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Stillkissen Hilfreiche Begleiter in Schwangerschaft und Stillzeit

Was liegt mit im Bett, auf dem Sofa, sieht aus wie eine Riesenwurst, stützt den Rücken und die Arme? Genau – das Stillkissen! Wir verraten dir, was es mit dem langen „Wurstkissen” auf sich hat und was bei der Auswahl des richtigen Kissens zu beachten ist.

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Wozu brauche ich ein Stillkissen?

Stillkissen: Hilfreiche Begleiter in Schwangerschaft und Stillzeit
© dawanda - millemarille

Stillkissen, auch Lagerungskissen genannt, sind längliche Kissen, die in verschiedenen Formen (bananen-, halbmond- oder U-förmig), Längen und mit unterschiedlichen Füllungen erhältlich sind. Wie ihr Name verrät, dienen sie in erster Linie dazu, Mutter und Kind beim Stillen eine bequeme Position zu verschaffen. Schlingt sich die junge Mama im Sitzen das Kissen um den Bauch oder legt es auf ihre Beine, ergibt das eine bequeme Ablage für das Baby, das nun auf Brusthöhe liegt und gut trinken kann. So werden Arme und die Nackenmuskulatur der Mutter entlastet und sie kann entspannter stillen. Und das Baby hat es kuschelig und bequem. Selbstverständlich finden auch Mütter, die ihrem Kind das Fläschchen geben, mit dem Stillkissen oft eine bequemere Sitzhaltung und können ihr Baby in aller Ruhe füttern.
Doch nicht erst in der Stillzeit, schon in der Schwangerschaft ist das Stillkissen für viele Frauen ein wertgeschätzter Begleiter. Viele lernen das Stillkissen beim Schwangerenyoga oder im Geburtsvorbereitungskurs kennen und wollen nicht mehr darauf verzichten, haben sie es erst einmal ausprobiert. Die Form, die Länge und die anschmiegsame Füllung des Kissens machen es nämlich zu einem ausgezeichneten „Seitenschläferkissen”. Je größer der Bauch der Schwangeren, desto schwieriger wird es für sie mit der Zeit, eine bequeme Liege- und Schlafposition zu finden. Der Rücken schmerzt und das Gewicht des Babybauchs drückt unangenehm auf die Hohlvene im Bauchraum. Einzig in der Seitenlage ist das Liegen für die meisten Frauen jetzt noch angenehm.
Mit dem Stillkissen kannst du es dir in dieser Position so richtig gemütlich machen. Klemme dir zum Beispiel das untere Ende zwischen die Knie und lege deinen Kopf auf das obere Ende und lass deinen Bauch entspannt auf dem Mittelteil liegen, so werden Rücken und Wirbelsäule angenehm entlastet. Viele Frauen gewöhnen sich so sehr an diese Liegeposition, dass sie das Kissen auch über die Schwangerschaft hinaus weiternutzen. Vorausgesetzt, sie müssen es nicht mit anderen Familienmitgliedern teilen. Denn auch das Baby lernt die Vorteile des Stillkissens durchaus zu schätzen, sei es als kuscheliges Nest, als Stabilisierung während seiner ersten Sitzversuche oder einfach nur als weiches Spielzeug. Und auch der Partner beansprucht das Kissen oft als Nackenrolle oder Rückenstütze für sich.

Das Stillkissen als Hilfsmittel beim Stillen

Eines vorweg: Das Stillkissen ist mit Sicherheit kein Muss. Auch ohne ist das Stillen natürlich problemlos möglich und einige Frauen, die zuvor noch gar keinen Kontakt zu dem langen „Wurstkissen” hatten, fühlen sich am Anfang damit sogar regelrecht überfordert. Andererseits kann das Stillen gerade in der ersten Zeit, wo es noch geübt werden will, sehr kräftezehrend sein. Da ist jedes Hilfsmittel und jede Erleichterung willkommen. Entscheidend dafür, dass das Stillen funktioniert, ist das richtige Anlegen. Nimmt die Mutter beim Stillen eine falsche Haltung ein, kann das Nackenverspannungen nach sich ziehen. Sie kann ihr Kind nicht mehr gut halten und wunde Brustwarzen sind die Folge, was das Stillen nicht gerade angenehm macht.
Ein Stillkissen hilft dabei, Verspannungen und Rückenschmerzen vorzubeugen. Es schafft ein stabiles Plateau, auf dem das Baby ruhig liegen und trinken kann. Dadurch werden Brustwarzenrisse vermieden, die Mutter hat beide Hände frei und ist viel entspannter, was wiederum dem Stillvorgang zugutekommt. Und spätestens wenn das Kind älter und somit schwerer wird, weiß die Mutter die Erleichterung durch das Stillkissen zu schätzen. Immerhin kann es bis zu einer halben Stunde dauern, bis sich das Kind an einer Brust sattgenuckelt hat. Da können die Arme schon mal schwer werden.
Stillkissen können übrigens in fast jeder Stillposition unterstützend wirken. Ob auf dem Schoß in der klassischen Wiegehaltung, als Stütze für das Baby in der Seitenlage, in der sogenannten „Footballhaltung” unter dem Arm oder einfach nur als Rückenstütze – je mehr Unterstützung und Halt Mutter und Baby während des Stillens haben, desto entspannter sind sie und das ist die Voraussetzung für eine gelungene Stillmahlzeit.

Welches Stillkissen ist das richtige?

Das Angebot an Stillkissen ist groß und so gilt es für jede junge Mama, das richtige Modell für ihre Bedürfnisse zu finden. Denn welche Form, Länge und Füllung das Kissen haben soll, ist in erster Linie Geschmackssache. So finden manche Frauen kurze und kompakte Kissen handlicher, z. B. in Form eines kleinen Halbmondes, weil sie leichter und einfacher zu verstauen sind, während andere auf die langen Modelle – von 1,20 bis hin zu 2,20 m – schwören, die in der Seitenlage mehr Entlastung bieten und vielseitiger einsetzbar sind. Welche Größe die richtige ist, hängt nicht zuletzt auch von der Körpergröße der Frau und der bevorzugten Stillposition ab. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich immer, vor dem Kauf verschiedene Größen auszuprobieren.
Das wichtigste und entscheidendste Kriterium bei der Wahl eines Stillkissens ist jedoch die Füllung, denn diese ist unter anderem ausschlaggebend für die Atmungsaktivität, Haltbarkeit und den Preis des Stillkissens. Grundsätzlich wird zwischen synthetischer und natürlicher Füllung unterschieden, wobei beide Arten ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. So liegt der grundsätzliche Vorteil bei synthetischen Füllungen darin, dass sie nur wenig wiegen, pflegeleicht, lange haltbar und unbedenklich für Allergiker sind. Stillkissen mit Naturfüllungen hingegen sind schwerer, nehmen Gerüche schneller an und dürfen nicht gewaschen werden, was ihre Haltbarkeit beeinträchtigt. Dafür sind sie jedoch frei von chemischen Schadstoffen, was bei Stillkissen mit einem entsprechenden Prüfsiegel gekennzeichnet wird. Im Einzelnen werden folgende Füllungen unterschieden:

  • Am häufigsten sind Stillkissen mit expandierter Polystyrolschaum-Füllung (EPS-Perlen). Die Füllung ist leicht, antiallergisch, preiswert und besonders hygienisch, weil das Material keine Wärme und Feuchtigkeit speichert. Es gibt Kissen mit Standardperlen (1,5 bis 2,5 mm Durchmesser) und Mikroperlen (0,5 bis 1,5 mm). Standardperlen zeichnen sich durch eine gute Anpassungsfähigkeit aus und sind besonders preiswert. Es kann jedoch vorkommen, dass sich Kinder an dem leisen Knistern stören, das sie verursachen. Die feinen Mikroperlen sind dagegen geräuscharm, besonders anschmiegsam und länger haltbar. Sie eigenen sich als Füllung für Kissen, die täglich gebraucht werden, sind dafür aber teurer in der Anschaffung.
  • Stillkissen mit PES-Hohlfaserkügelchen. Dabei handelt es sich um eine watteähnliche Polyester-Füllung, die aufgrund ihrer weichen, anschmiegsamen Eigenschaften besonders von Kleinkindern geschätzt wird. Die PES-Hohlfaserkügelchen sind komplett geräuscharm und ebenso wie EPS-Perlen leicht, antiallergisch, hygienisch und absolut pflegeleicht. Sie können in der Maschine gewaschen und im Trockner getrocknet werden.
  • Natürliche Füllungen wie Getreidespelzen, Baumwolle, Schurwolle, Latexflocken, Kirschkerne, Rapskörner oder Dinkelspelz. Diese sind ebenfalls stabil, anpassungsfähig und atmungsaktiv und haben den großen Vorteil, dass ihre Haltbarkeit ohne chemische Wärmebehandlung erzielt wird, wodurch sie frei von Schadstoffen sind. Allerdings ist die Naturfüllung nicht waschbar und muss regelmäßig gelüftet werden. Viele Füllungen sind zudem nur bedingt für Allergiker geeignet und meistens schwerer als synthetische Füllungen. Das mit Dinkelspelz gefüllte Stillkissen zum Beispiel kann durch sein Gewicht beim Stillen eine zusätzliche Belastung darstellen, eignet sich dafür aber uneingeschränkt als Lagerungskissen für Babys.

Praktisch ist, dass sich jede Füllung extra nachbestellen lässt, um alte Kissen wieder aufzufüllen. Dies und die Möglichkeit, den Kissenbezug – meist aus Baumwolle, Jersey oder Nicki-Stoff – zu waschen oder auszuwechseln, machen das Stillkissen zu einem langjährigen, vielseitigen Begleiter für Mutter und Kind.

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