Wie lange schlafen Babys? Eine Frage, die sich vermutlich alle Eltern stellen. Alles über Schlafrhythmus, Schlafbedarf und Schlafdauer lest ihr hier.
Artikelinhalt
"Schlafen wie ein Baby…"? Nun, besser nicht! Denn meistens ist der Schlaf in den ersten Lebensmonaten eures Babys eher unruhig als erholsam. Insbesondere für die Eltern. Doch das ist ganz normal, denn der Tag-Nacht-Rhythmus eures Kindes muss sich erst finden. Trotzdem fragen wir uns sicher alle irgendwann: Wie lange schlafen Babys eigentlich im Durchschnitt?
Wie viel Schlaf braucht euer Baby?
Das Schlafverhalten von Kindern ist höchst individuell. Oder anders gesagt: Nicht jedes Kind braucht gleich viel Schlaf! Manche Kinder benötigen schon recht früh eine gewisse Regelmäßigkeit, andere Babys melden ihre Bedürfnisse zu jeder Tages- und Nachtzeit. Insbesondere Neugeborene haben in den ersten Wochen ihres Lebens noch kein Gefühl dafür, wann der Tag und wann die Nacht anbricht. Der Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt sich erst nach einigen Monaten.
Babys haben grundsätzlich einen anderen Schlafrhythmus als Erwachsene – erst im Kleinkindalter gleicht sich der kindliche Rhythmus langsam an den seiner Eltern an. Im ersten Lebensjahr ändert sich der Schlafrhythmus eures Babys mehrfach:
- In den ersten zwei Lebensmonaten dauert der Schlafzyklus rund 50 Minuten – und teilt sich in eine Traum- und eine Tiefschlafphase. Oft wachen Babys nach dem Schlafzyklus wieder auf, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist. Im Idealfall finden sie von allein wieder in den Schlaf. Wenn sie den Einstieg in die erste Schlafphase verpassen, dauert es mitunter den ganzen Schlafzyklus, bis sie wieder in den Schlaf finden.
- Im Alter zwischen zwei und neun Monaten verlängert sich der Schlafzyklus. Er teilt sich nun in drei Schlafphasen auf: den paradoxen Schlaf – oder auch Traumschlaf genannt –, den leichten Schlaf und den Tiefschlaf. Etwa siebzig Minuten dauert der Schlafzyklus eures Babys nun.
- Bei Babys ab neun Monaten bis zu einem Alter von drei Jahren verfestigt sich der Schlafrhythmus und gleicht sich langsam dem der Familie an. Der Schlafzyklus ist in drei Phasen eingeteilt: die Einschlafphase, die Traumschlaf- und die Tiefschlafphase. Insbesondere kurz nach dem Einschlafen ist euer Kind noch sehr unruhig und störanfällig.
Wie lange schlafen Babys?
Der kindliche Schlafbedarf und die Schlafdauer verringern sich mit zunehmendem Alter. Folgende Kennzahlen sind als Durchschnittswerte zu verstehen, der eigentliche Schlafbedarf eures Babys kann davon bis zu zwei oder drei Stunden abweichen
Bis drei Monate: Neugeborene Babysschlafen durchschnittlich etwa 16 bis 18 Stunden, die sich gleichmäßig über den Tag und die Nacht verteilen. Insgesamt sind es etwa fünf bis sechs Schlafphasen, in denen euer Baby bis zu vier Stunden am Stück schlafen kann.
Vier bis sechs Monate: In dieser Zeit lernt euer Baby den Unterschied zwischen Tag und Nacht kennen. In der Regel dehnen sich die wachen Phasen am Tag aus, die nächtlichen Ruhephasen verlängern sich hingegen. Insgesamt schläft euer Kind etwa dreizehn bis 15 Stunden täglich. Meist verteilt auf zwei bis drei Schläfchen am Tag und längere Schlafphasen in der Nacht.
Sieben bis zwölf Monate: Babys schlafen in dieser Zeit etwa zwölf bis 14 Stunden täglich, verteilt auf den Nachtschlaf und ein bis zwei Nickerchen pro Tag. Zu Beginn sind es meist vormittags und nachmittags ein Schläfchen, ab etwa einem Jahr reduziert sich der Tagesschlaf meist auf einen längeren Mittagsschlaf.
Wie immer gilt: Jedes Kind ist unterschiedlich. Es gibt Kinder, die schlafen bereits mit sechs Monaten durch, andere wachen hingegen stündlich auf. Die Frage "Wie lange schlafen Babys?" lässt sich somit nicht pauschal beantworten. Als Orientierungshilfe dienen die Kennzahlen jedoch allemal.
Wie findet euer Baby leichter in den Schlaf?
Manchmal sind es nur kleine Dinge, die ihr tun könnt, damit euer Baby schneller und leichter in seinen Schlaf findet.
- Tag-Nacht-Rhythmus verdeutlichen: Das Leben macht nachts Pause -- das könnt ihr eurem Kind gerne zeigen. Nutzt z.B. gedämpftes Licht beim Stillen oder Fläschchen geben und Wickeln, wenig Ansprache und keine nächtlichen Spaziergänge durch die Wohnung. Tagsüber darf es dagegen von Anfang an lebhafter sein. Sorgt dafür, dass ihr tagsüber helles Licht in den Wohnräumen habt.
- Einschlafritual einführen: Zum Tag-Nacht-Rhythmus gehört es auch, dass ihr eure Kinder sanft auf das Einschlafen einstimmt. Wenn der Tag in einem immer gleichen Ritual endet, das ruhig und entspannt ist, verbinden Babys und Kinder etwas Schönes mit dem Einschlafen. Das kann eine gemeinsame Leseroutine sein oder ein Lied, das ihr eurem Baby vorsingt. Wichtig ist nur, dass es dabei ruhig zugeht.
- Einschlafstillen oder Flasche geben: Auch wenn viel über Einschlafstillen diskutiert wird, ist es doch eine wunderbare Möglichkeit, das Baby sanft in den Schlaf zu begleiten. Ebenso gut eignet sich natürlich ein Fläschchen auf die Nacht. Zuvor ist es ratsam, die Windel noch einmal zu wechseln und darauf zu achten, dass diese bequem sitzt und lange trocken hält.
- Richtige Schlafbedingungen schaffen: Die ideale Schlafzimmertemperatur liegt bei etwa 16 bis 18 Grad. Achtet darauf, dass euer Baby in Rückenlage schläft und lediglich einen Sommer- oder Winterschlafsack über dem Body oder Schlafanzug trägt – keine Mützchen oder Decken! Verwendet einen luftdurchlässigen Matratzenüberzug, damit eure Kleinen nicht schwitzen.
Ab wann schlafen Babys durch?
Die Frage, die sich wohl alle Eltern früher oder später stellen: Ab wann schlafen Babys durch? Bis zu einem Alter von sechs Monaten hat ein Baby seinen Schlaf-Wach-Rhythmus auf den Tag-Nacht-Wechsel abgestimmt. Manche Babys und Kleinkinder können dann in der Nacht circa sechs bis acht Stunden durchschlafen bzw. allein wieder einschlafen. Andere Babys benötigen ihre Eltern weiterhin zur Beruhigung – insbesondere, wenn sich wieder ein Wachstumsschub anbahnt.
Das häufige Aufwachen bedeutet nicht immer Hunger, sondern ist oft auch eine Orientierungsreaktion. Auch manche Kleinkinder bis zum Alter von fünf Jahren wachen nachts noch regelmäßig auf. Immer beim Wechsel der Schlafphasen. Das ist ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung. Was (Eltern) hilft, ist das Wissen, dass auch diese Phase irgendwann passé ist!
Quellen:
Kindergesundheit-info.de: Das Wichtigste zum Schlaf im ersten Lebensjahr
Dgkj.de: "Mein Kind schläft nicht": Wie viele Stunden Schlaf braucht ein Kind?