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Brustentzündung in der Stillzeit Woran du eine Mastitis erkennst – und was du dagegen tun kannst

Brustenzündung Stillzeit: Baby trinkt aus der Brust seiner Mutter
© LIGHTFIELD STUDIOS / Adobe Stock
Schmerzende Brüste und Fieber – schnell kann sich aus einem Milchstau eine Brustentzündung in der Stillzeit entwickeln. Hier erfährst du, woran du eine Mastitis erkennst und was dann hilft.

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Viele stillende Mamas leiden unter schmerzenden Brüsten mit knotigen Stellen. Doch steckt immer gleich eine Mastitis dahinter? Wir verraten dir, wie sich aus einem Milchstau eine Entzündung entwickeln kann – und was du gegen eine Brustentzündung in der Stillzeit tun kannst. Darüber hinaus gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um den Worst Case zu verhindern.

Wie kommt es zu einer Entzündung der Brust?

Eine Brustentzündung in der Stillzeit geht entweder auf Bakterien oder einen Milchstau zurück. Bei einer bakteriellen Mastitis treten die Bakterien – meist Staphylokokken – über kleinste Einrisse in der Haut in das Bindegewebe der Brust ein. Die Keime werden über deinen Nasen-Rachen-Raum an das Baby übertragen – und gelangen von dort beim Stillen auf deine Brustwarze. Sind die Bakterien in die Brust eingedrungen, reagiert dein Körper mit einer Entzündung des umliegenden Gewebes.
Eine weitere Ursache für eine Mastitis ist ein vorangegangener Milchstau. Beim sogenannten Milchstau wird die Brust nur noch unzureichend entleert – die Milch kann nicht mehr fließen. Infolgedessen spannen die Brüste (oder nur eine Brust), werden empfindlich und schmerzen. Wird dieser Milchstau nicht ausreichend behandelt, kann es zur Entzündung des Gewebes kommen.
Gründe für einen gestörten Milchfluss:
  • Dein Baby wird nicht oft genug oder falsch angelegt.
  • Dein Baby trinkt zu wenig oder saugt nicht kräftig.
  • Deine Kleidung im Brustbereich ist zu eng.
  • Du hast Stress oder Schlafmangel.
  • Du bildest zu viel Milch. 

Kann ich bei einer Brustentzündung noch weiter stillen?

Bei einer Brustentzündung in der Stillzeit musst du nicht vorzeitig und übereilt abstillen. Dein Baby hilft dir, wieder gesund zu werden – auch wenn das Stillen sicherlich sehr anstrengend in dieser Zeit ist. Wenn dein Baby trinkt, kann der Milchfluss am besten wieder aktiviert werden. Keine Sorge: Die Milch aus der entzündeten Brust schadet deinem Baby nicht! Eventuell verändert die Muttermilch durch die Brustentzündung allerdings den Geschmack und dein Baby möchte nicht trinken. Dann ist es ratsam, Milch abzupumpen.

Wie äußert sich eine Brustentzündung in der Stillzeit?

Wenn sich in der gestauten Milch Keime vermehren, entsteht eine Brustentzündung. Eine akute Mastitis äußert sich mit hohem Fieber (oft über 39 Grad Celsius) und starken Schmerzen und einem Spannungsgefühl in der Brust. Außerdem kann die Brust rot oder heiß sein. Es kommt zu starken Kopf- und Gliederschmerzen und du fühlst dich wahrscheinlich sehr matt und krank.
An diesen Symptomen erkennst du eine Mastitis:
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Hohes Fieber über 39 Grad Celsius und Schüttelfrost
  • Rötungen und Verhärtungen an der heißen Brust
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Eventuelle Schwellung der Lymphknoten in der Achselhöhle

Wann solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen?

Wenn du den Verdacht auf eine Mastitis hast, dann spreche in jedem Fall direkt mit deiner Hebamme oder mit einem Arzt oder einer Ärztin. Eine frühzeitige Abklärung ist wichtig, um die Bildung von Abszessen zu verhindern. Die Gynäkolog:innen stellen über einen Tastbefund ihre Diagnose und ergänzen diese meist durch einen Ultraschall der Brust. Eine ausgeprägte Brustentzündung in der Stillzeit wird mit Antibiotika behandelt. Aber keine Sorge: Es gibt Präparate, bei denen du problemlos weiterstillen kannst. Bei Abszessen kann es unter Umständen zu einem chirurgischen Eingriff kommen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zudem ratsam sein, die Milchproduktion medikamentös zu hemmen – etwa über Prolaktinhemmer.
Befindet sich deine Mastitis noch im Anfangsstadium, kommst du möglicherweise um eine Antibiotikatherapie drumherum. Wichtig ist nun jedoch, dass die Brust konsequent entleert wird. Entweder du streichst deine Brüste regelmäßig aus oder du nutzt Milchpumpen. Sinnvoll ist auch die temporäre Anschaffung einer elektronischen Milchpumpe, die du auf Rezept aus der Apotheke ausleihen kannst. Darüber hinaus legst du dein Baby natürlich weiterhin an, solltest aber immer darauf achten, dass die Brust nach dem Trinken leer ist. Um den Milchfluss zu erleichtern, hilft Wärme auf den Brüsten. Zwischen den Stillmahlzeiten müssen diese im Gegensatz dazu gekühlt werden. Gegen das Fieber hilft die kurzzeitige Anwendung von Paracetamol oder Ibuprofen.

Wie kannst du einer Mastitis vorbeugen?

Um einer Mastitis vorzubeugen, ist es empfehlenswert, wunde Brustwarzen zu pflegen, indem du sie nach dem Stillen reinigst und anschließend an der Luft trocknen lässt. Vermeide zudem Stress, denn er begünstigt Brustentzündungen in der Stillzeit. Enge die Brüste nicht zu sehr ein und investiere in einen oder zwei gut passende und weiche Still-BHs, die du sowohl tagsüber als auch nachts tragen kannst.
Auch die Stillpositionen- und techniken sind besonders wichtig. Nimm dir die nötige Zeit und Ruhe, um dein Baby anzulegen, und wechsele die Positionen und Brüste regelmäßig. Wer bereits erste Verhärtungen an der Brust spürt, sollte sein Kind so anlegen, dass das Kinn zur besagten Stelle zeigt. So wird genau die Stelle angezapft, die bereits verknotet ist. Wende dich auch an Hebammen oder Stillberater:innen – sie können dich diesbezüglich unterstützen.
ELTERN

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