Viele Neugeborenen haben zwischen dem zweiten bis sechsten Lebenstag einen sogenannten Ikterus (physiologische Gelbsucht). Eine Neugeborenengelbsucht entsteht, wenn die Bilirubin-Konzentration im Blut zu sehr ansteigt. Bilirubin (gelbbrauner Gallenfarbstoff) wiederum entsteht, wenn rote Blutkörperchen abgebaut werden. Bei Neugeborenen kann die Bilirubin-Konzentration zu hoch sein, weil die Leber noch nicht vollständig entwickelt ist und sie ihre Aufgaben noch nicht komplett übernehmen kann – beispielsweise diesen Gallenfarbstoff abzubauen. Die Leber macht den Farbstoff nämlich wasserlöslich, sodass er hauptsächlich über den Stuhlgang und den Urin ausgeschieden werden kann. Bleibt zu viel Gallenfarbstoff im Körper, steigt die Bilirubinkonzentration immer mehr an. Dadurch verfärbt sich die Haut, die Schleimhäute und die Augen gelb. Die Gelbsucht taucht in der Regel bereits im Krankenhaus auf, außer du hast ambulant entbunden oder bist schon zügig nach Hause gegangen. Fast immer bildet sich die Neugeborenengelbsucht von selbst wieder zurück. Bleibt die Gelbfärbung der Haut allerdings länger als zehn bis 14 Lebenstage bestehen oder wird sie intensiver statt blasser, solltest du umgehend den Kinderarzt oder die Hebamme um Rat fragen.
So kannst du den Abbauprozess unterstützen: Lege dein Baby möglichst häufig und lange an, denn das regt die Darmtätigkeit an, so kann die Ausscheidung des Bilirubins gefördert werden. Mache außerdem lange Spaziergänge und stelle das Kind im Kinderwagen an ein Fenster, damit es zusätzlich ein paar Sonnenstahlen bekommt, denn das Licht spaltet das Bilirubin auf und so kann es ausgeschieden werden.