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Zehn Fragen und Antworten Wofür sind Paten eigentlich da?

Zehn Fragen und Antworten: Wofür sind Paten eigentlich da?
© Eva-Katalin / iStock
Was für ein schöner Gedanke: Neben uns Eltern gibt es noch einen anderen Menschen, der unser Kind auf dem Weg zum Erwachsenenleben begleiten wird. Aber was bedeutet es eigentlich genau, Pate zu sein? Wir beantworten hier zehn wichtige Fragen rund um die Patenschaft.

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Welche Aufgabe haben Paten eigentlich?

Ursprünglich ist die Patenschaft ein rein religiöses Amt: Die Paten bezeugen mit ihrer Anwesenheit, dass das Kind getauft worden ist. Und sie versprechen, sich an der religiösen Erziehung zu beteiligten, das heißt, das Kind dabei zu begleiten, den Glauben zu entdecken.

 

Sollen Paten das Kind auch materiell absichern?

Nein. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich aber über den religiösen Sinn hinaus Bräuche entwickelt, bei denen es auch um Materielles geht: So schenken die Taufpaten meist etwas „fürs Leben“, sei es einen silbernen Löffel, eine wertvolle Münze, ein Sparbuch oder einen Baum, manchmal auch an den Geburtstagen. Eine Verpflichtung ist das aber nicht. Es kommt immer darauf an, wie die Eltern und die Paten die Patenschaft ausgestalten wollen.
 

Bekommen die Paten automatisch das Sorgerecht, wenn den Eltern etwas zustößt?

Nein. Wenn Eltern (und die Paten!) dies wünschen, müssen die Eltern diesen Wunsch in einem Testament festlegen und am besten notariell beglaubigen lassen.
 
 

Kann man nur Pate werden, wenn man einer christlichen Kirche angehört?

Ja. Für Protestanten gilt: Als Paten zugelassen werden alle Menschen, die Mitglied der evangelischen Kirche und konfirmiert sind. Angehörige anderer christlicher Kirchen werden meist ebenfalls akzeptiert, allerdings können unterschiedliche Regelungen in den Landeskirchen bestehen. Deshalb ist es am besten, vor einer geplanten Taufe bei der Pastorin oder dem Pastor nachzufragen. Wer nicht getauft ist, keiner christlichen Kirche angehört oder ausgetreten ist, kann nicht Taufpate werden.
 

Und wie sieht die katholische Kirche das?

Die ist da etwas strenger. Sie verlangt, dass Paten Mitglied der katholischen Kirche und gefirmt sind. Gibt es schon einen katholischen Paten, kann zusätzlich ein Protestant als „Taufzeuge“, aber nicht als Pate, zugelassen werden.

Gilt das Patenamt fürs ganze Leben?

In der evangelischen Kirche endet das Patenamt mit der Konfirmation. Denn damit bezeugt das Patenkind selbständig seinen Glauben und seine Gemeindezugehörigkeit. Streng genommen wird der Pate also nicht mehr gebraucht. Aber meist besteht weiterhin eine besondere Beziehung zwischen Paten und Patenkind.
In der katholischen Kirche endet die Patenschaft dagegen nicht.

Kann man eine Patenschaft auch wieder auflösen?

Diese Frage kommt meist auf, wenn Eltern und Paten sich zerstreiten oder die Eltern enttäuscht davon sind, wie der Pate sein Amt ausübt. Grundsätzlich kann man eine Patenschaft nicht gegen den Willen des Paten auflösen, und sie kann von den Eltern des Patenkindes auch nicht wieder aberkannt werden.
 

Und was passiert, wenn der Pate selbst aus der Kirche austritt?

Tritt der Pate aus der Kirche aus, so ruht das Patenamt. Und sollte er um eine vorzeitige Beendigung des Patenamtes bitten, dann kann die Kirche dem Wunsch entsprechen.
 

Müssen Paten volljährig sein?

Nein, für evangelische Paten gilt ein Mindestalter von 14 Jahren, in der katholischen Kirche muss der Pate mindestens 16 Jahre alt sein.
 

Kann man auch ohne Kirche Paten für sein Kind wählen?

Manche Eltern, die nicht Mitglied der Kirche sind und auch ihre Kinder nicht taufen lassen, wünschen sich trotzdem Paten für ihr Kind. Ihnen geht es darum, dass ein weiterer Erwachsener bereit ist, sich besonders um dieses Kind zu kümmern und ihm zur Seite zu stehen. Da das Patenamt ja keine rechtliche Verpflichtung bedeutet, können Eltern auch ohne kirchlichen Bezug Paten wählen und zum Beispiel ein Willkommensfest für das Baby gestalten, bei dem die Paten ihr Amt übernehmen.
 

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