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Trockene Haut bei Babys So pflegt ihr trockene Babyhaut

Trockene Haut Babys: Gereizte Haut an Armen und Beinen eines sitzenden Babys
© gpointstudio / Adobe Stock
Trockene Haut ist bei Neugeborenen weit verbreitet. Nur selten steckt eine ernste Hauterkrankung dahinter. Wir erklären euch den Unterschied zwischen trockener Haut und Ekzemen und geben Tipps, wie ihr trockenen Hautstellen vorbeugt und sie behandelt.

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Rosig und streichelzart, so stellen wir uns die Haut eines Neugeborenen vor. Aber was, wenn sie sich rau anfühlt und schuppt? Steckt eine Allergie dahinter oder Neurodermitis? In den meisten Fällen sind die trockenen Hautstellen harmlos und können mit einfachen Mitteln behandelt werden. Unsere Antworten zu euren Fragen rund um trockene Haut bei Babys.

Was macht Babyhaut so empfindlich?

Die Haut eines Säuglings ist bei seiner Geburt noch nicht ausgereift. Während der Zeit in der Gebärmutter wurde sie ständig von Fruchtwasser umspült und musste andere Eigenschaften aufweisen als in der neuen Umwelt. Nach der Geburt schützte zunächst die Käseschmiere die zarte Babyhaut. Ist sie verschwunden, muss sich die Kinderhaut anpassen und eine eigene Schutzschicht gegen Bakterien, Nässe, Wind und Kälte entwickeln. Das funktioniert nicht von heute auf morgen.

Die Haut eures Säuglings wird in den ersten Lebensmonaten noch sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse reagieren. Erst mit etwa vier Jahren ist die Hautbarriere vollständig entwickelt und der zunächst neutrale pH-Wert wird leicht sauer und schützt nun besser vor Keimen. Bis dahin ist das Gleichgewicht des Fett- und Feuchtigkeitshaushalts der Babyhaut fragil. Die Talgdrüsen produzieren zunächst noch weniger Fett als die Haut eines Erwachsenen. Dass die noch extrem dünne Babyhaut in den ersten Lebensjahren häufiger austrocknet, ist also normal.

Mit einer guten Pflege könnt ihr verhindern, dass trockene Haut zu jucken beginnt und zu einem Problem für euer Kleines wird. Tritt trockene Haut zusammen mit Ekzemen auf, steckt oft eine vererbte Neurodermitis (atopische Dermatitis) dahinter. Diese Hauterkrankung muss medizinisch behandelt werden.

Auch Babys, die eigentlich nicht zu trockener Haut neigen, können mal gerötete oder rissige Stellen haben. Besonders häufig passiert das unter den Armen oder in anderen Hautfalten. Oft reicht es schon, wenn ein Talg-Krümel die Haut länger gerieben hat. Tupft die Hautstelle einfach täglich mit etwas Babyöl ab, dann wird sie sicher schnell heilen.

Ursachen für trockene Babyhaut im Überblick

  • Natürlicher Umstellungsprozess nach der Geburt
  • Feuchtigkeitsverlust der noch extrem dünnen Babyhaut
  • Noch unzureichender Fettfilm und Säureschutzmantel
  • Sonne
  • Chlor- oder Salzwasser
  • Wind
  • Kälte
  • Trockene Heizungsluft
  • Reibung und Druck (zum Beispiel von Kleidung)
  • Urin und Stuhl (im Windelbereich)

Woran erkennt ihr trockene Haut beim Baby?

Trockene Babyhaut zu erkennen, ist nicht schwer. Die Kinderhaut fühlt sich zunächst einfach rauer an als sonst und wird oft schuppig oder auch rissig. Gesicht und Bauch sind vom Feuchtigkeitsverlust besonders häufig betroffen. Ist die Haut schon länger trocken, können auch Rötungen und nässende Stellen hinzukommen. Dann hat sich euer Baby vielleicht schon zu kratzen oder zu reiben begonnen und die Haut dadurch noch mehr gereizt.

Was tun bei trockener Babyhaut?

Feuchtigkeit ist besonders wichtig, wenn euer Baby zu trockener Haut neigt. Aber auch andere Maßnahmen können helfen, die empfindliche Babyhaut wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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Tipps gegen trockene Haut bei Babys

  • Möglichst wenig, nur kurz und nicht zu heiß (ganz ohne Zusätze oder mit pH-neutralen Waschsubstanzen) baden.
  • Danach nur abtupfen und nicht trockenrubbeln.
  • Haut regelmäßig mit einer leichten, rückfettenden Lotion oder Pflegecreme pflegen (am besten frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen, zum Beispiel mit Extrakten aus Arnika, Kamille oder Panthenol).
  • Im Winter im Gesicht eine etwas fettigere Creme (Wettercreme) als Kälteschutz auftragen.
  • Bei Babypflegeprodukten darauf achten, dass sie keine Mineralöle, Silikone oder Vaseline enthalten.
  • Für höhere Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer sorgen (Luftbefeuchter).
  • Babykleidung mit Waschmitteln ohne Duftstoffe waschen.
  • Neue Kleidung vor dem ersten Tragen waschen, um Chemikalien zu entfernen.
  • Kleidung aus Schafwolle oder Synthetik vermeiden.
  • Dein Baby durch ausreichend warme Kleidung vor Kälte und Wind schützen.
  • Die Haut nach dem Kontakt mit Chlor oder Salzwasser klar abspülen.
  • Darauf achten, dass das Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.
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Ekzeme oder trockene Haut – was ist der Unterschied? 

Bei einem atopischen Ekzem (auch als Neurodermitis bekannt) handelt es sich um eine nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie entsteht nicht – wie bei trockener Haut – durch Witterungseinflüsse, sondern wird meist vererbt. Die Haut ist bei einem Ekzem nicht nur trocken und leicht schuppig, sondern rissig, rot und teilweise entzündet. Es können Schwellungen, Bläschen und nässende Stellen entstehen. Hinzu kommt ein starker Juckreiz. Kann dein Baby sich schon kratzen, entsteht oft ein Teufelskreis, in dem gerade gebildete Krusten wieder entfernt werden und die Haut sich erneut entzündet. Auch raue Textilien und kalte Luft können die Symptome verstärken.

Bei der Hälfte der betroffenen Kinder zeigt sich Neurodermitis bereits im ersten Lebensjahr. Betroffen sind vor allem die Gesichtshaut, die Streckseiten der Arme, die Handgelenke und Beine. Ältere Kinder leiden vor allem an sogenannten Beugeekzemen in Ellen- und Kniebeugen. Zeigt sich bei eurem Schatz Milchschorf auf dem Kopf, kann dies eine Vorstufe von Neurodermitis sein. Oft werden die entzündeten, nässenden Stellen des Milchschorfs aber auch mit Kopfgneis verwechselt. Dieser ist harmlos und zeigt sich bei vielen Neugeborenen als fettig wirkende, gelbliche Schuppen. Kopfgneis heilt nach wenigen Monaten von selbst. In unserem Artikel zu Hautprobleme beim Baby findest du weitere Informationen. 

Übrigens: Auch wenn in eurer Familie kein Fall von Neurodermitis bekannt ist, kann diese eurem Baby vererbt worden sein. Denn wie die atopische Dermatitits können auch Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergien oder allergisches Asthma auf eine gemeinsame Ursache zurückgehen, eine sogenannte Typ-2-Entzündung, die durch eine überschießende Immunreaktion ausgelöst wird. 

Was tun bei atopischer Dermatitis?

Neurodermitis kann für euer Baby sehr belastend sein. Die Kleinen sind dem Juckreiz ausgeliefert und meist sehr unruhig. Wenn ihr vermutet, dass euer Kind eine atopische Dermatitis hat, ist es wichtig, sofort eure Kinderärztin oder euren Kinderarzt aufzusuchen. Sie oder er erklärt euch, wie ihr die kranke Babyhaut am besten behandelt.

Kindern mit Ekzemen werden neben Intensivpflegecremes häufig kortikoidhaltige Salben oder Cremes verschrieben (im Volksmund Kortison), um den quälenden Juckreiz zu lindern. Außerdem sorgen die Medikamente dafür, dass die Entzündungen zurückgehen. Oft zieht sich die Behandlung über eine längere Zeit hin. Neurodermitis ist nicht heilbar, allerdings bilden sich die Symptome bei vielen Kindern mit der Zeit von selbst zurück und die Beschwerden werden geringer.

Tipp: Schneidet eurem Baby die Nägel kurz und haltet sie sauber. So verhindert ihr, dass neue Keime in die offenen Hautstellen geraten. Alles Weitere über Neurodermitis bei Babys könnt ihr hier erfahren.

Trockene Haut – wann muss dein Baby zum Arzt?

Handelt es sich tatsächlich nur um trockene Haut, werden gute Pflege und der Schutz vor Witterungseinflüssen schnell zu einer Besserung führen. Tritt allerdings keine Verbesserung ein, ist euer Kleines sehr unruhig, schläft schlecht und kommen Risse und nässende Stellen hinzu, wendet ihr euch bitte schnell an eure:n Kinder- oder Hautärzt:in, damit eurem Kind geholfen wird.

Im besten Fall kann die Ärztin oder der Arzt ein Ekzem oder andere Hauterkrankungen (zum Beispiel auch Neugeborenenakne) ausschließen und euch Tipps geben, wie ihr die Haut eures Babys richtig pflegt und schützt.

Quellen:

  • Nolden, Annette et al.: Das große Buch für Babys erstes Jahr: Das Standardwerk für die ersten 12 Monate, München: Gräfe und Unzer (2013).
  • Renz-Polster, Herbert et al. (2020): Gesundheit für Kinder: Moderne Medizin - Naturheilverfahren - Selbsthilfe. Kinderkrankheiten verhüten, erkennen, behandeln -vollständig überarbeitet und aktualisiert Ausgabe, Kösel-Verlag, München.
  • Robert Koch Institut: KIGGS – Studie zu Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, zuletzt abgerufen 31.01.23.
  • Röhnelt, Romanus: Kindergesundheit: Wie Sie Krankheiten erkennen. Was Sie selbst tun können, Trias-Verlag, Stuttgart (2017).

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