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Weihnachten Tipps: Wie beschenkt man Kinder?

Kleinkind unterm Weihnachtsbaum mit Geschenken
© SolStock / iStock
Was wäre Weihnachten ohne Geschenke? Für Kinder sicherlich nur halb so schön! Aber: Das Thema Schenken hat's in sich: Was sind gute Geschenke? Ab wann verwöhne ich mein Kind? Und wer bringt überhaupt die Geschenke? Fragen über Fragen zum Thema Weihnachtsgeschenke. Hier die Antworten!

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Wollt ihr an Weihnachten eine rundum schöne Bescherung? Dann nehmt euch eine große Portion Einfühlungsvermögen, eine Prise Überraschungsgeist und ordentlich viel Verpackungsmaterial!

Geschenke ab 2 Jahre

Wo kommen die Geschenke her?

Ohne Päckchen geht Weihnachten gar nichts. Aber wo kommen die bunten Schachteln eigentlich her? Drei Erklärungen für Kinder

Für kleine Romantiker:
Vom Weihnachtsmann. Der wohnt oben im Norden, wo es ganz kalt ist, deshalb ist er so warm angezogen. Er hat einen Schlitten mit Rentieren - so ähnliche Tiere wie Rehe, die wir im Wildpark gesehen haben, nur größer. Und damit fliegt er über die Wolken zu jedem Kind und verteilt die vielen Geschenke.

Für kleine Traditionsbewusste:
Vom Christkind. Na ja, genau genommen bringt nicht das Christkind die Geschenke, sondern wir schenken uns etwas, weil vor vielen Jahren der kleine Christus auf die Welt gekommen ist und wir natürlich jedes Jahr seinen Geburtstag feiern – das ist wie bei dir. Du freust dich ja auch, wenn du Geburtstag hast.

Für kleine Realisten:
Von uns. Wir haben dir zugehört, was du dir gewünscht hast, und dann haben wir das für dich gekauft. Wir haben auch Oma deine Wünsche weitergesagt, und sie hat dir auch ein Päckchen geschickt. Wir alle wollen dir damit eine Freude machen und zeigen wie lieb wir dich haben.

Fragen an das Christkind

Zu vielen Kindern kommt Heiligabend das Christkind. Keiner hat es je gesehen - wir konnten ihm trotzdem ein paar Fragen stellen:

Bist du ein Engel?
Nein. Ich bin der kleine Jesus, das Jesuskind oder, wie man früher sagte, das Christuskind. Weihnachten wird mein Geburtstag gefeiert: Das Baby in der Krippe, der kleine Mensch dort, das bin ich.

Warum bringst du Geschenke?
Das ist ein Missverständnis, das im Lauf der Jahrhunderte entstanden ist. Denn eigentlich bin ich selbst das Geschenk - an meine Eltern Maria und Joseph, an die ganze Welt! Und bei meiner Geburt bekamen meine Eltern und ich Geschenke der Heiligen Drei Könige: Weihrauch, Myrre und Gold. Die Idee, Kindern an Heiligabend etwas auf einen Gabentisch zu legen, geht auf Martin Luther zurück. Erst im 19. Jahrhundert bekamen auch die Erwachsenen Päckchen.

Sind der Weihnachtsmann und der Nikolaus deine Freunde?
Nikolaus ist ein guter Freund von mir. Wir gehören zum gleichen christlichen Verein und kennen uns seit dem vierten Jahrhundert. Damals war er Bischof von Myra, sein roter Mantel erinnert an sein Bischofskleid. Weil er gut zu Kindern war, wurde er heilig gesprochen, seitdem feiert die katholische Kirche am 6. Dezember seinen Namenstag.
Der Weihnachtsmann tauchte erst im 19. Jahrhundert auf, als alter, warm eingepackter Mann mit Pudelmütze und Handschuhen - als Symbol für den Winter. Mit der Kirche hatte er zunächst nichts zu tun. Aber dann haben ihn unsere evangelischen Kollegen gebeten, bei ihnen die Geschenke zu bringen - weil sie den Nikolaus nicht so gern mochten. Seinen Rentierschlitten hat der Weihnachtsmann ein paar Jahre später von Santa Claus bekommen, einer amerikanischen Kinderbuchfigur.

Ein gutes Geschenk - was ist das?

Ein gutes Geschenk macht Freude, ist eine Überraschung und gelingt immer dann, wenn man sich in den anderen hineinversetzt. Die entscheidende Frage: Was macht dem, den ich beschenken möchte, wirklich Spaß? Gehe also nicht von dir selbst aus und schenke die Puppe, die du als Kind so gern gehabt hättest, aber nie bekommen hast. Vielleicht spielt deine Tochter viel lieber mit Dinosauriern.
Und noch etwas: Auch auf die Verpackung kommt es an. Selbst eine kleine Aufmerksamkeit macht was her, wenn du sie in eine große Schachtel legst und eine riesige Schleife drumbindest. Kinder genießen das Auspacken ganz besonders, sie lieben es, wenn die Spannung steigt.
Wenn du deinem Kind etwas Großes schenkst, beispielsweise ein Bobbycar oder einen Kaufmannsladen, leg am besten noch etwas Kleines dazu (ein Pixibuch, eine Haarspange oder eine Ritterfigur). Denn: Für Vorschulkinder zählt nicht die Größe, sondern die Zahl der Geschenke. Und zwei Geschenke sind toller als eins, auch wenn das riesig ist.

Muss der komplette Wunschzettel erfüllt werden?

Auf gar keinen Fall! Oder hast du Platz für einen Spielzeugladen zuhause? Wichtig ist, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was sich dein Kind wirklich wünscht, und was es nur meint, haben zu müssen. Einen Herzenswunsch erkennst du daran, dass dein Kind dir immer wieder erklärt, was man beispielsweise mit einer Tiefgarage für Matchboxautos alles anfangen könnte.

Warum kommen pädagogisch wertvolle Geschenke oft schlecht an?

Weil mit pädagogisch wertvollen Geschenken häufig Erwartungen verknüpft werden. Ein Kind merkt, wenn es nicht nur darum geht, dass es sich freut, sondern z. B. darum, dass es seine Feinmotorik trainiert. Daraus wird es das Gefühl ableiten: So wie ich bin, ist es nicht richtig. Und natürlich wird es sich wundern, wenn es ein Bastelset auspackt, obwohl es sich ein Piratenschiff gewünscht hat. Außerdem: Enttäuscht zu sein, wenn ein Herzenswunsch nicht erfüllt wird, ist eine normale Reaktion.

Wie gehe ich mit Geschwisterneid um?

Ganz wichtig ist, dass jedes Kind gleich viele Geschenke bekommt. Nichts ist ärgerlicher, als wenn ein Geschwister mehr zum Auspacken hat. Kinder vergleichen eher die Anzahl der Gegenstände, da sie den Wert einzelner Geschenke nicht abschätzen können. Wenn die eine Schwester das Geschenk der anderen partout spannender findet, kannst du einen zeitlich befristeten Tausch vorschlagen. Voraussetzung ist natürlich, dass beide Seiten damit einverstanden sind.

Ist es wichtig, dass sich die Eltern auch beschenken?

Ja, denn liebevolle Geschenke sind materialisierte Gefühle. Am Vorbild ihrer Eltern lernen Kinder am besten, wie schön es ist, Freude zu schenken. Und sie spüren, dass die Eltern sich mögen, wenn sie sich Gedanken über ein Geschenk machen und einander damit überraschen.

Darf man seinem Kind auch Praktisches schenken, z. B. einen Schlafanzug?

Ja. Schöner ist es aber, wenn das Hauptgeschenk keine Funktion erfüllt, sondern einfach nur Spaß macht. Als Zweitgeschenk ist etwas Praktisches in Ordnung. So lernt das Kind, auch alltägliche Dinge wertzuschätzen.

Ab wann verwöhne ich mein Kind?

Wenn dein Kind die einzelnen Geschenke gar nicht mehr wahrnimmt und einige vielleicht sogar unausgepackt liegen lässt, ist das ein Hinweis darauf, dass du es mit dem Schenken übertrieben hast. Am nächsten Tag wird das Kind entweder weiter kein Interesse an den neuen Sachen zeigen oder sich nicht entscheiden können, womit es zuerst spielen soll. Dem kannst du vorbeugen, indem du dich rechtzeitig vor Weihnachten mit der Verwandtschaft absprichst und ihr euch bei größeren Anschaffungen zusammentut.

Haben Kinder ein Recht auf "Scheußlichkeiten"?

Unbedingt, solange es sich in einem Rahmen bewegt, den man selbst noch vertreten kann. Denn: Scheußlichkeiten, die man verbietet, sind doppelt begehrenswert. Wenn dein kleiner Junge sich also die neuesten japanischen Comicfiguren wünscht, mach ihm die Freude, auch wenn du diese Figuren für Plastikschrott hältst. Du weißt ja: Moden und Trends gehen vorüber. Auf lange Sicht beeinflusst du seinen Geschmack stärker als alle anderen.

Beratung: Heike Oberlack-Nieß, Diplompsychologin aus Bergisch-Gladbach; Monika Franken, Diplompsychologin aus Köln

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