Nestschutz: Nicht für Mamas!
Schade eigentlich, dass der Nestschutz nur bei Babys und nicht bei ihren Müttern funktioniert! Leider sind Mütter in der Stillzeit nicht vor den üblichen Krankheiten wie Husten, Schnupfen, Übelkeit etc. gefeit. Aber - jetzt kommt die gute Nachricht – es gibt viele Medikamente, die Sie ohne Sorgen um Ihr Baby einnehmen dürfen.
In der Stillzeit gilt generell dieselbe Leitregel wie in der Schwangerschaft: Sie sollten nur Medikamente nehmen, wenn es wirklich notwendig ist. Wer aber ein kleines Baby daheim hat, kann sich allermeist nicht einfach drei Tage ins Bett legen und in Ruhe gesund werden. Deshalb haben wir hier eine Liste der Medikamente zusammengestellt, die Sie während der Stillzeit einnehmen dürfen. Sprechen Sie vorab aber am besten mit Ihrem Arzt, Apotheker oder auch mit Ihrer Hebamme
Klicken Sie sich durch unsere Infostrecke und erfahren Sie, welche Medikamente in der Stillzeit erlaubt sind.
Tipps für stillende Mütter
- Die erste Wahl sind immer die altbekannten Hausmittel wie Umschläge, Wickel oder das Inhalieren von heißen Dämpfen.
- Bei Medikamenten sollten Sie generell Medikamente bevorzugen, die schon länger auf dem Markt sind. Hier ist mehr über Nebenwirkungen bekannt als bei neuen Medikamenten.
- Präparate mit nur einem Wirkstoff sind während der Stillzeit besser als Kombipräparate.
- Schnell wirkende Medikamente am besten NACH dem Stillen einnehmen. Bis zur nächsten Stillmahlzeit hat sich dann der Wirkstoffgehalt in der Muttermilch schon wieder reduziert. Es gibt allerdings auch Mittel, die zeitverzögert wirken (sogenannte Retatard-Präparate). Wie die Halbwertzeit des Medikaments ist, können Sie bei Ihrem Arzt oder in der Apotheke erfragen.
- Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen: Einige Portionen Muttermilch einfrieren. Dann haben Sie für alle Fälle eine Reserve, wenn Sie kurzfristig etwas nehmen müssen, was Ihrem Kind nicht gut tut.
- Oft helfen auch niedrige Dosierungen sehr gut. Bei Nasensprays können Sie’s ruhig mal mit der Kinderversion probieren.
- Bei vielen der hier genannten Wirkstoffe findet sich im Beipackzettel nichtsdestotrotz eine Warnung bezüglich der Einnahme in der Stillzeit. Auch wenn Mittel als unbedenklich gelten, versuchen sich die Firmen rechtlich absichern lassen. Wenn Ihr Arzt oder Apotheker Ihnen das Okay für ein Medikament gibt: Lassen Sie sich nicht irritieren, sondern vertrauen Sie ihm.
- Greifen Sie nicht zu homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln, ohne einen Homöopathen, Apotheker oder Ihre Hebamme gefragt zu haben. Einige Pflanzen (zum Beispiel Salbei oder Pfefferminze) wirken milchreduzierend.
Darf ich stillen, wenn ich krank bin?
Über die Muttermilch erhält das Baby Abwehrstoffe, die es vor einer Ansteckung schützen. Allerdings könnte eine Unterstützung im Haushalt und bei der Babypflege für dich hilfreich sein.
Mit Herpes darf man stillen, außer es handelt sich um die Erstinfektion der Mutter oder die Herpesbläschen befinden sich auf der Brust. Das Baby sollte keinen Kontakt mit den Bläschen haben, auch nicht mit Lippenherpes. Wenn du einen Mundschutz beim Stillen trägst, bist du sicher, dass du dein Baby nicht mit dem Lippenherpes ansteckst.
Varizellen gehören zu der Gruppe der Herpesviren. Sie können Windpocken oder auch eine Gürtelrose auslösen. Wenn du unmittelbar nach der Geburt daran erkrankst, musst du dich für mehrere Tage von deinem Kind fernhalten. Aber deine abgepumpte Milch kann dein Baby trinken, sofern du bereits Antikörper gebildet hast.
HIV-positiven Müttern wird in Deutschland empfohlen nicht zu stillen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich die Infektion über die Muttermilch aufs Kind überträgt.
Es gibt keinen Nachweis, dass sich Röteln auf das Baby durch die Milch übertragen. Es ist eher davon auszugehen, dass sich bereits Antikörper in der Muttermilch befinden, wenn die Krankheit in Erscheinung tritt. Diese schützen das Kind, wenn es noch nicht geimpft ist.
Auch hier wird davon ausgegangen, dass die Mutter bereits Antikörper gebildet hat, wenn sie erste Symptome von Mumps entwickelt. Und diese lässt sie am zuverlässigsten ihrem Säugling über die Muttermilch zukommen.
Das Kind ist möglicherweise vor Ausbruch der Rotaviren bereits durch die Mutter angesteckt worden. Eine Durchfallerkrankung lässt sich besser behandeln, wenn du dein Kind stillst. Die Darmflora nimmt dann schädigende Viren nicht so leicht auf. Natürlich sind trotzdem die üblichen Hygienemaßnahmen zu beachten, denn die Viren werden über den Stuhl ausgeschieden.
Erkrankst du an Masern, musst du dich für ca. eine Woche von deinem Kind fernhalten. Aber deine abgepumpte Milch kann dein Kind trinken, wenn du bereits Antikörper gebildet hast.
Mit Fieber kannst du stillen, aber du wirst mehr Flüssigkeiten benötigen, um deinen eigenen Flüssigkeitsverlust aufzufangen und nebenbei genug Milch für dein Baby produzieren zu können.
Mit Fieber kannst du stillen, aber du wirst mehr Flüssigkeiten benötigen, um deinen eigenen Flüssigkeitsverlust aufzufangen und nebenbei genug Milch für dein Baby produzieren zu können.
Erkrankst du bereits in der Schwangerschaft an Tuberkulose, wirst du medikamentös behandelt und du kannst nach der Geburt sofort stillen. Bei einer frischen Tuberkulose direkt nach der Geburt wirst du ca. eine Woche lang tuberkulostatisch behandelt und dein Kind geimpft. Über die Muttermilch erhält dein Kind prophylaktisch gleich eine Dosis des Antibiotikums mit. Die schwankende Dosierung in der Muttermilch muss dabei bedacht werden.
Inhalatorische Medikamente können großteils bedenkenlos verwendet werden. Kinder von Asmathikerinnen neigen stärker zu Allergien. Durch das Stillen werden Allergien nicht verhindert, aber zumindest verzögert.
MIt Hepatitis A kannst du stillen. Aber halte dich strikt an die üblichen Hygienemaßnahmen, da die Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden.
Am besten impfst du dein Neugeborenes nach, sobald wie möglich. Die Infektionshäufigkeit bei Säuglingen unterscheidet sich nicht bei gestillten und nicht-gestillten Babys, das heißt: Mit dem Stillen auszusetzen bietet keinen zusätzlichen Schutz.
Wie die beste Vorgehensweise bei Hepatitis C und stillen ist, darüber wird gestritten. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass das Virus beim Stillen übertragen wird, aber die Datenlage ist hier noch sehr gering, so dass dies auch nicht wirklich ausgeschlossen werden kann. Eine Wunde an der Brustwarze könnte zu einer Infektion des Säuglings führen.