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AIDS- und Ebola-Waisen in Afrika, Straßenkinder in Indien, Flüchtlinge im Nahen Osten: Wer selbst ein Kind hat, kann solches Elend ganz besonders schlecht mit ansehen. Wo aber anfangen mit dem Spenden? Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI), eine Art Spenden-TÜV, empfiehlt, nicht dem ersten Impuls nachzugeben, sondern gut zu überlegen, welche Organisation das Geld bekommen soll. Allerwichtigstes Kriterium: Seriosität. Schon auf den allerersten Blick lässt sich da die Spreu vom Weizen trennen: Vertrauenswürdige Organisationen verzichten auf drastische Bilder, setzen Spender nicht unter moralischen oder zeitlichen Druck und werben nicht an der Haustür. Gute Zeichen sind dagegen:
- eine detaillierte Beschreibungen der Projekte
- Anerkennung als "gemeinnützig" (was die Spende steuerlich absetzbar macht)
- Zugehörigkeit zu einem seriösen Dachverband
- regelmäßige Überprüfung durch Dritte, zum Beispiel unabhängige Wirtschaftsprüfer
- das Spendensiegel des DZI (mehr unter www.dzi.de)
Die Größe der Organisation ist dagegen Geschmackssache: Zwar haben die Spenden-Riesen wie etwa UNICEF oder Terre des Hommes mehr Einfluss und können an vielen Stellen und im großen Stil aktiv sein. Dafür kümmern sich kleine Organisationen meist um Not, die nicht im öffentlichen Fokus steht, so wie die Deutsche Cleft Kinderhilfe, eine von Ärzten gegründete Initiative, die mittellosen Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte kostenlose Operationen ermöglicht. Wir stellen dir ein paar Möglichkeiten vor, notleidenden Kindern mit Spenden zu helfen. Natürlich gibt es noch viel mehr sinnvolle Möglichkeiten zu spenden, aber – irgendwo muss man ja anfangen!
Geflüchtete Kinder in überfüllten Auffanglagern unterstützen
Kindernothilfe
Wo aktiv? Griechenland
Ziel der Arbeit: "Das seit langer Zeit völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria auf Lesbos ist fast komplett abgebrannt. Die Bewohner des Camps konnten sich zum Glück in die nähere Umgebung retten. Dass sich die Situation für die geflüchteten Kinder und Familien nun noch einmal so drastisch verschlechtern konnte, war kaum vorstellbar. Doch Moria ist nicht das einzige Auffanglager in Griechenland, in dem sich die Zustände durch die Pandemie verschärft haben und die Lage spitzt sich täglich weiter zu."
Mehr Infos unter www.kindernothilfe.de
Frauen und Mädchen in Afghanistan stark machen
Afghanischer Frauenverein e.V.
Wo aktiv? In Afghanistan
Ziel der Arbeit: Aus der Selbstbeschreibung: "Ziel ist, möglichst viele geflüchtete Familien in den besonders notleidenden ländlichen Regionen Balk, Jawzjan, Samangan, Kapisa, Parwan sowie im Pajsher-Tal mit Winterhilfe zu erreichen. Die Überlebenspakete enthalten Winterdecken, Heizöfen mit Gaskartuschen, Wasserbehälter sowie Grundnahrungsmittel für drei Monate. Um möglichst viele Familien zu erreichen sind wir dringend auf Spenden angewiesen. 192 Euro kostet ein Winter-Überlebenspaket für eine Familie. Jeder noch so kleine Beitrag hilft."
Mehr Infos unter www.afghanischer-frauenverein.de
Afrikanische Mädchen vor der Genitalverstümmelung bewahren
(I)NTACT e.V.
Internationale Aktion gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen
Wo aktiv? In Benin, Burkina Faso, Senegal, Togo und Ghana.
Ziel der Arbeit: Aus der Selbstbeschreibung: "(I)NTACT e.V. ist eine Hilfsorganisation, die sich für das Recht von Mädchen und Frauen auf einen intakten Körper einsetzt. Seit über zwanzig Jahren kämpfen wir erfolgreich gegen die grausame Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung in Afrika. Seit seiner Gründung hat der Verein zahlreiche Mädchen in Westafrika vor einer Verstümmelung schützen können. In Benin wurde 2005 ein wichtiger Erfolg erzielt: Das Ende der Tradition der weiblichen Beschneidung wurde in einem Staatsakt feierlich verkündet. Im Jahr 2012 konnte auch die Bevölkerung in Togo die Abschaffung der Tradition feiern."
Mehr Infos unter www.intact-ev.de.
Schwerverletzte Kinder aus Krisengebieten behandeln
Friedensdorf International
Wo aktiv? In Krisengebieten rund um die Welt
Ziel der Arbeit: "Unsere Hilfseinsätze geben verletzten und kranken Mädchen und Jungen, die in ihren von Kriegen und Krisen heimgesuchten Heimatländern nicht behandelt werden können, eine Chance zu überleben. Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe durch Projekte in den Heimatländern der Kinder. Und wir wollen das friedenspolitische Bewusstsein der Menschen in Deutschland schärfen.
Mehr Infos unter www.friedensdorf.de.
Ein strahlendes Lächeln für nur 300 Euro
Deutsche Cleft Kinderhilfe e.V.
Umfassende Hilfe für Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten
Wo aktiv? In Indien, Bangladesch, Afghanistan, Vietnam und auf den Philippinen sowie in Peru, Bolivien, Ruanda und Uganda
Ziel der Arbeit: Operationen von betroffenen Kindern aus armen Verhältnissen zu ermöglichen. In den eigenen Projekten fördert der gemeinnützige Verein die umfassende Behandlung von Spaltkindern durch die Zusammenarbeit von Chirurgen, Kinderärzten, Zahnärzten, Kieferorthopäden und Sprachtherapeuten. Eine Operation kostet 300 Euro.
Mehr Infos unter www.spaltkinder.org