BildershowBerühmte Pädagogen und ihre familiären Verhältnisse:
Hier zeigen wir Ihnen einige weltberühmte Pädagogen und gehen zugleich der Frage nach, ob diese eigentlich gute Eltern waren.

Berühumte Pädagogen
Der Philosoph und Aufklärer gilt als einer der Begründer der modernen Erziehung. Er postulierte die Kindheit als eigene Lebensphase mit spezifischen Rechten. Das Kind war für ihn ein grundsätzlich "gutes" Geschöpf, das höchstens durch schädliche gesellschaftliche Einflüsse verdorben werden konnte. Schutz davor sollten ihm seine Erzieher bieten, die ihm ansonsten eher indirekt dabei helfen sollten, seinen naturgegebenen Charakter zu entwickeln. Seinen beiden eigenen Kinder, die ihm 1746 und 1748 die Wäscherin Thérèse Levasseur gebar, war er jedoch kein solch geduldiger Mentor: Beide wurden als "Findelkinder" abgegeben. Seine Begründung: Er habe nicht genug Geld verdient, um eine Familie zu ernähren können. Daher habe seine Geliebte den Lebensunterhalt verdienen müssen und das wäre mit Kindern nicht mehr möglich gewesen. Zwar war es im 18. Jahrhundert nicht unüblich, dass arme Familien ihre Kinder abgaben, die Waisenhäuser dürften jedoch Rousseaus Vorstellung einer Kindheit voll freier Entfaltung nur wenig entsprochen haben.

Berühmte Pädagogen
Joachim Heinrich Campe ist einer der bedeutendsten Vertreter der pädagogischen Aufklärung in Deutschland. Er wirkte als Lehrer, Schulbuchautor, Übersetzer und Sprachforscher. Seine Übersetzung von Daniel Defoes "Robinson Crusoe" gilt als erste spezifisch deutsche Jugendliteratur. Dieses Werk zeigt auch Campes inniges Verhältnis zu seiner Tochter Charlotte: Denn die gilt als Vorbild für die Lotte im Roman. Auch sonst scheint ihn die Erziehung seiner Tochter inspiriert zu haben. So erschien 1789 sein Werk "Väterlicher Rath für meine Tochter. Ein Gegenstück zum Theophron, der erwachsenen weiblichen Jugend gewidmet." Insgesamt hatte Campe 13 Kinder, die er mit seiner Frau und einigen "Gehilfen" in seinem eigenen Bildungsinstitut außerhalb Hamburgs unterrichtete.

Berühmte Pädgaogen
Der Pädagoge und Schulreformer aus der Schweiz entwickelte maßgeblich die auch in Deutschland lange befolgten Methoden von Erziehung und Elementarunterricht. Seinen einzigen leiblichen Sohn benannte er zu Ehren Rousseaus Jean Jacques (Hans Jakob) und versuchte, ihn nach den Grundsätzen des Aufklärers zu erziehen. Allerdings mit mäßigem Erfolg: Der Junge schien wenig begabt zu sein, außerdem hatten offenbar die Kinder aus der vom Vater gegründeten Armenanstalt keinen guten Einfluss auf ihn. Schließlich gab der große Pädagoge den mittlerweile 13-jährigen Sohn in die Obhut eines Baseler Kaufmanns, dessen Hauslehrer "Jacqueli" erzog, bis dieser 1785 bei dem Kaufmann eine Lehre begann.

Berühmte Pädagogen
Der Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel konzipierte den Kindergarten, wie wir ihn noch heute kennen. Schon die Beichnung "Kindergarten" geht auf Fröbel zurück, sein Konzept fand auch im Ausland schon damals viel Beachtung. Außerdem wies der Pestalozzi-Schüler nach, wie wichtig das Spiel für Kinder ist und hatte großen Anteil an der vor allem im deutsche Raum weit verbreiteten Vorstellung von der Mutter als wichtigster Bezugsperson des Kindes. Seine eigene Ehe blieb jedeoch kinderlos.

Berühmte Pädagogen
Der Begründer der Anthroposophie und der erst kürzlich durch ein "Schwarzbuch" wieder in die Kritik geratenen Waldof-Pädagogik hatte keine eigenen Kinder, jedoch genug Gelegenheiten, um sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben Erfahrungen im Umgang mit ihnen zu sammeln: So arbeitete er bis 1890 hauptsächlich als Erzieher und Hauslehrer. Ab 1892 wohnte er bei der frisch verwitweten Anna Eunike, die er später heiratete. Anna brachte fünf Kinder mit in die Ehe.Rudolf Steiners zweite Ehe mit Marie von Sivers, die er 1914 heiratete, blieb kinderlos.

Berühmte Pädagogen
Der dänische Familientherapeut ist Verfasser mehrerer Erziehungsratgeber, die auch in Deutschland Bestseller wurden (zum Beispiel "Das kompetente Kind"). Juul geht davon aus, dass das Kind dem Erwachsenen prinzipiell von Geburt an sozial und emotional ebenbürtig ist. Er prägte dafür den Begriff der "Gleichwürdigkeit". Eltern und Erzieher haben nach Juul vor allem die Aufgabe eines "Übersetzers" der Erwachsenenwelt für das Kind. Jesper Juul hat einen Sohn aus erster Ehe, den 1973 geborenen Nicolai.
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