht nur zu lang oder zu kurz sind, sondern auch die, die zu breit oder zu schmal erscheinen.
Und so geht’s:
- Stellt euer Kleinkind mit dem ersten Fuß auf ein Stück feste Pappe und malt mit einem Stift drumherum.
- Dann zeichnet ihr die 1,2 cm Zugabe aus der Formel entlang der Zehen hinzu.
- Die Schablone schneidet ihr aus und wiederholt das Ganze mit dem anderen Fuß.
- Achtet darauf, dass die Pappe stabil genug ist, um sie in einen Schuh schieben zu können. Noch einfacher ist es, wenn man die Sohle aus dem Kinderschuh eurer Wahl herausnehmen und die Schablone direkt drauflegen kann.
Jetzt könnt ihr eure Favoriten auswählen und die Verkäufer:in bitten, euch beim Anprobieren zu beraten. Er oder sie kann dann auch beurteilen, ob die Höhe des Schuhs zur Fußform eures Babys passt und den Sitz bei einer Runde Probelaufen beurteilen.
Übrigens: Alternativ gibt es auch handliche Fuß- und Innenschuhmessgeräte. Damit könnt ihr die Länge von Fuß und Innensohle messen. Die Frage nach der passenden Breite beantworten sie allerdings nicht. Ein Plus für die Schuhschablone.
Schuhekaufen ohne Ende? Wie lange wachsen Kinderfüße?
In den ersten vier Lebensjahren wachsen Kinderfüße sehr schnell. Zwei bis drei Millimeter pro Monat. Mit zwei bis drei Schuhgrößen pro Jahr müsst ihr rechnen. Erst mit fünf Jahren verlangsamt sich das Wachstum. In der Pubertät wartet dann noch ein Wachstumsschub. Danach hören die Füße dann langsam auf zu wachsen. Bei Mädchen ist das häufig schon mit 12 Jahren der Fall, bei Jungs mit 14 Jahren.
Die schnelle Entwicklung von Kinderfüßen geht für die Eltern ganz schön ins Geld. Denn meistens bleibt es ja nicht bei einem Paar pro Schuhgröße. Hinzu kommen Hausschuhe, Sportschuhe und Gummistiefel oder Winterboots. Gebrauchte Schuhe können euch zwar sparen helfen. Kinderärzte empfehlen den Second-Hand-Schuhkauf aber nicht. Denn durch das Tragen, formt der Kinderfuß den Schuh und wird einem anderen Kind später nicht mehr so gut passen wie ein noch ungetragener. Ausnahme sind Gummistiefel. Sie haben selten ein flexibles Fußbett, das sich anpassen könnte und dürfen daher auch an die nächste Generation weitergereicht werden.
Mit Baby ins Schuhgeschäft: Unsere Shopping-Tipps
Ausgeschlafen Schuhe shoppen: Geht am besten nach dem Mittagschlaf ins Schuhgeschäft. Dann ist die Kooperationsbereitschaft deines Babys am größten.
Experten fragen: Die ersten Schuhe kauft ihr am besten in einem Schuhfachgeschäft. Schaut euch um und seid kritisch. Im Gespräch werdet ihr sicher schnell merken, welche Verkäufer:in wirklich Ahnung von Kinderfüßen hat. Erkundigt euch auch bei Freunden mit etwas älteren Kindern. Die haben das Kinderschuhgeschäft ihres Vertrauens sicher schon gefunden.
Richtig messen: Ein gutes Schuhgeschäft hat ein Fuß- und Innenschuhmessgerät oder das WMS (Weit-Mittel-Schmal)-Messsystem und vermissst jeden Kinderfuß einzeln.
Daumendrücken war gestern: Vorne auf den Schuh zu drücken, um zu checken, ob der Zeh noch Platz hat, ist bei kleinen Kindern wenig effektiv. Sie krümmen den Zeh oft reflexartig und schaffen Platz, wo eigentlich keiner ist.
Lieber leichter: Einige Materialien machen Kinderschuhe sehr schwer. Das behindert die Kleinen beim Laufenlernen. Achtet darauf, ein leichtes Modell mit atmungsaktivem Material auszusuchen. Lederschuhe verhindern kleine Schweißfüße.
Der richtige Verschluss: In Schnürschuhen haben die ganz Kleinen den besten Halt. Geht es aber in Richtung Kita, ist es wichtig, dass dein Kind seine Schuhe auch allein an- und ausziehen kann. Bevor es die Schleife lernt, sind Klettverschlüsse eine gute Übergangslösung. Schuhe, in die man nur reinschlüpft, sind nichts für Kleinkinder!
Flexible Sohle: Die Sohle eines Kinderschuhs muss mit abrollen. Macht den Test: Unter leichtem Druck muss sie sich wie eine Spirale verschrauben und um 90 Grad beugen lassen.
Mit Spaß Schuhe aussuchen: Ihr werdet in den kommenden Jahren noch viel Zeit in Schuhgeschäften verbringen. Manche Kinder gehen gerne Schuhe aussuchen, andere hassen es. Versucht in letzterem Fall, das Ganze positiv zu besetzen und den Schuhkauf euren Minis als Ausflug mit anschließendem Eisessen zu verkaufen. Macht einen Wettlauf im Schuhgeschäft, geht nur in solche Läden, die besonders kinderfreundlich sind und Spielzeug oder eine Rutsche haben.
Quellen:
Deutsches Schuhinstitut (2008): Der Deutsche Kinderfußreport Eine umfangreiche Studie an 20.000 Kinderfüßen.
Kinderärzte im Netz (2005): Babys brauchen keine Lauflernschuhe