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Taufe Willkommen in der Gemeinschaft

Taufe Baby
© Thinkstock -Johanna Goodyear
Nach der Geburt eines Babys feiern Eltern gemeinsam mit den Verwandten ein Fest: die Taufe. Lesen Sie hier, welche Bedeutung dieses religiöse Ritual hat und was zu einer gelungenen Feier gehört.

Sollen wir unser Kind taufen lassen?

Viele junge Eltern entscheiden sich für die Taufe: Gut die Hälfte aller Kinder wird getauft. Oft steht dahinter der Wunsch, dem Kind eine Verbindung zu Gott mit auf seinen Lebensweg zu geben - und außerdem ist es ein schönes Familienfest.
Für bekennende Christen, ob evangelisch oder katholisch, ist die Taufe ihres Kindes ganz selbstverständlich, wird der junge Mensch doch so in die christliche Gemeindschaft aufgenommen.

Taufe und Taufpaten

Am Tauftag sind neben dem Täufling die Paten die Hauptpersonen. Früher waren Paten verpflichtet, das Sorgerecht zu übernehmen, falls den Eltern etwas Unvorhergesehenes passiert. Heute sollen sie die Eltern vor allem in der religiösen Erziehung des Kindes unterstützen. Martin Luther forderte 1523, die Paten sollten besonders "feine, sittige, ernste, fromme Gevattern" sein.
Die katholischen Paten müssen selbst getauft und gefirmt sein, evangelische Paten getauft und konfirmiert. Während das katholische Patenamt ein Leben lang hält, endet das evangelische formal mit der Konfirmation (meist mit 14 Jahren). Beide Konfessionen erkennen die jeweilige Taufe gegenseitig an. Da die Taufe ein Sakrament ist, wird sie auch beim Übertritt in eine andere Konfession nicht wiederholt.

Wann sollte ein Kind getauft werden?

Wann eine Taufe stattfindet, entscheiden die Eltern. Meist geschieht dies an einem Sonntag im ersten Lebensjahr des Kindes. Dann nehmen sie vorher mit dem örtlichen Pfarramt oder der Gemeinde Kontakt auf. Ein Taufgespräch mit dem Pfarrer, Diakon oder einem Pastoralreferent bereitet die Eltern auf die Tauffeier vor.

Tauffeier in der Kirche

Die meisten Pfarrer und Pastore sind offen für eine persönliche Gestaltung der Tauffeier. Beim Aussuchen der Lieder bringen Eltern und Paten ihre Wünsche ein.

Das Wasser, welches das Haupt des Täuflings benetzt, symbolisiert das Leben, es ist die Quelle des Lebens. Wie Jesus auch getauft wurde, so wird durch dieses äußerliche Zeichen der junge Mensch in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen.
Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet. Sie erinnert daran, dass Gott die Menschen aus der Dunkelheit ans Licht führt. Zu den Geburts - und Namenstagen wird sie im weiteren Verlauf des neuen, jungen Lebens entzündet.

Die Tauffeier ist kostenlos - im Gegensatz zu Beerdigung oder Hochzeit -, lediglich geringe Kosten fallen für individuell gewünschten Blumenschmuck in der Kirche und für eine Spende an.

Wie läuft die Taufe im Ausland ab?

Schaut man in die europäischen Nachbarländer, so unterscheiden sich die Tauffeiern nur geringfügig: Von Großbritannien bis Griechenland trägt der Täufling ein weißes Kleid, gibt es Paten, Taufkerzen und Geschenke. Die Zeremonie in einer griechisch-orthodoxen Kirche ist zwar feierlicher, der Ablauf aber der gleiche. In einigen Regionen Deutschlands ist es Brauch, eine riesige Taufbrezel als Taufgabe zu schenken.

Strampler oder Taufkleid?

Manche Babys erscheinen in ihrem schönsten Strampler zur Taufe, doch das weiße Taufkleid ist nach wie vor beliebt. In einigen Familien ist es Brauch, das Taufkleid selbst zu nähen und den Namen und das Taufdatum in den Saum des Kleides zu sticken. Manchmal wird das Taufkleid auch vererbt und mit den Namen und den Taufdaten der Geschwister ergänzt. Das Taufkleid ist weiß; im weiteren Verlauf des Lebens begegnet man der Farbe weiß bei der Erstkommunion und bei der Hochzeit wieder. Weiß steht für die Unschuld und die Würde der Person.
Die Taufe eines Kindes ist ein Tag der Freude. Darum feiern die Eltern an diesem Tag ein Fest, zu dem sie die Paten, Verwandte, Freunde und Bekannte einladen. Ein festlich gedeckter Tisch mit der brennenden Taufkerze versammelt Eltern und Gäste zum Festessen.

Das Taufgeschenk

Heute gibt es keine Silbertaler mehr, aber weit verbreitet sind Silberlöffel und silberne Becher als Geschenk. Becher und Löffel können mit persönlichen Daten wie Geburtstag, Geburtsstunde, Gewicht und Größe graviert werden. Sie symbolisieren nicht nur, dass das Kind sein Leben lang genug zu essen und zu trinken haben wird. Es ist auch ein allgemeines Zeichen für Glück und Wohlstand.
Beliebt sind auch professionell angelegte Horoskope, die die genaue Geburtsstunde und Minute berücksichtigen. Kollagen mit Artikeln aus Zeitungen und Zeitschriften, die das Geschehen im Geburtsjahr dokumentieren, erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie ganz praktische Geschenke: Kinderwagen, Kleidung oder Spielzeug. Wer längerfristig denkt, schenkt auch schon mal ein Sparbuch, auf das regelmäßig ein Betrag eingezahlt wird und welches der Täufling zu seinem 18. Geburtstag erhält. Ein traditionelles Geschenk ist ein Buch, das die Bedeutung des Namens erläutert und die Geschichte des Namenspatrons beschreibt.

Alternative Tauffeier

Eltern, die aus der Kirche ausgetreten sind, entscheiden sich gegen eine traditionelle, kirchliche Tauffeier. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, trotzdem sein Kind kirchlich taufen zu lassen. In diesem Falle kommt auf die Taufpaten mehr Verantwortung zu. Wird dies gewünscht, so sollte man mit dem zuständigen Pfarramt Kontakt aufnehmen.
Es gibt keine offizielle alternative Taufe, viele Familien begehen aber ein Geburtsfest. Mit Kreativität lässt sich eine alternative Feier ausrichten. Man kann einen Geburtsbaum pflanzen, schöne Lieder aussuchen, die gemeinsam gesungen werden. Der Gemeindesaal kann für die Geburtsfeier angemietet werden. Auch dieses Fest ist ein Familienfest, bei dem das Kind dem Familien - und Freundeskreis vorgestellt wird.

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