Dafür muss Anna Netrebko üben

Kreischen bei der Achterbahnfahrt, enthusiastisches Mitsingen beim Konzert des Lieblingsstars oder Dauervorlesen beim Babysitten - das alles wird am nächsten Tag mit Kratzstimme und Heiserkeit bestraft. Babys aber können mühelos brüllen, ohne auch nur ein bisschen heiser zu werden. Das Geheimnis liegt in ihren Stimmbändern.
Beim Schreien geraten die Stimmbänder in Schwingung
Viele Töne, die wir produzieren, gehen von diesen Organen aus. Sie sind im Kehlkopf angesiedelt und bestehen aus Muskeln und Gewebeschichten. Beim Reden, Singen oder Schreien geraten sie in Schwingung. Durch Dauerbeanspruchung kann sich der Kehlkopfbereich entzünden, die Stimmbänder schwingen nicht mehr frei - wir werden heiser.
Babys Stimmbänder sind belastbarer
Wie viele andere Organe auch "verschleißen", die Stimmbänder im Laufe des Lebens, werden also anfälliger für Heiserkeit. Die Stimmbänder des Babys aber sind noch nagelneu und deshalb besonders belastbar. Darüber hinaus beherrschen die Kleinen noch die perfekte Bauch-Brust-Atmung. Bei dieser eigentlich natürlichen Technik drängt das Zwerchfell beim Einatmen die Bauchorgane nach unten und der Brustkorb wird weit. Optimale Voraussetzung für effizientes Schreien, denn so ist es viel weniger anstrengend. Mit zunehmendem Alter verlernen wir diese angeborene Technik, Sänger und Schauspieler müssen sie erst wieder mühsam erlernen.
Quelle: P.M. Magazin