Fremdeln ist für viele Babys normal, da sie sehr auf die Mutter fixiert sind und erst einmal zurückhaltend agieren, sobald sie mit anderen in Kontakt kommen. Das ist so weit nichts Ungewöhnliches oder Besorgniserregendes – trotzdem kann es ziemlich anstrengend für die Mutter sein. Ein wissenschaftliches Experiment verspricht jetzt vielleicht Hilfe. Wie, verraten wir hier.
T-Shirt-Trick: Was wurde im Experiment erforscht?
Yaara Endevelt-Shapira und ihr Team vom Center for Developmental Social Neuroscience in Israel haben untersucht, wie sich der Geruch der Mutter auf das Sozialverhalten von Babys auswirkt. Genauer gesagt von sieben Monate alten Babys. Die Wissenschaftler:innen luden mehr als 60 Mütter mit ihren Kindern in ihr Labor ein und starteten ein Experiment.
Im ersten Schritt ließen sie Mutter und Kind frei miteinander interagieren und hielten die Hirnströme des Babys dabei fest. Im zweiten Schritt tauschte die Mutter mit einer für das Baby fremden Frau. Entweder lag dabei ein ungetragenes T-Shirt vor dem Kind oder eines, das zwei Tage von der Mutter getragen wurde.
Geruch der Mutter hat beruhigende Wirkung
Das Ergebnis des Laborversuchs: Babys, die das getragene T-Shirt der Mutter vor sich liegen hatten, interagierten aufmerksamer und aufgeschlossener mit der fremden Person. Sie verhielten sich freundlicher und suchten mehr Kontakt. Auch die Gehirnwellen erreichten ähnliche Werte wie bei der Interaktion mit der Mutter.
Auch, wenn nicht alle positiven Effekte auf eine Veränderung der Hirnströme zurückzuführen sind, schlussfolgern die Wissenschaftler: Der Geruch der Mutter beruhigt das Kind, es ist weniger ängstlich und kann sich mehr auf den sozialen Kontakt einlassen. "Dies könnte dazu dienen, Säuglinge auf soziale Partner in der Gruppe, vertraute soziale Kontexte und die verschiedenen Komponenten sozialer Erfahrungen einzustimmen."
Starte dein eigenes Experiment
Bevor du das nächste Mal dein T-Shirt in die Wäsche schmeißen willst, nimm es doch mal mit zum Treffen mit Freund:innen oder der Familie – und starte dein eigenes kleines Experiment! Lass dich überraschen – vielleicht funktioniert der Trick ja auch bei deinem Baby.
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Verwendete Quellen: wissenschaft.de, Studie