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Mein erstes Weihnachten So erleben Babys die Feiertage

Mein erstes Weihnachten: ein Baby spiegelt sich in einer silbernen Tannenbaumkugel
© Natalia Deriabina / Shutterstock
Weihnachten ist Anregung für alle Sinne. Und damit genau das, was Babys brauchen.

Im ersten Jahr

Glänzt, glitzert, duftet

Ich taste

Buntes Geschenkpapier, Plüschhirsche am Baum. Die kleinen Hände wissen überhaupt nicht, nach was sie zuerst greifen sollen. Gut, dass sich alles auch prima mit Lippen, Gaumen, Zunge erkunden lässt. Im Mund sitzen – genauso wie in den Handflächen, an den Fingerkuppen, unter den Fußsohlen – besonders viele Sinneszellen. Bei jeder Berührung entsteht im Kindergehirn eine Vorstellung von Material und Form. Mit nackten Füßen in zweieinhalb Meter Geschenkband wühlen, am stachligen Tannengrün zupfen: Weihnachten ist auch, was ich spüre.

Ich sehe

Was flackert da so schön? Der Kontrast von Hell und Dunkel ist das Erste, was Babyaugen erkennen. Neugeborene sehen noch unscharf, am besten erkennen sie Details im Abstand von ungefähr 30 Zentimetern. Die Lichter am Baum. Glitzernder Weihnachtsschmuck, den das Baby von Papas Arm aus bewundern darf. Das sind Eindrücke, die Augen und Gehirn schon gut verarbeiten können.

Ich höre

Kling, Glöckchen – Babys üben das Hören bereits im Bauch. Ab der 28. Schwangerschaftswoche nehmen sie Geräusche aus der Umwelt wahr. Die Stimme der Mutter ist ihnen bei der Geburt vertraut. Danach entwickelt sich der Hörsinn schnell weiter. Bald lernt das Baby, Geräusche und Stimmen in Ton und Lautstärke zu unterscheiden. Oma an der Gitarre oder Playlist: Weihnachtsmusik ist etwas Besonderes, gibt es nicht immer.

Ich rieche

Bratapfel, Zimtsterne: Weihnachtsdüfte machen etwas mit dem kindlichen Gehirn. Weil das Riechzentrum eng mit dem Gefühlszentrum vernetzt ist, setzen sich Geruchseindrücke in der Erinnerung besonders gut fest. Tannenduft, der Rauch ausgeblasener Kerzen, Plätzchen bräunen im Ofen. Weihnachten ist auch der Schnupper-Höhepunkt des Jahres.

Ich schmecke

Am Dattelplätzchen lutschen – das mögen Ess- und Weihnachtsanfänger Alles, was süß ist, lieben sie, weil es schmeckt wie die erste Milch. Babys bevorzugen erst einmal bekannte Geschmäcker. Kann sein, dass Neues zehn, zwölf Mal probiert werden muss, bis es akzeptiert wird. Vielleicht klappt es ja mit diesem Weihnachtsessen, bei dem Süßkartoffel und Apfel für den Lieblingsgeschmack zuständig sind:

Plus

Entenbraten, babygerecht

Festlicher Brei für Weihnachtsanfänger

Zutaten:

  • 30 g magere Entenbrust (ohne
  • Fetthaut) • 1/4 Apfel (bio)
  • 100 g Süßkartoffel • 50 g Kartoffel
  • 1 EL Raps l

Zubereitung:

Kartoffel und Süßkartoffel schälen, in kleine Würfel schneiden. Entenbrust abwaschen, klein würfeln. Alles zusammen mit 50–60 ml Wasser im geschlossenem Topf etwa 10 Minuten köcheln lassen. Apfel würfeln, dazu geben, weitere 3 bis 4 Minuten mit dünsten. Alles zusammen mit Rapsöl fein pürieren. (Ab dem 5. Monat)

Im zweiten Jahr

Wir machen das so!

Wie Eltern Weihnachten für sich neu erfinden

In Mamas Familie gab es an Heiligabend immer Kartoffelsalat und Würstchen. Bei Papa daheim Sternnudelsuppe. Der lange Spaziergang vor der Bescherung. Das Christkind kündigt sich mit einem Lichtschein an. Das war so schön! Das soll so bleiben? Eher nicht. "Es ist gut, sich ein eigenes, persönliches Familiengefühl zu suchen, dazu gehören neue Traditionen", sagt die Soziologin Karin Jurczyk vom Deutschen Jugendinstitut in München. Kinder nehmen Weihnachten jetzt schon bewusst wahr. Die Anspannung der Großen, ihre Rührung, die festliche Stimmung. Wie aufregend das alles ist! Ein fester, angekündigter Ablauf beruhigt Weihnachtsanfänger: Erst gehen wir im Dunkeln mit der Taschenlampe eine Runde um den Spielplatz, danach warten wir auf der Treppe, bis das Christkind klingelt. Welche Einfälle auch immer Eltern für ihre Weihnachtstage haben, sie machen ihrem Kind damit ein Geschenk: "Rituale sind wie ein Geländer, das der kindlichen Seele Halt gibt", schreibt die Pädagogin Amelie Winkler in einem Beitrag für die Fachzeitschrift "Pädagogik". Gewohnheiten rund um das schönste Fest des Jahres geben Kindern über viele Jahre das gute Gefühl: So fühlt sich mein Weihnachten an.

Plus

Weihnachtsgeschichten

Drei Familien über ihren besonderen Festmoment

Anne und Matz aus Hamburg:

"Benno war fast zwei, sprach aber noch nicht viel. Als er ins Weihnachtzimmer kam, den Baum sah, die Kerzen und Geschenke, nahm er den Schnuller raus, und sagte voller Überzeugung: 'Scheiße!‘ Wir waren sehr stolz auf unseren Sprachanfänger, haha."

Alex aus Darmstadt:

"Die Großfamilie war versammelt, die Gans wurde aufgetragen, die Knödel verteilt, die Kerzen brannten. Und Luna, die sonst so friedliche Zweijährige, bekam in ihrem Kinderstuhl den längsten und lautesten Schreianfall, den sie je hatte. Wurde bisher auch nicht getoppt. Sind gespannt auf nächstes Weihnachten."

Susa aus Regensburg:

"Wir haben uns gewundert, wie ausdauernd sich unsere Große am ersten Weihnachtstag mit dem Baby beschäftigte. Bis wir sahen, dass sie ihren Säuglingsbruder von oben bis unten in Geschenkpapier gewickelt hatte. Ihm gefiel es, er lächelte glückselig."

Im dritten Jahr

Kindlein in der Krippe

So können Zweijährige die Weihnachtsgeschichte verstehen

Bringt der Weihnachtmann mir ein Laufrad? Wenn ihr euer Kind christlich erziehen oder ihm das Christentum erklären wollt, ist die Antwort auf diese Adventsfrage ein guter Einstieg. Denn, nein, der Weihnachtsmann hat mit Weihnachten nicht wirklich etwas zu tun. Ihr könnt es so erklären: "Wir feiern das Fest, weil an dem Tag vor vielen Jahren das Baby Jesus geboren wurde, das Gottes Sohn ist." Wer ist dieser Gott, will euer Kind dann vielleicht wissen. Er hat die Welt geschaffen und die ersten Menschen, könnt ihr ihm sagen. Die Erklärungen müssen noch nicht besonders ausführlich sein, wenn euer Kind weitere Fragen hat, wird es sie stellen. Vielleicht diese: "Und warum bekomme ich ein Laufrad, wenn es der Geburtstag vom Jesuskind ist?“ Eine mögliche Antwort: Jesus bekam zu seiner Geburt auch Geschenke, nämlich Gold, Weihrauch und Myrrhe. Daran erinnern wir uns, wenn wir uns über unsere Geschenke freuen. Wenn euer Kind jetzt noch wissen möchte, was Weihrauch ist und warum sich das Jesusbaby über "Möhre“ zu seinem Geburtstag gefreut hat, ist es Zeit, ein Weihnachtsbuch hervorzuholen, sich gemeinsam die Bilder anzusehen und die Geschichte zu erzählen von Maria und Joseph, ihrer Herbergssuche, von Jesus in der Krippe, den Hirten, von Caspar, Melchior, Balthasar.

Unser Bilderbuch-Tipp:

Susanne Niemeyer, Die Weihnachtgeschichte, Herder, 15 Euro Alltagsnah und warmherzig geschrieben, mit altersgerechten Bildern, ab 2 Jahre

Plus

Fünf Geschenke, die mitwachsen

Spielzeug, von dem Kinder lange etwas haben

Empfohlen von "spiel gut“

Papphaus Bibabox

Zum Zusammenbauen, stabil mit Steckverbindungen. Mitgeliefert werden Dachluken, Fenster, Haustür und Haustierklappe. Zum Ergänzen: Schornstein, Wetterhahn, Katze.

Bioblo Start Box "Basic-Mix“

Bau-Plättchen in Wabenform. Kleinere Kinder können sie stapeln und legen, Große konstruieren daraus komplizierte Bauwerke. Es gibt dazu viele Ergänzungskästen.

Kellner Steck.Drive

Steckfiguren-Basiskasten für unterschiedliche Fantasiefiguren. Ergänzungskästen zum Beispiel zum Thema Zoo oder Seilbahn.

Waldorf Biegepuppen Käthe Kruse

Jungs, Mädchen, Mama, Papa, Haustiere und andere Biegepüppchen aus Stoff und Wolle für viele Spielsituationen.

Ziehwagen Skipper

Der leichte Spiel-Bollerwagen ist super für den Transport von Kuscheltieren, Baumaterial und allem, was sicher von A nach B muss.

ELTERN

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