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Tipps für Eltern in besonderen Situationen Welche Unterstützung gibt es nach der Geburt?

Mutter mit Neugeborenem weint
© Lopolo / Shutterstock
Im besten Fall habt ihr eine komplikationslose Geburt, ein gut funktionierendes Unterstützernetz und eine entspannte, gesunde Kennenlernzeit mit eurem Baby. Aber manchmal sieht es eben auch ganz anders aus. Das Baby kommt zu früh, die Mutter hat nach der Geburt gesundheitliche Probleme, die Familie ist weit weg oder die Partnerschaft zerbricht. Hier gibt es Hilfe für herausfordernde Zeiten nach der Geburt.

Nachsorgehebamme

Primäre Ansprechperson in der ersten Zeit mit Neugeborenem ist deine Nachsorgehebamme. Was viele nicht wissen: Die Hebamme unterstützt nicht nur bei Stillproblemen oder wiegt dein Baby, sie kann dir auch in Krisensituationen weiterhelfen – etwa indem sie dir Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Psychologen nennt, an die du dich wenden kannst. Außerdem gut zu wissen: Es gibt zwar ein begrenztes Besuchskontingent nach der Geburt, aber nach Bedarf kannst du auf ärztliche Anordnung auch darüber hinaus noch Termine mit deiner Hebamme vereinbaren. 

Familienhebammen

Familienhebammen haben eine spezielle Zusatzausbildung und begleiten Schwangere und Familien, die sich in besonders belastenden Situationen befinden, bis zu ein Jahr lang – etwa wenn dein Kind nicht gesund oder zu früh geboren wurde oder du psychische Probleme hast. Sie unterstützt dich zusätzlich zur regulären Hebammenbetreuung und hilft zum Beispiel bei der gesundheitlichen Versorgung oder vermittelt weitere Angebote, die zu euch passen. Wie du eine Familienhebamme bekommst, ist jedoch leider nicht einheitlich geregelt. Deine Hebamme oder die Gemeinde können dir weiterhelfen. 

Familienpflege/Haushaltshilfe

Wenn ein Elternteil sich aufgrund von Krankheit oder einer anderen besonderen Belastung nicht um den Haushalt kümmern kann und es auch dem Partner oder der Partnerin nicht möglich ist zu übernehmen, dann könnt ihr mit einer ärztlichen Verordnung bei eurer Krankenkasse eine Familienpflegeperson beantragen. Sie hilft zum Beispiel bei der Versorgung der Geschwisterkinder und übernimmt hauswirtschaftliche Aufgaben.

Verbände 

Du hattest eine Frühgeburt? Dein Kind ist mit einer Behinderung auf die Welt gekommen? Du bist alleinerziehend? Die Zeit nach der Geburt kann aus unterschiedlichsten Gründen besonders herausfordernd sein. Für zahlreiche Fälle gibt es gemeinnützige Verbände oder Interessengemeinschaften, die eine erste Anlaufstelle für dich sein können, etwa der Bundesverband „Das frühgeborene Kind“, die „Bundesstiftung Frühe Hilfen“ oder der „Verband alleinerziehender Mütter und Väter Bundesverband e.V.“. Sie können dir mit praktischen Angeboten wie Elternselbsthilfegruppen, Gesprächskreisen und Beratungshotlines weiterhelfen oder als Lotse fungieren und dich über passende Angebote informieren.

Familienpatenschaften

Wenn Familien besonderen Belastungen ausgesetzt sind und das eigene soziale Netzwerk fehlt, dann können auch Familienpatenschaften hilfreich sein. Die ehrenamtlichen Paten und Patinnen entlasten die Eltern, machen Unternehmungen mit den älteren Kindern, hören vielleicht auch einfach mal zu oder helfen sogar bei Behördengängen. Sie werden über unterschiedliche Verbände wie beispielsweise die Caritas geschult und vermittelt. Das Angebot kann in allen Lebensphasen mit Kindern genutzt werden. 

"wellcome": Praktische Hilfe nach der Geburt

Ein ähnliches Konzept verfolgt "wellcome". Die Organisation vermittelt an 230 Standorten praktische Hilfe für zu Hause, wenn ihr nach der Geburt und im ersten Lebensjahr des Kindes Unterstützung benötigt. Die "wellcome"-Helfer kommen an ein bis zwei Tagen pro Woche für ein paar Stunden vorbei und betreuen zum Beispiel das Neugeborene, damit ihr euch kurz ausruhen könnt, oder sie spielen mit Geschwisterkindern. Aktuell unterstützt "wellcome" gemeinsam mit Pampers in einer gesonderten Aktion besonders die Eltern von Frühgeborenen. Vom 01. Oktober 2021 bis 11. Februar 2022 gibt es spezielle telefonische Frühchen-Sprechstunden mit einer Hebamme und es werden 70 kostenlose Vor-Ort-Betreuungen für Frühchen-Familien bereitgestellt. 

Finanzielle Unterstützung 

Wenn euer Kind zu früh geboren wurde, eine Erkrankung oder Behinderung hat oder ihr selbst erkrankt oder in besonderen Lebensumständen seid, habt ihr gegebenenfalls ein Anrecht auf bestimmte finanzielle Leistungen und/oder Zuschüsse. Einige Therapien und Hilfsmittel werden beispielsweise von den Krankenkassen übernommen oder bezuschusst, manchmal auch Fahrtkosten zur Klinik. Vielleicht steht euch auch Pflegegeld durch die Pflegekasse zu. Außerdem gibt es neben den Klassikern wie Elterngeld und Kindergeld noch weitere staatliche Familienleistungen, etwa für Menschen mit Behinderung oder Angebote für Menschen mit geringem Einkommen. Eine Übersicht findet ihr im Familienportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Krankenkassenleistungen erfragt ihr am besten direkt bei eurer Versicherung.

Quellen: BMFSFJ,  Deutscher HebammenVerband e.V., wellcome gGmbH, Deutscher Caritasverband e.V.

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