Wie Sie schnell Heizkosten sparen
Schon wenige Maßnahmen helfen, energiesparender zu heizen:
- In wenig genutzten Zimmern Temperatur senken und Türen möglichst geschlossen halten.
- Generell gilt: In Wohnräumen reichen tagsüber 20 Grad, im Schlafzimmer 17, in der Küche 18 Grad. Bedenken Sie: Durch das Senken der Temperatur um nur ein Grad sinken die Heizkosten um rund sechs Prozent.
- Achten Sie auf ausreichend Luftfeuchtigkeit (45 bis 65 Prozent). Feuchte Luft wirkt wärmer als trockene und ist gesünder.
- Im Winter nachts die Fensterläden herunterlassen - das hält die Wärme drinnen.
- Nachts können Sie die Raumtemperaturen noch um einige Grad senken. Nur Zimmer, in denen ein Baby oder ein kleines Kind schläft, sollten etwa 18 Grad haben.
- Heizung nicht komplett ausmachen, wenn man die Wohnung für mehrere Stunden verlässt, sondern nur etwas herunter drehen. Räume, in denen Temperaturen von weniger als 15 Grad herrschen, entziehen auch den Nachbarräumen Wärme. Die ausgekühlte Wohnung aufzuheizen verbraucht dann mehr Energie, als durchs Abstellen gespart wird.
- Stoßlüften: Fenster lieber ab und zu für fünf Minuten ganz aufmachen als stundenlang gekippt lassen.
- Heizkörper nicht mit Möbeln zustellen und die Thermostat-Ventile möglichst nicht verdecken.
- Die Heizungen sollten außerdem regelmäßig entlüftet werden.
- Maueraussparungen hinterm Heizkörper abdämmen - dort geht besonders viel Wärme nach draußen verloren. Reflektierendes Dämmmaterial (aus dem Baumarkt, circa zehn Euro pro Quadratmeter) wird einfach hinter den Heizkörper geklebt.
- Zugige Fenster lassen sich schnell und preiswert durch Schaumstoffbänder abdichten.
- Auch Zugluftstopper helfen, die Wärme in den eigenen vier Wänden zu halten - und so Energie zu sparen.
Etwa 20 Prozent aller Haushalte verwenden Strom auch zur Warmwasserbereitung und setzen dazu elektrisch beheizte Speicher oder Durchlauferhitzer ein. Auch hier gibt es also Sparpotenziale - und dazu gehört nicht nur der obligatorische Rat, besser zu duschen, als sich ein Vollbad einlaufen zu lassen:
- Temperatur des Warmwasserspeichers reduzieren. Selbst Warmduschern reichen in der Regel 50 Grad. Meist entspricht dies der Stellung "E" auf dem Geräteregler. Und: Eine Legionellen-Gefahr besteht bei diesen Temperaturen nicht.
- Stellen Sie bei elektronischen Durchlauferhitzern aber nur die Temperatur ein, die Sie tatsächlich benötigen. Dadurch vermeiden Sie, dass an der Zapfstelle Kaltwasser zugemischt wird, denn das sorgt für unnötigen Strom- und Wasserverbrauch bis zum Erreichen der Wunschtemperatur.
- Besonders teuer sind Warmwasserspeicher im Leerlauf. Hier helfen stromsparende Zusatz- oder Vorschaltgeräte.
- So genannte Untertisch-Warmwasserspeicher unter einzelnen Waschbecken können Sie mit einer Zeitschaltuhr versehen, um Stand-by-Verluste etwa über Nacht zu vermeiden. Sie fahren in Urlaub? Dann schalten Sie den Warmwasserspeicher während Ihrer Abwesenheit ganz ab.
Egal, ob als Mieter oder als Hausbesitzer - was Ihnen hilft, langfristig Energie und damit Kosten zu sparen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten
Wie Familien langfristig Heizkosten sparen
Zugegeben: Die folgenden Maßnahmen erfordern Planung, Organisation – und auch Geld. Trotzdem zahlen sie sich langfristig aus:
Auf Ökostrom umsatteln
Ökostrom sorgt gleich zweifach für ein gutes Gewissen: Zum einen handelt es sich hierbei um Energie, die ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammt: Wasserkraft, Wind, Sonne, organischem Abfall und nachwachsenden Rohstoffen. Keine fossilen Brennstoffe werden verheizt, kein Atommüll belastet die Zukunft. Und weil die kleineren Stromverkäufer sich von den Energieriesen und deren Preisabsprachen abkoppeln, haben sie oft sogar günstigere Preisangebote. Ein Wechsel zu Ökostrom ist einfach, alle Formalitäten regelt der neue Anbieter. Infos und Vergleiche finden Sie zum Beispiel unter www.steckdose.de.
Ein Energieberater hilft
Sind Ihre Heizkosten zu hoch, kann das viele Ursachen haben: Fenster, Wände, Dach oder Keller sind mangelhaft isoliert, die Heizung ist veraltet oder neue Rohre liegen bloß. Wer zum Beispiel alte Fenster durch neue Isolierfenster ersetzt, die diesen Namen wirklich verdienen, kann rund 20 Prozent Wärmeverlust vermeiden.
Immer empfehlenswert ist eine Beratung vorab - entweder mitsamt allen Gebäudeunterlagen bei der Verbraucherzentrale oder bei einem Energieberater. Wo Sie einen solchen Experten finden, erfahren Sie hier.
Neugierig, wie so ein Besuch vom Energieberater abläuft? Dann verschaffen Sie sich mit unserem Film schon einmal einen kleinen Eindruck:

Altbauten wie Neubauten isolieren
Ein normales Einfamilienhaus aus den 60er-Jahren verbraucht im Durchschnitt etwa 15 bis 20 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr - doch wenn man es optimal dämmt, kann man den Verbrauch um bis zu 70 Prozent senken. Es gibt verschiedene finanzielle Anreize dafür. Aktuelle Infos gibt es zum Beispiel hier:
www.kfw.de, www.dena.de oder www.foerderdata.de
Umbauen oder renovieren?
Wenn Ihre Heizkostenabrechnung zu hoch ist, gibt's zwei Möglichkeiten: eine sparsamere Heizung kaufen - oder das Haus besser isolieren. Wobei Letzteres häufig die bessere Lösung ist, denn einfaches Styropor kann weit mehr Geld einsparen als eine dicke Anlage. Eine zehn Zentimeter dicke Hartschaumschicht unter der Kellerdecke etwa kann den Wärmeverlust um etwa zehn Prozent reduzieren - und bringt Materialkosten von etwa 15 Euro pro Quadratmeter mit sich. Besonders wichtig ist dabei die Isolierung von Keller und Dachboden.
Tipp: Brauchen Sie ohnehin Handwerker, schlagen Sie am besten zwei Fliegen mit einer Klappe - also die Fassade dämmen, wenn sowieso gestrichen werden muss oder das Dach isolieren, wenn neue Dachziegel verlegt werden.
Wer einen Altbau kauft und ihn sanieren muss, sollte bei den baulichen Maßnahmen anfangen, ordentlich isolieren und dämmen und erst danach eine Heizung kaufen, die dem geringen Bedarf angepasst ist. Beim Kauf einer Heizungspumpe sollte man dann auf das Energie-Label achten. Diese freiwillige Energieverbrauchskennzeichnung entspricht im Wesentlichen dem bereits von Elektrogeräten wie der Waschmaschine bekannten EU-Label. Auch bei der Heizungspumpe gilt: Die Energieeffizienzklasse "A" erhalten nur besonders effiziente Geräte.