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Kinderernährung Milch ohne Kuh: Was ist drin in veganer Milch?

Verschiedene vegane Milchsorten
© GEO-grafika / iStock
Milch aus Hafer, Reis, Mandeln, Kokos oder Soja: Das klingt gesund und ist voll im Trend. Aber was ist eigentlich drin in solchen Produkten? Und sind sie eine gesunde Alternative für Kinder?

Streng genommen gibt es Soja-, Mandel- und Getreidemilch gar nicht. Zumindest nicht nach EU-Recht. Denn danach darf nur „Milch“ genannt werden, was aus dem Euter von Kühen, Ziegen, Schafen oder Pferden kommt. Deshalb stehen auf der Packungen Wortschöpfungen wie Soja-Drink oder Hafer-Getränk – auch wenn jeder von Soja- oder Hafermilch spricht. Seit der Trend zur veganen Ernährung stärker wird, gibt es immer mehr Getränke auf dem Markt, die tierische Milch ersetzen sollen.

Nicht alles, was „Milch“ genannt wird, ist auch ein Ersatz für Milch

Kuhmilch ist nicht so einfach durch pflanzliche Ersatzprodukte zu ersetzen. Das gilt vor allem in den zwei Bereichen, die für die Kinderernährung besonders wichtig sind: beim hochwertigen Eiweiß und beim Kalzium. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung warnt deshalb ganz klar vor veganer Ernährung für Säuglinge: „Eine milchfreie Ernährung, wenn nicht gestillt wird, kann zu Wachstumsstörungen und Mangelerkrankungen führen, weil wichtige Nährstoffe fehlen, darunter hochwertiges Protein, Calcium, Vitamin B12 und fettlösliche Vitamine. Als Folge einer ausschließlichen Ernährung mit vegetarischer Milch können beim Säugling schwere Gedeihstörungen auftreten.“ Dieser Empfehlung schließt sich auch das Bundesamt für Risikobewertung an.

Veganer Milch-Ersatz: nützlich beim Kochen und Backen

Jenseits des Säuglingsalters können vegane Milchersatz-Produkte zum Kochen verwendet werden, zum Beispiel, wenn das Kind eine ärztlich nachgewiesene Kuhmilchallergie hat. Sonja Lämmel vom Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB): „Als Flüssigkeitsersatz für Kuhmilch dient Kokosmilch, Soja-, Reis-, Hafer- oder Mandeldrink, Sojacreme und Sojajoghurt. Diese Produkte können wie Milch zum Kochen und Backen verwendet werden. Sie sind allerdings nur "küchentechnischer" Ersatz und decken nicht den Nährstoffbedarf des Kindes.“
Wer sein Kind vegan ernähren will oder muss, sollte sich ärztlich beraten lassen und akribisch darauf achten, dass das Kind ausreichend mit hochwertigem Eiweiß, Kalzium, Vitamin B12 und anderen fettlöslichen Vitaminen versorgt ist. Hier gibt’s mehr Infos über vegetarische und vegane Beikost für Babys.

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