Schlafräuber Nr. 1
Sport am Abend
Erst wenn abends der Papa Wache schiebt, ist Zeit, um Bauch, Beine und Po zu trainieren. Außerdem bringt das Hopsen im Fitnessstudio oder der Lauf durch den Wald Spaß und neue Energie. Leider nicht nur das - der gesamte Organismus dreht auf: "Durch Sport kommt der Körper auf Hochtouren, die Herzfrequenz erhöht sich, Hormone werden ausgeschüttet", erklärt Professor Thomas Penzel, Wissenschaftlicher Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums der Charit Berlin, und meint: no sports - ab drei Stunden vor dem Schlafengehen.
Besser: tagsüber aktiver werden, zum Beispiel einfach ein paar Mal täglich den Kinderwagen im Walking-Tempo schieben. Denn: "Je mehr man sich tagsüber körperlich betätigt, desto größer ist später der Schlafdruck", sagt Penzel. Wer dann noch am frühen Abend in die Sauna geht oder ein warmes Bad nimmt, fällt ins Bett.
Schlafräuber Nr. 2
Zu viele Pflichten am Abend
Bügeln, staubsaugen, Rechnungen zahlen, mit der Schwiegermutter telefonieren oder den längst fälligen Streit mit dem Partner ausfechten - danach können Sie Ihren Schlaf vergessen. "Jede Form von Stress verhindert, dass Körper und Psyche sich entspannen. Der Grund: Stress verengt die Blutgefäße, Hände und Füße werden kalt, und das erschwert das Einschlafen", sagt Thomas Penzel.
Das beste Gegenmittel: ein warmes Fußbad. Es macht müde, weil es die Körperkerntemperatur senkt. Gegen Grübeln im Bett hilft ein Tagebuch: schlafraubende Gedanken hineinschreiben und damit aus der Nacht verbannen. Auch gut: Klassische Musik (etwa das "Brandenburgische Konzert Nr. 6" von J. S. Bach, von Musiktherapeuten empfohlen), ein gutes Buch, heißer Kräutertee oder ein Glas warme Milch stellen unsere innere Uhr auf Nachtruhe.
Schlafräuber Nr. 3
Üppig essen
Endlich ungestört zu zweit sein, zwei, drei Gläser Wein genießen, lecker kochen. Das ähnelt schon einem Event, wenn man sich tagsüber nur von Breiresten und Keksen ernährt. Und das sollte auch drin sein - hin und wieder. Besser fürs Ein- und Durchschlafen sind jedoch leichte Kost und wenig Alkohol: "Mit einem vollen Magen lässt es sich zwar wunderbar einschlafen. Wer aber viel verdauen muss, wacht leichter wieder auf", so Penzel. Alkohol verstärkt den Effekt noch: Man fällt kaum in den erholsamen Tiefschlaf, sondern erlebt mehrere leichte Traumschlafphasen, aus denen man schnell wieder erwacht.
Schlafräuber Nr. 4
Tagsüber zu viel schlafen
"Wer in seinen Tiefschlafphasen nachts gestört wird, weil das Baby weint, sollte tagsüber Schlaf nachholen", sagt Schlafforscher Penzel. Ein Mittagsschalf bringt da eine Menge. Dauert er aber länger als 30 Minuten, vermindert sich häufig der nächtliche Schlafdruck, und das kann wieder zu Schlafstörungen führen. Finden Sie Ihr persönliches Maß heraus. Und: Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind.
Schlafräuber Nr. 5
Mit dem Baby einschlafen
Kuscheln, singen, in den Schlaf wiegen, Händchen halten, an die Brust nehmen - Babys lieben diese Einschlafhilfen. Leider machen sie auch Mütter müde: Das Schlafhormon Melatonin wird ausgeschüttet und bereitet auch unseren Körper auf das Zubettgehen vor. Viele Mütter schlafen dann ein. Nach einer halben oder ganzen Stunde wachen sie wieder auf - und er Schlafdruck ist weg.
Besser: Versuchen Sie, Ihr Baby dazu zu bringen, allmählich allein einzuzschlafen. Und bis es das kann, stehen Sie an seinem Bett, statt sich zu setzen. Dann fallen Ihre Augen bestimmt nicht zu.
Noch ein Tipp
Lassen Sie sich helfen:
"Bei anhaltenden Schlafstörungen sollte man auf jeden Fall zum Hausarzt gehen, und zwar bevor man zu Schlafmitteln greift", sagt Schlafexperte Thomas Penzel.
