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Familienleben 11 Tipps für Familien mit zwei Kindern unter zwei Jahren

Baby im Arm von Kleinkind
© Thinkstock - jandrielombard
Zwei Kinder in zwei Jahren: Das bedeutet doppeltes Glück, aber auch eine Menge Arbeit. Damit es etwas einfacher wird, haben wir 11 Tipps für euren Alltag gesammelt.

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Das hilft euch als Eltern

1. Aufgaben verteilen
Wer zwei Kleinkinder versorgt, hat jede Menge Haushalt zu erledigen. Das gilt auch schon bei einem Kind. Damit euch die Situation nicht überfordert, macht es Sinn, die Aufgaben untereinander gut aufzuteilen. Wer wechselt wann die Windeln, wer steht wann nachts auf, wer putzt das Bad oder macht die Wäsche – und wer darf gerade mal ein Nickerchen machen, wenn es die Kinder auch tun? Wichtige Fragen, auf die es eben nicht nur eine Antwort gibt. Ein geregelter Zeitplan in eurer Familie hilft euch als Partner:innen in jedem Fall.


2. Wünsche äußern
Beim zweiten Kind – vor allem wenn der Abstand kurz ist – hat man in der Regel viele Dinge bereits da, die das Kleine so braucht: zum Beispiel das Babybett, Strampler oder Kuscheltiere. Wenn Großeltern und Freund:innen die junge Familie trotzdem beglücken wollen, dürfen sie das gerne in Form von geschenkter Zeit tun: das Baby durch den Park schieben, einen großen Korb Wäsche leer bügeln oder etwas anderes übernehmen, was sonst gerade so ansteht. Das sorgt für eine Verschnaufpause bei euch und hilft euch, eure Energiereserven für euch und die Kleinen wieder aufzuladen.


3. Den Haushalt straff organisieren
Wo könnt ihr Zeit sparen, wenn ihr etwas besser plant? Einmal in der Woche einzukaufen ist beispielsweise effektiver als täglich loszuziehen. Wer regelmäßige Nudel-, Reis- und Kartoffeltage einführt, muss nicht immer wieder neu überlegen, was gekocht werden muss und hat den Kopf frei für wesentlichere Dinge des Lebens. Beispielsweise dafür, um mit den Kleinen zu kuscheln oder die Spielplätze in der Umgebung unsicher zu machen.


4. Durchatmen auch als Mama oder Papa
Es ist wichtig, sich auch als Elternteil die Zeit zu nehmen, um für sich selbst sein zu dürfen. Natürlich lieben wir die Zeit mit unseren Kleinen, aber es ist trotzdem wichtig, dass wir uns hin und wieder um uns kümmern. Das können Unternehmungen oder kurze Auszeiten alleine oder gemeinsam mit dem:der Partner:in sein. Beispielsweise ist es schön, Freund:innen, Großeltern oder Babysitter:in einzubinden, um gemeinsam ins Kino oder Essen gehen zu können. Oder um andere Dinge zu erledigen, die ihr einfach gerne unternehmt. Ob das nun die Zeit für ein Buch oder ein Bad ist oder etwas Ruhe zu zweit. 

Schlafenszeit mal zwei

5. Wie klappt es mit dem Einschlafen?
Zwei kleine Kinder sollen ins Bett: Das ist oft eine allabendliche Herausforderung. Eins ist meist müde und will schlafen, das andere nicht. Das große Kind möchte kuschelnd eine Gute-Nacht-Geschichte hören, das Kleine weint und will rumgetragen werden. So kommt ihr nicht zur Ruhe. Teilt euch auf oder holt euch Hilfe. Kann vielleicht eine:r von euch gerade das Baby nehmen und der:die andere sich um das Kleinkind kümmern? Beide gemeinsam in einem Raum sind jedenfalls oft kontraproduktiv. Eine getrennte Bettroutine ist meist sinnvoller.
Freund:innen oder Familienmitglieder möchten euch vielleicht auch gerne helfen, bevor euch die Decke auf den Kopf fällt. Die meisten von ihnen haben vermutlich Spaß daran, sich um euren süßen Nachwuchs zu kümmern.


6. Findet eure Abendroutine
Versucht euer bisheriges Einschlafritual so anzupassen, dass es für beide Kinder stimmig ist. Vielleicht singt ihr zuerst mit dem älteren Kind zusammen am Babybett und danach lest ihr in dem Zimmer gemeinsam mit dem:der Größeren auf dem Schoß die Gute-Nacht-Geschichte vor. Natürlich klappt das nicht mit jedem Kind, denn auch die Charaktere der Kleinen sind nun einmal verschieden. Der Vorteil bei zwei Kindern ist ab einem gewissen Alter aber, dass nun keines mehr alleine schlafen muss. Erfahrungsgemäß klappt es mit dem Wechsel ins Kinderzimmer beim Zweiten viel reibungsloser. Zu Beginn, wenn dein Baby noch viel schreit, ist es allerdings sinnvoll, die Kleinen getrennt schlafen zu lassen.

Warme Sommernächte

Das tut gestressten Eltern gut

7. 14-tägige Team-Sitzungen:
Eine Familie ist im Idealfall eben eine gut funktionierende Partnerschaft und als Mama und Papa gibt es immer sehr viele Dinge zu klären, beispielsweise folgende:

  • Der Große ist gerade sehr eifersüchtig, wie können wir ihm helfen?
  • Wer telefoniert die Kinderkrippen danach durch, ob noch Plätze frei sind?
  • Wohin fahren wir in den Urlaub und wer kümmert sich darum?

Nur wer weiß, was den:die andere:n beschäftigt, kann sich darauf auch einstellen und eine Lösung finden.

Streicheleinheiten für den Nachwuchs

8. Die Kinder aufteilen
Zwei kleine Kinder gleichzeitig können manchmal anstrengend sein – eins allein ist oft einfacher zu handeln. Zum Beispiel: Eine:r von euch spielt mit dem Großen, während der:die andere summend mit dem Baby seine:ihre Runden läuft.


9. Der:die Große
Kinder sind stolz auf alles, was sie schon können und dürfen. Diesen Stolz können Eltern ruhig wertschätzen und teilweise auch darauf hinweisen, dass das kleinere Kind in manchen Dingen vielleicht noch nicht so weit ist. Wenn die Frage danach kommt, ob es beispielsweise nicht gerade mit dem Älteren spielen darf oder er:sie es kuscheln darf, obwohl es gerade schläft. Dann erklärt ihm:ihr ruhig, dass das Kleine einfach mehr Schlafenszeit braucht, ihr aber stattdessen sehr gerne zusammen spielen könnt – oder eben kuscheln. Kleiner Tipp: Auch bei Unternehmungen kann es für euer größeres Kind total toll sein, wenn es mal alleine mit Oma losziehen darf und wieder im Mittelpunkt steht.


10. Das große Kind klein sein lassen
Wer mit 18 Monaten einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester bekommt, wird automatisch zum älteren Kind und bekommt gerne die Vorbildfunktion aufgedrückt. Doch natürlich nicht in allen Situationen. Selbst zu essen oder vernünftig zu reagieren, das können wir einfach nicht von Kleinkindern erwarten. Gerade dann, wenn vielleicht auch noch die Eifersucht auf das Baby dazukommt, das in vielen Dingen so viel Hilfe braucht, sollten auch Eltern rücksichtsvoll bleiben. Mit anderthalb Jahren ist euer älteres Kind noch ziemlich klein und darf das auch ausleben. Nehmt euch daher ausgiebig Zeit zum Kuscheln und für Babyspiele auf dem Wickeltisch – mit dem Baby, aber auch mit eurem Kleinkind.


11. Unterschiedliche Bedürfnisse
Kinder haben mit unterschiedlichem Alter auch unterschiedliche Bedürfnisse. Während euer Kleinkind schon laufen kann, muss das Baby noch getragen werden – und in der Entwicklung eurer Kleinen machen die beiden natürlich nicht die gleichen Schritte, sondern lernen alles zeitlich versetzt und in ihrem eigenen Tempo. Bei Unternehmungen, Schwimmkursen oder der Krabbelgruppe ist es daher sinnvoll, die Kinder auch mal Dinge allein beziehungsweise getrennt voneinander unternehmen zu lassen. Dann freuen sie sich (gerade dann, wenn sie beide älter werden) auch wieder über den:die Sparing-Partner:in im Kinderzimmer.

Grafik: Wie schnell kommt das zweite Kind in Deutschland zur Welt?

Heatmap - wie schnell ein zweites Kind?
© Bianca Classen
lkl ELTERN

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