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Kindergesundheit Alle Babykrankheiten auf einen Blick

Wenn Babys kränkeln, leiden Eltern mit. Damit ihr bei Bindehautentzündung, Ohrenschmerzen & Co. wisst, was zu tun ist: Hier die wichtigsten Soforthilfe-Maßnahmen plus Infos, wann ihr mit eurem Kind zum Arzt müsst.

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Fieber

Vater trägt weinendes Baby
© RyanJLane / iStock

So äußert sich Fieber:
Die normale Körpertemperatur eines Menschen schwankt etwa zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius. Von leichtem Fieber spricht man bei einer Temperatur zwischen 38 und 39 Grad, hohes Fieber hat man bei über 39 Grad uns sehr hohes Fieber bei über 40,5 Grad. Wenn man Fieber bekommt, beginnt man meist zu frösteln und zu frieren. Im weiteren Verlauf konzentrieren sich die Temperaturen auf bestimmte Körperregionen: Man hat kalte Füße und einen heißen Kopf und man schwitzt.
Allerdings: Babys haben noch keine gleichbleibende Körpertemperatur wie Erwachsene, sondern reagieren auf die äußeren Umstände. Wenn ein Baby also zu warm angezogen ist, steigt die Körpertemperatur, wenn es zu dünn angezogen ist, sinkt sie. Ein heißer Kopf muss bei Babys also nicht zwingend ein Signal für hohes Fieber sein.

Ursachen:
Mit Fieber wehrt sich der Organismus mittels hoher Körpertemperaturen gegen die Erreger: Auch höheres Fieber bedeutet also nicht gleich eine schwere Erkrankung, sondern ist vor allem ein Indiz dafür, dass die Abwehrmechanismen arbeiten.

So kannst du helfen:
Wenn dein Baby Fieber hat, gib ihm viel zu trinken: Stillst du voll, genügt es, ihm oft die Brust anzubieten. Ansonsten bietest du zusätzlich zum Milchfläschchen Tee oder zimmerwarmes Mineralwasser an. Dadurch wird der Flüssigkeitsverlust, der durch das Schwitzen entsteht, wieder ausgeglichen. Wichtig ist nicht, dass dein Baby viel auf einmal trinkt, sondern vor allem, dass es häufig Flüssigkeit zu sich nimmt. Deshalb kannst du ihm Tee oder Wasser auch gerne löffelchenweise geben.
Achte bitte auch darauf, wie oft die Windel am Tag nass ist: Wenn es auffallend wenig Urin ausscheidet, ist das ein erstes Anzeichen für eine Austrocknung.
Fiebersenkend wirken außerdem Wadenwickel: Umwickel jeden Unterschenkel zuerst mit einem feuchten, zimmerwarmen Tuch und dann mit einem trockenen Tuch. Du kannst die Wadenwickeln abnehmen, wenn das feuchte Tuch Körperwärme angenommen hat. Dieses Prozedere wiederholst du zwei bis drei Mal.
Zieh dein Baby möglichst luftig an und wechsel die Kleidung, falls sie durchgeschwitzt ist. Auch sollte die Zimmertemperatur nicht zu hoch sein: Etwa 19 Grad reichen aus. Allerdings verzichtest du besser auf die Spaziergänge an der frischen Luft: Bleibe mit deinem Baby zu Hause und gönne ihm viel Ruhe, um wieder gesund zu werden.

Wann solltest mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Grundsätzlich gilt: Im ersten Lebensjahr solltest du auf jeden Fall zum Arzt, wenn die Temperatur über 38,5 Grad steigt. Je jünger dein Baby ist, desto früher solltest du dir ärztlichen Rat einholen. Auch falls weitere Beschwerden wie Durchfall oder Erbrechen hinzukommen oder dein Baby apathisch oder verändert wirkt, solltet ihr möglichst schnell zum Arzt, auch mitten in der Nacht. Der wird dann auch entscheiden, ob fiebersenkende Medikamente nötig sind.

Erkältung

Erkältetes Baby weint auf dem Wickeltisch
© Radist / iStock

So äußert sich eine Erkältung:
Bei einer Erkältung sind meist zunächst der Nasen- und Rachenraum und dann die Bronchien sowie die Nasennebenhöhlen befallen. Säuglinge reagieren auf eine Erkältung häufig mit einer Kombination aus Schnupfen und Rachenentzündung, manchmal kommt auch eine Bronchitis oder eine Mittelohrentzündung hinzu. Bei Schnupfen atmet das Baby schwerer als sonst und es bilden sich Schleimblasen vor der Nase. Häufig haben die Kleinen auch beim Trinken Probleme, weil sie durch die Nase kaum Luft bekommen.
Bei einer Rachenentzündung mit Halsschmerzen verweigern die Kinder oft die Brust, die Flasche oder den Löffel, weil das Schlucken schmerzt. Das Kind weint und quengelt und größere Kinder fassen sich manchmal auch an den Hals. Möglich ist auch, dass das Baby sich das Bäuchlein hält, weil Babys und Kleinkinder häufig jeden Schmerz auf die Körpermitte projizieren. Wenn dein Baby sich immer wieder ans Ohr fasst, könnte dies ebenfalls bedeuten, dass (neben den Ohren) auch der Rachenraum entzündet ist: Die Verbindung vom Rachenraum zum Ohr ist bei Säuglingen noch sehr klein, weswegen die Bakterien und Viren leicht wandern – deshalb können sich schnell Ohrenschmerzen einstellen.

Ursachen:
Zunächst wollen wir mit einem weit verbreitetem Mythos aufräumen: Denn entgegen der landläufigen Meinung kommt Erkältung nicht von "kalt". Das heißt: Nasse Füße oder Frieren macht noch keine Erkältung – denn Voraussetzung dafür ist zunächst die Ansteckung mit Krankheitserregern. Die Viren und Bakterien werden entweder in der Luft oder über Schmierinfektion transportiert und gelangen so in den Organismus. Je besser der Körper abgehärtet ist, desto besser kann er sich gegen die Krankheitserreger wehren. Umgekehrt: Je schwächer ein Organismus ist, desto schneller fällt er den Viren und Bakterien zum Opfer.

So kannst du helfen:
Hat dein Baby eine verschnupfte Nase, kannst du es erstmal mit ein paar Tropfen Kochsalzlösung oder Muttermilch versuchen. Das lockert eventuelle Krusten und dein Baby kann vielleicht schon wieder frei atmen. Den Nasenschleim kannst du vorsichtig mit einem parfumfreien Kosmetiktuch oder mit einem Nasensekretsauger (gibt's zum Beispiel in der Apotheke) entfernen. Helfen können außerdem schwach dosierte Nasentropfen, die aber lieber vorher mit einem Arzt kurz absprechen.
Wenn dein Baby Halsweh hat, gilt vor allem eines: Den Hals warm halten – dadurch wird die Durchblutung gefördert und der Körper kann vermehrt Abwehrstoffe produzieren. Zusätzlich kannst du auch warme Halswickel machen (zum Beispiel mit Wasser, Schmalz/ Butter oder geschnittenen, gekochten Kartoffeln). Gib deinem Baby außerdem viel zu trinken (Wasser, ungesüßte Tees).  Damit die Schleimhäute nicht austrocknen, solltest du darauf achten, dass die Luft immer relativ feucht ist. Dazu stellst du am besten eine Schüssel mit Wasser im Zimmer auf oder den Wäscheständer mit feuchter Wäsche.

Wann ist es angezeigt, mit dem erkälteten Baby zum Arzt zu gehen?
Wenn die Erkältung länger als drei Tage andauert, stellst du dein Baby lieber einem Arzt vor.

Kinderarzt Dr. Hilmar Uhlig

Husten

Baby auf dem Wickeltisch hustet
© robertmandel / iStock

So äußert sich Husten:
Husten ist nicht gleich Husten: Es gibt den Husten, der mit einer (beginnenden) Erkältung einhergeht, bellenden Husten, der meist mit Heiserkeit verbunden ist und den plötzlich auftretenden Husten bei einem eigentlich gesunden Baby. Außerdem können beim Husten starke Atembeschwerden, rasselnde Geräusche oder auch Probleme beim Ein- oder Ausatmen auftreten.

Ursachen:
Grundsätzlich ist Husten keine Erkrankung, sondern vielmehr ein Schutzmechanismus: Wenn sich Sekret (bei einer Erkältung) oder Fremdkörper in den Atemwegen befinden, sorgt dieser Reflex dafür, dass alles, was die Atemwege behindert, abgehustet und dadurch entfernt wird.

So kannst du helfen:
Wichtig bei Husten, der mit einer Erkältung einhergeht, ist vor allem: viel Flüssigkeit! Biete deinem Baby häufig etwas zu trinken an (Wasser, ungesüßten Tee, stark verdünnten Saft). Da die Atemwege strapaziert und trocken sind, ist es hilfreich, für eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Verzichte aber bitte auf einen Luftbefeuchter, sondern stell eher eine Schüssel mit Wasser auf und lüfte häufig. Wenn dein Baby kein Fieber hat und ansonsten fit ist, müsst ihr auch nicht auf das Spazierengehen verzichten.
Warme Brustauflagen, zum Beispiel mit einem Kirschkernkissen, (bitte immer auf die Temperatur achten!) sind wohltuend und regen den Stoffwechsel an. Wenn sich der Husten über Nacht verschlimmert, helfen ein paar Tropfen Efeu-Extrakt (aus der Apotheke).
Hustenstillende Zäpfchen sollten nur in Absprache mit dem Arzt verabreicht werden: Gerade bei feuchtem Husten ist es wichtig, dass der Schleim abgehustet wird!

Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Sehr selten, aber gut zu wissen: Wenn starker Husten plötzlich bei einem gesunden Baby auftritt, kann es sein, dass das Kind einen Fremdkörper in den Atemwegen hat: In dem Fall kontrolliere bitte schnell und gründlich den Mund deines Babys. Stecke ihm aber auf keinen Fall einen Finger in den Hals, auch wenn du vermutest, dass ein Gegenstand im Hals deines Babys festsitzt. Versuch dein Kind zu beruhigen und rufe möglichst schnell den ärztlichen Notdienst!
Achtung! Bei Säuglingen unter drei Monaten solltest du nicht lange warten! Auch wenn starke Atembeschwerden (sehr schnelles Atmen, schwerfälliges Atmen), Geräusche beim Atmen, wie Pfeifen, Brummen oder Rasseln, auftreten oder dein Baby Fieber hat und sich auffallend verhält: schnell den Arzt anrufen.
Ansonsten gilt: Wenn der Husten nicht nach wenigen Tagen wieder abklingt: bitte mit einem Arzt abklären.

3-Monats-Koliken

Asiatisches Neugeborenes schreit auf dem Wickeltisch
© Pratchaya / iStock

So äußern sich 3-Monats-Koliken:
Das Baby schreit stark und langanhaltend und hat sichtlich Schmerzen. Das Baby hat einen hochroten Kopf, die Fäustchen sind geballt und die Beinchen angezogen. Außerdem kann es sein, dass sich der geblähte Bauch nach vorne wölbt.

Ursachen:
Grundsätzlich ist bei Babys das Magen-/ Darmsystem noch nicht ausgereift: Die Kleinen haben noch weniger Verdauungsenzyme, das Essen wird also noch nicht so gut verarbeitet wie bei Erwachsenen.
Grund für die Bauchschmerzen kann außerdem eine Milchallergie oder gar eine Milchunverträglichkeit sein. Oder dein Baby verträgt eventuell die Speisen der stillenden Mutter nicht, die über die Milch in den Körper des Babys geraten (möglich ist dies vor allem bei blähenden Speisen wie Zwiebeln, Kohl oder Hülsenfrüchten). Luftschlucken beim Stillen oder Füttern, zu stark geschüttelte Flaschenmilch oder zu wenig Bäuerchen können weitere Ursachen für die unangenehmen 3-Monats-Koliken sein. Vielleicht ist das Baby aber auch nur von zu vielen Eindrücken überfordert und schreit seine Anspannung heraus.

So kannst du helfen:
Wichtig ist vor allem Entspannung: Streichle dein Baby sanft, wiege es und trage es im Fliegergriff hin und her. Angenehm ist auch eine Bauchmassage: Streiche dabei im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel des Babys und beobachte, ob ihm das gut tut.
Auf Säuglinge wirken außerdem monotone Geräusche beruhigend: Das Geräusch der Waschmaschine oder der Haarfön kann Wunder wirken.
Biete deinem Baby Fenchel- oder Kamillentee zu trinken an und halte das Bäuchlein warm. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Kirschkernsäckchen. Was natürlich den Babys am liebsten ist, ist die Körperwärme der Eltern.
Ein gutes Hilfsmittel ist außerdem Bewegung: Trag dein Baby mit einer Tragehilfe durch die Gegend, hopst zu zweit sanft auf dem Pezziball oder fahre dein Baby mit dem Kinderwagen durch die Gegend. Die kleinen schüttelnden oder schaukelnden Bewegungen lösen die Verkrampfungen im Bauch vielleicht schon.
Weitere Hilfe speziell für Stillbabys:
Leg dein Baby richtig an: Achte darauf, dass es die ganze Brustwarze im Mund hat. Meide als stillende Mutter scharfe oder blähende Nahrungsmittel. Mittels Ausschlussverfahren kannst du außerdem testen, ob dein Baby auf bestimmte Lebensmittel eventuell mit Bauchweh reagiert.
Weitere Hilfe speziell für Flaschenbabys:
Schüttel die Flaschennahrung nicht zu stark. Manchmal hilft es auch, zum Anrühren statt Wasser Fenchel- oder Kümmeltee zu nehmen. Überprüfe außerdem die Saugergröße. Halte dein Kind beim Trinken in aufrechter Position – dadurch wird das Aufstoßen erleichtert. Wenn Dein Baby sehr hastig trinkt, kannst du kurze Pausen zum Aufstoßen einlegen.

Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Wenn starker Schmerz sehr plötzlich einsetzt, wenn zusätzlich Fieber, Erbrechen oder Schmerzen beim Wasserlassen hinzukommen oder wenn die Bauchschmerzen länger als 24 Stunden anhalten, sprichst du besser mit einem Arzt. Auch wenn dem Baby Wärme eher unangenehm ist oder die Hautdecke hart und gespannt ist, geht bitte zum Arzt!

Durchfall

Papa wickelt ein Baby auf dem Wickeltisch
© StockPlanets / iStock

So äußert sich Durchfall:
Unverkennbare Kennzeichen von Durchfall sind der zumeist plötzliche Beginn, grünlich verfärbte, übelriechende Stühle und Blähungen. Außerdem kann es sein, dass dein Baby nichts trinken mag oder die Nahrung komplett verweigert.

Ursachen:
Babys haben noch kein ausgereiftes Darmsystem und reagieren deshalb häufig extremer auf manche Nahrungsmittel oder auch auf äußere Gegebenheiten. Ursache für Durchfall kann außerdem eine Infektion mit Viren oder Bakterien oder eine Unverträglichkeit von Medikamenten sein.

So kannst du helfen:
Achte vor allem auf den Ausgleich des Wasser- und Elektrolytverlusts: Stille dein Baby auf jeden Fall weiter, das ist das beste, was du tun kannst. Wenn du dein Baby mit dem Fläschchen fütterst: Gib ihm zusaätzlich viel zu trinken (Karottensuppe, schwarzen Tee mit Traubenzucker und einer winzigen Prise Salz). In der Apotheke gibt es außerdem fertige Elektrolytmischungen, um den Mineralsalzverlust wieder auszugleichen.

Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Wenn am zweiten Tag der Durchfall noch nicht besser geworden ist, stell                                   vvbvvb dein Baby bitte einem Arzt vor! Wenn die Durchfälle sehr häufig auftreten und sehr stark sind, solltest du nicht lange warten, sondern möglichst bald zum Arzt gehen.

Kinderarzt Dr. Hilmar Uhlig

Ohrenschmerzen

Kleines asiatisches Mädchen hält sich die Ohren
© eungchopan / iStock

So äußern sich Ohrenschmerzen:
Wenn dein Baby häufig viel schreit, sich häufig ans Ohr fasst oder es knetet und es sich nur ungern hinlegen lässt, leidet es wahrscheinlich unter Ohrenschmerzen. Ein unverkennbares Anzeichen ist außerdem, dass Flüssigkeit aus dem Ohr läuft: Dann ist das Trommelfell unter dem Druck bereits gerissen!

Ursachen:
Meistens sind Ohrenschmerzen Zeichen einer Ohrenentzündung (möglicherweise einer Mittelohrentzündung), die durch einen Infekt des Nasen-Rachen-Raums ausgelöst wird. Dadurch, dass bei Kindern die Ohrtrompete, das Verbindungsstück zwischen Rachenraum und Ohr, waagerecht verläuft und außerdem sehr kurz und relativ weit ist, können die Keime leicht ins Ohr eindringen. Sind zudem die Mandeln dick, wird die Belüftung des Mittelohrs durch die Ohrtrompete behindert: Dann schwillt die Ohrtrompete zu und im Mittelohr staut sich Sekret an. Dieses drückt anschließend gegen das Trommelfell und verursacht die Schmerzen.

So kannst du helfen:
Lass auf jeden Fall die Finger vom angeblich lindernden Hausmittel, warmes Öl ins Ohr zu träufeln: Das führt möglicherweise zu Verletzungen des Trommelfells und verschleiert außerdem das Bild für den Arzt.
Gut ist dagegen Wärme: Lege Watte oder ein Kirschkernkissen auf das schmerzende Ohr, mache feuchtwarme Umschläge oder bestrahle es mit einer Rotlichtlampe.

Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Generell gilt: Bei Ohrenschmerzen lieber nicht lange selbst herumdoktern, sondern bald mit dem Baby zum Arzt gehen. Wenn das Ohr plötzlich ungewöhnlich absteht und die Ohrfalte dahinter verstrichen und gerötet ist, besteht sogar die Gefahr einer Hirnhautentzündung – ruf bitte sofort einen Arzt!

Kindergesundheit: Alle Babykrankheiten auf einen Blick

Windeldermatitis

Kleiner asiatischer Junge wird gewickelt
© Rawpixel / iStock

So äußert sich Windeldermatitis:
Der sonst zarte und weiche Babypo ist rot und entzündet, vielleicht auch zum Teil angeschwollen. Bei fortgeschrittener Windeldermatitis können außerdem Bläschen, Pusteln, Knötchen, Schuppen, Krusten oder offene Stellen hinzukommen.

Ursachen:
Grundsätzlich ist die Haut bei Säuglingen noch sehr empfindlich und braucht viel Pflege. Zudem sind bestimmte Schutzmechanismen noch nicht so funktionstüchtig, weswegen Babyhaut sehr schnell angegriffen werden kann. Das Windelklima mit seiner reizenden Mischung aus Wärme, und Feuchtigkeit von Urin und Stuhlgang reizt die empfindliche Haut stark. Und ist die Haut einmal angegriffen, haben Pilze und Bakterien leichtes Spiel, ein wunder Po ist die Folge.

So kannst du helfen:
Gönn dem Po deines Babys viel frische Luft: Lass es, wann immer es möglich ist, mit nacktem Po strampeln. So beruhigt sich die Haut am besten. Ansonsten ist es wichtig, häufig die Windeln zu wechseln (mindestens alle zwei bis drei Stunden).

Beachte beim Wickeln bitte:
1. Eine gründliche Reinigung:
Reibe die Haut nicht, sondern tupfe  sie mit einem weichen, in Wasser getränkten Waschlappen ab. Verwende besser keine Ölpflegetücher, denn die sind, vor allem bei Pilzinfektionen, manchmal schlecht verträglich.
Trockne die Haut mit Papiertüchern und achte dabei auch besonders auf die Hautfalten, in denen sich gerne die Feuchtigkeit sammelt.

2. Pflege:
Die beste Pflege kommt aus der Natur: Sitzbäder, zum Beispiel mit Kamillentinktur oder Eichenrindensud, beruhigen die Haut und fördern die Heilung.

Wann gehst du mit deinem Baby besser zum Arzt?
Wenn sich nach einer Woche keine Besserung eingestellt hat. Suche bitte sofort einen Arzt auf, wenn die Stellen bluten, stark nässen oder eitern oder wenn weitere Krankheitssymptome hinzukommen.

Neurodermitis

Kleines Baby mit Neurodermitis im Gesicht
© leadenpork / iStock

So äußert sich Neurodermitis:
Erste Anzeichen für eine beginnende Neurodermitis sind eingerissene Mundwinkel und Ohrläppchen, schorfige Stellen an Hals, Kopf, Gesicht (vor allem an den Wangen) und Oberkörper sowie Falten an den Unterlidern und gefurchte Handflächen. Die Ekzeme selbst treten zumeist in den Ellbeugen, an den Handgelenken, unter den Achseln und an den Hals- und Lidfalten auf.

Ursachen:
Neurodermitis ist leider zu einem Teil erblich bedingt. Auslöser für Neurodermitis können auch bestimmte Nahrungsmittel sein. Neurodermitis-Schübe können durch Stress oder sogar witterungsbedingt ausgelöst werden.

So kannst du helfen:
Da die Auslöser sehr individuell sind, braucht auch jedes Kind einen individuellen Pflegeplan, am besten von einem Neurodermitis-Spezialisten.


Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Da wirkliche Hilfe bei Neurodermitis nur indviduell erfolgen kann, solltest du bei einem ersten Verdacht mit deinem Baby zum Arzt gehen.

Kinderarzt Dr. Hilmar Uhlig

Verstopfung

Vater trägt Baby im Fliegergriff
© Anchiy / iStock

So äußert sich Verstopfung:
Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist gerade bei Säuglingen sehr unterschiedlich: Bei Stillbabys sind Schwankungen von mehrmals täglich bis zu einmal in der Woche normal, bei Flaschenbabys etwa zwei bis drei Mal pro Woche. Anzeichen einer Verstopfung sind Schmerzen bei der Stuhlentleerung sowie sehr geringer und harter Stuhlgang. Auch wenn dein Baby bei leichtem Druck auf die Bauchdecke Schmerzen hat, kann dies auf eine Verstopfung hinweisen.

Ursachen:
Die häufigsten Ursachen für eine Verstopfung sind Stress, eine ballaststoffarme Ernährung, zu wenig Ernährung sowie eine zu geringe Trinkmenge. Auch erste Speisen wie Breikost, Bananen, Karotten oder auf Medikamente könnte dein Baby mit Verstopfung reagieren.

So kannst du helfen:
Bei voll gestillten Säuglichen ist Verstopfung sehr selten. Wenn du mit dem Fläschchen fütterst: Verzichte auf Zugabe von Reis oder Haferflocken. Für nicht gestillte Babys kannst du außerdem Milchnahrung mit probiotischen Ballaststoffen verwenden. Auch ein Teelöffel Milchzucker, den du in die Flaschennahrung gibst, kann helfen, den Stuhl zu verflüssigen. Und falls es schon Beikost gibt, kannst du dein Baby auch mit etwas Birne füttern. Massiere nach jeder Mahlzeit sanft das Bäuchlein deines Babys, um die Darmtätigkeit anzuregen.
Um zu kontrollieren, ob und wie sich die Stuhlentleerung deines Babys nach eventuellen Maßnahmen geändert hat, ist es hilfreich, ein Windeltagebuch zu führen: Darin notierst du die Stuhlgänge deines Babys und eventuelle Auffälligkeiten sowie die Ernährung.

Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Wenn dein Baby anhaltende und starke Schmerzen hat, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Auch wenn die leere Windel zum Dauerproblem wird, sprichst du bitte mit einem Arzt. Der kann dann auch eine längerfristige Behandlung verschreiben.

Kinderarzt Dr. Hilmar Uhlig

Magen-Darm-Infekt

Schlafendes Baby mit Speichel am Mund
© energyy / iStock

So äußern sich Magen-Darm-Infekte:
Eine akute Magen-Darm-Infektion erkennt man an meist breiigen bis wässrigen Durchfällen, die übelriechend und zum Teil mit unverdauten Nahrungsresten, Blut oder Schleim versetzt sind. Weitere Anzeichen sind Appetitlosigkeit, Erbrechen und manchmal auch Fieber. Außerdem haben Kinder durch den Wasserverlust eine geringe Urinproduktion.
Bei Babys mit einer starken Magen-Darm-Infektion ist die Fontanelle eingesunken, der Saugreflex ist schwach und der Lidschlag selten.

Ursachen:
Die meisten Magen-Darm-Infekte werden durch Viren hervorgerufen, Bakterien sind seltener die Ursache. Grund kann außerdem eine Salmonellen-Vergiftung sein.

So kannst du helfen:
Bei Brechdurchfall heißt es vor allem: trinken, trinken, trinken, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Stille auf jeden Fall weiter! Flaschenkinder bekommen unverdünnte Säuglingsmilch. Biete deinem Baby außerdem Kamille- und Fencheltees oder abgekochtes Wasser an. Bei häufigem Erbrechen kannst du versuchen, deinem Baby die Flüssigkeit alle ein bis zwei Minuten löffelchenweise geben. In der Apotheke gibt es außerdem Glucose- und Elektrolytlösungen, um den Mineralhaushalt wiederherzustellen.
Wechsel häufig die Windel und creme den Windelbereich gut ein, da der Stuhlgang bei Magen-Darm-Infekten die Haut oft stark reizt.
Da Magen-Darm-Infekte sehr ansteckend sind, achte bitte verstärkt auf Hygiene. Wasche dir regelmäßig die Hände, gerade nach dem Wickeln oder wenn dein Kind gespuckt hat.

Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Da andauernder Brechdurchfall bei kleinen Kindern sehr schnell zur Austrocknung führen kann, ist Vorsicht geboten: Spätestens nach sechs Stunden ist es Zeit, mit dem Baby zum Arzt zugehen.

Bindehautentzündung

Mutter reinigt die Augen ihres Babys
© Georgiy Datsenko / iStock

So äußert sich eine Bindehautentzündung:
Anzeichen für eine Bindehautentzündung sind gerötete Augen, geschwollene Lider und Flüssigkeitsabsonderung aus den Augen, zum Teil auch schleimiges oder eitriges Sekret und beim Aufwachen klebrige Krusten an den Lidern.

Ursachen:
Eine Bindehautentzündung kann verschiedene Auslöser haben: Zum einen könnte diese auf eine allergische Reaktion (zum Beispiel auf Pollen oder Hausstaub) zurückzuführen sein, auf einen Fremdkörper oder Chemikalien. Oft sind Bakterien die Ursache, die durch Reiben ins Auge gelangt sind.
Sogar bei Neugeborenen tritt ab und zu eine Bindehautentzündung auf. Grund dafür ist die verzögerte Entwicklung der abführenden Tränenwege: Durch den verengten Tränen-Nasen-Kanal kann überschüssige Tränenflüssigkeit nicht richtig abfließen, wodurch auch Keime länger im Auge bleiben.

So kannst du helfen:
Leicht entzündungshemmend sind einige Tropfen Muttermilch, die du in das Auge deines Babys träufeln kannst. Ansonsten kannst du auch das entzündete Äuglein vorsichtig mit kalten Wasser auswaschen: Falls es sich um einen Fremdkörper handelt, wird dadurch vielleicht der Übeltäter bereits ausgeschwemmt. Handelt es sich aber um eine bakterielle Binderhautentzündung, dass werden diese Maßnahmen nicht viel ausrichten.

Wann solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen?
Am besten stellst du dein Baby möglichst bald einem Arzt vor, da eine infektiöse Bindehautentzündung hoch ansteckend und sehr unangenehm ist. Damit nicht die ganze Familie angesteckt wird, ist es eine sorgfältige Handhygiene sehr wichtig.
 

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