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Vom Glück geküsst Was Sonntagskinder so besonders macht

Vom Glück geküsst: Was Sonntagskinder so besonders macht
© pikselstock / Adobe Stock
Sonntagskinder gelten als Glückskinder. Wir verraten, warum das so ist – und was sie besonders macht.

Ein Sonntagskind zu sein, gilt als Synonym für ein Glückskind. Aber woher kommt eigentlich die Bezeichnung "Sonntagskind" und welche Besonderheiten werden ihm zugeschrieben?

Erst einmal ist es ganz naheliegend: Kinder, die sonntags geboren werden, bezeichnet man als Sonntagskinder. Früher galt es als besonders glücksverheißend, an einem heiligen Tag geboren zu sein. Und der Sonntag war heilig für die christliche Kirche. Unter anderem ist der Sonntag der Tag der Auferstehung Christi, ein Freudentag mit Hoffnungsfaktor sozusagen.

Spannend: Ursprünglich waren die "Samstagskinder" die Glücklichen, die an einem heiligen Tag geboren wurden, denn in der jüdischen Tradition war der Sabbat der heilige Wochentag. Erst ab dem 13. Jahrhundert wurde der Sonntag zum heiligen Tag.

Eigenschaften der Sonntagskinder

Der Sonntag ist der Sonne zugeordnet. Sie symbolisiert Optimismus, Lebensfreude, Ruhm und Selbstbewusstsein. Menschen, die sonntags geboren wurden, wird deshalb nachgesagt, dass sie von der Sonne gesegnet seien – und über eine besonders strahlende Aura verfügen. Deswegen sollen sie sich auch gut als Führungspersonen eignen. Die Kehrseite: Das eigene Strahlen kann zu Kopf steigen und ein Hang zu Egoismus ist möglich.

Weitere Eigenschaften, die den sonnigen Sonntagskindern nachgesagt werden sind: Geselligkeit, Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Kreativität.

Sonntagskinder sind von Feen beschenkt

Woher all die Leichtigkeit kommen kann, zeigt der Blick in das Buch "Was das Sonntagskind erlauscht" von der Schriftstellerin Else Ury:

"Droben in dem schimmernden Feenreiche, da sitzen in einem lichtfunkelnden Saale all' die guten Feen und schauen mit lächelndem Blick auf die Menschen herab. Und jedes Mal, wenn ein Sonntagskind auf die Welt kommt, dann schwebt eine von ihnen zur Erde hinunter und legt dem neugeborenen Kindlein ein Feengeschenk in die Wiege. Das Leben des Kindes aber wird durch die Gabe der guten Fee froh und glücklich, und die anderen Menschen sagen dann: 'Es ist eben ein Sonntagskind!'"

Sonntagskind – vom Geisterseher zum Glückskind

Kein Wunder, dass man Sonntagskindern nachsagt, sie hätten viel Glück im Leben. Schon bei den alten Römern hieß das Sonntagskind auch "Kind der weißen Henne", denn diese Vögel galten als Glücksbringer. So rankten sich entsprechend viele Mythen um die Fähigkeiten der Sonntagskinder. Sie sollen die Glocken von versunkenen Städten hören können, Geister sehen, Zwerge erkennen, und mit ihren hellseherischen Fähigkeiten sogar den Tod von Menschen voraussagen können.

Das machte die Sonntagskinder zwischenzeitlich aber auch zu gefürchteten Zeitgenoss:innen, die gemieden wurden. Später ließ man sie gerne Lotto-Lose ziehen. Der Aberglauben ist vorbei, geblieben ist die Zuschreibung, dass Sonntagskinder besonders leichtfüßig durchs Leben gehen.

Das Gefühl, ein Sonntagskind zu sein

Vielleicht ist dabei auch selbsterfüllende Prophezeiung im Spiel? Das Gefühl, ein Sonntagskind zu sein, hängt viel vom eigenen Empfinden ab. Der britische Psychologe Richard Wiseman von der University of Hertfordshire machte in den 90er-Jahren ein spannendes Experiment: Er suchte per Zeitungsanzeige ausgesprochene Glückspilze und Pechvögel. Dann untersuchte er die Einstellungen der Personen, die sich gemeldet hatten.

Er fand heraus, dass die gefühlten Sonntagskinder, selbst wenn sie einmal eine Niete ziehen, es schaffen, das positiv zu bewerten. "Viele meiner Versuchspersonen betrachteten sich als Glückspilze, obwohl sie beispielsweise schwer krank waren oder vertraute Menschen verloren haben", sagte Wiseman damals im "Spiegel". Sie schaffen es, es als glückliche Fügung anzusehen, wenn sie einen schweren Unfall überleben. Ein Pechvogel hingegen würde darin seine Überzeugung bestätigt sehen, vom Schicksal immer nur benachteiligt zu sein.

Letztlich ist wahrscheinlich weniger der Tag der Geburt ausschlaggebend als die Lebenseinstellung. So kann aus jedem:r ein "Sonntagskind" werden.

Verwendete Quellen: projekt-gutenberg.org, myself.de, wmn.de, kirche-in-wdr.de, brauchtumsseiten.de, desired.de

jwe ELTERN

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