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Windelsoor Pilzinfektion am Babypo – erkennen, behandeln und vorbeugen

Windelsoor: Person cremt ein Baby beim Wickeln ein
© kleberpicui / Adobe Stock
Als Windelsoor wird eine Pilzinfektion im Windelbereich bezeichnet. Hier erfahrt ihr alles über Ursache, Behandlung und vorbeugende Maßnahmen.

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Viele Wickelkinder bekommen irgendwann mal einen Windelsoor. Denn das feuchtwarme Klima einer Windel bietet die besten Lebensbedingungen für die Ursache: Hefepilze. Wie du dem Windelpilz vorbeugen kannst und was deinem Baby bei einer akuten Infektion hilft, erfährst du hier.

Was ist Windelsoor?

Bei einem Windelsoor ist die Haut eures Babys im Windelbereich mit dem Hefepilz Candida albicans infiziert – was zu schmerzhaftem Jucken und Brennen führen kann. Ein Windelsoor wird daher auch als Windelpilz bezeichnet.

Als Soor oder auch Candidose werden alle Erkrankungen bezeichnet, die durch Pilze dieser Gattung ausgelöst werden. Befallen werden in der Regel Haut und Schleimhäute: So gibt es neben dem Windelsoor beispielsweise auch noch den Brustsoor oder den Mundsoor.

Windeldermatitis und Windelsoor – was ist der Unterschied?

Bei einer Windeldermatitis (Windelausschlag) ist die Haut am Babypo gereizt und entzündet, aber (noch) nicht von Pilz befallen – der klassische „wunde Po“, den wohl alle Eltern kennen. Kommt es infolge der Windeldermatitis allerdings zu einem Pilzbefall, spricht man von einem Windelsoor. In selteneren Fällen kann es bei einer stark ausgeprägten Dermatitis neben einer Pilzbesiedlung auch zu einer bakteriellen Infektion der Hautstellen kommen. Hier erfährst du alles zur Windeldermatitis!

Wie entsteht die Pilzinfektion am Babypo?

Der Hefepilz Candida albicans ist weit verbreitet und die Pilzsporen finden sich auch auf der Haut gesunder Menschen. Unser Immunsystem und der Säureschutzmantel unserer Haut können in der Regel verhindern, dass die Pilzsporen sich kritisch vermehren und Soor entsteht. Bestimmte Faktoren ermöglichen es dem Pilz aber, sich stark zu vermehren und eine Infektion auszulösen.

Bei Babys sind diese Faktoren einerseits ihr noch nicht vollständig ausgereiftes Immunsystem und andererseits der Umstand, dass sie meist eine Windel tragen und die Haut dadurch häufig gereizt ist. Urin und Kot bilden ein feuchtwarmes Milieu in der Windel, das die Haut aufweicht und reizt. Außerdem bildet sich Ammoniak – ein Abbauprodukt des Urins, das hautreizend wirkt. Und ist die Haut bereits vorgeschädigt, begünstigt das den Befall mit Pilzen und Bakterien. Weitere Faktoren, die einen Windelsoor begünstigen sind Durchfall, eine Behandlung mit Antibiotika oder auch die Verwendung von reizenden und ungeeigneten Cremes und Reinigungsprodukten.

Möglich ist eine Übertragung von Candida albicans-Pilzsporenüberdeine Hände oder die Wickel-Umgebung. Der Pilz kann aber auch von innen kommen: Liegt bei dir ein Brustsoor vor, können die Pilzsporen über das Stillen in den Magen-Darm-Trakt deines Babys gelangen und von dort weiter in den Windelbereich ­– wo sie einen Windelpilz auslösen. Hier liegt dann häufig auch ein Mundsoor vor und sowohl Mutter als auch Baby müssen parallel behandelt werden, damit sie sich nicht immer wieder gegenseitig anstecken.

Lese-Tipp: Lies hier alles über Mundsoor beim Baby!

Woran erkennt man einen Windelsoor?

Einem Windelpilz geht in der Regel eine Windeldermatitis voraus: Die ersten Anzeichen sind also ein wunder und stark geröteter Po mit gereizter Haut. Verschlimmert und breitet sich die Hautreizung über den gesamten Windelbereich aus, kann ein Windelsoor der Grund sein.

Diese Symptome gehen mit Windelsoor einher:

  • Ausschlag: schuppiger und geröteter Ausschlag, der nässen und glänzen kann.
  • Abgrenzung: die betroffenen Hautareale sind durch einen weißlichen Kranz deutlich von der gesunden Haut abgrenzbar.
  • Bläschen: möglich sind auch rote oder weiß umrandete Bläschen und Pusteln.
  • Unglückliches Baby: die Reinigung der wunden Hautareale führt zu Schmerzen, die Infektion verursacht Juckreiz.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Eine Pilzinfektion ist hochansteckend und sehr unangenehm für dein Kind – daher muss sie in jedem Fall ärztlich behandelt werden. Wenn du glaubst, dass dein Baby einen Windelpilz hat, suche also schnellstmöglich deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin auf.

Liegt eine Candidose vor, werden dir Arzt oder Ärztin eine pilztötende – also antimykotische – Salbe zur Behandlung der betroffenen Hautstellen verschreiben. Mit dem Antimykotikum muss der betroffene Genitalbereich nun so lange eingecremt werden, bis die Pilzinfektion vollständig zurückgegangen ist. Zur besseren Wundheilung kann zudem eine Zinksalbe verordnet werden. Meistens stellt sich schon nach wenigen Tagen eine Besserung ein; die pilztötende Salbe muss in der Regel aber solange angewendet werden, bis alle Pilzsporen beseitigt sind.

Zusätzlich zur Therapie mit Salben kannst du weitere einfache Maßnahmen ergreifen, um die Heilung zu unterstützen:

  • Lass so viel Luft wie möglich an den Babypo – die Windel also möglichst auch mal weglassen.
  • Ziehe deinem Baby sehr regelmäßig frische Windeln an; nach jeder Stuhlentleerung umgehend wickeln.
  • Stoffwindeln sollten immer gründlich ausgekocht werden.
  • Reinige den Po mit lauwarmem, klarem Wasser und verzichte auf Feuchttücher, die die Haut zusätzlich reizen könnten.
  • Trockne dein Baby nach dem Waschen und Windeln wechseln gründlich (wirklich gründlich!) in allen Hautfalten ab – der Pilz mag es gerne feucht.
  • Regelmäßig Händewaschen und Desinfizieren, um eine Ansteckung zu vermeiden.
  • Verwende bei einer Pilzinfektion keine fettenden Salben im Windelbereich.

Womit kann man dem Windelsoor vorbeugen?

Auch wenn wir unseren Kleinen die Pilzinfektion gerne komplett ersparen wollen: komplett verhindern können wir den Windelsoor nicht. Aber es gibt Maßnahmen, die eine Infektion zumindest erschweren.

Dazu gehört vor allem: regelmäßig frische Windeln anziehen und frische Luft an den Babypo lassen. Je weniger gereizt der Windelbereich ist, desto schwerer hat es der Hefepilz. Außerdem wichtig: gut abtrocknen und sanft, aber gründlich reinigen – Feuchtigkeit, Ammoniak und Urin- oder Kotreste können eine Windeldermatitis auslösen und den Windelpilz begünstigen. Eine Alternative können zudem Stoffwindeln sein: sie gelten als atmungsaktiver, müssen allerdings auch aufwändiger ausgekocht werden als Einwegwindeln.

Und wenn der Po schon wund ist: Am besten schnell gegensteuern, damit aus der Dermatitis kein Soor wird. Hier helfen Wundschutzcremes, Eichenrindenextrakt, schwarzer Tee oder auch Heilwolle – einfach auf die betroffenen Hautareale auftragen beziehungsweise mit in die Windel legen. Heilwolle enthält Wollwachs (Lanolin), das entzündungshemmend wirkt; die Gerbstoffe aus schwarzem Tee oder Eichenrindenextrakt begünstigen die Heilung der Baby-Haut. Auch ein paar Tropfen Muttermilch auf der betroffenen Stelle und Kamillenbäder sollen die Heilung unterstützen.

Quellen:

ELTERN

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