Opa Schulte und dessen Enkelkindern läuft eines Tages ein kleiner schwarzer Hund zu. Mager und sehr schmutzig ist er. Doch dieser Hund ist ein besonderer Hund, denn er spricht mehrere Fremdsprachen: Menschisch, Kätzisch, Täubisch, ein wenig Rättisch und selbstverständlich Hündisch. Einen Namen hat er nicht. Er heißt einfach nur Hund.
Jutta Richters Geschichte vom Gegenteil ist eine Geschichte über die Ursprünge unseres Seins. Denn weil der Hund sich so sehr nach knuspriger Hähnchenhaut - seiner Leibspeise - doch vor allem nach Geborgenheit sehnt, beginnt er zu erzählen. In der Hoffnung, dass seine Sehnsucht von den Kindern als Dank für seine Erzählungen gestillt werden.
So erzählt er von G. Ott, dem großen Erfinder, dessen Häuschen in einem paradiesischen Garten stand, und der der perfekteste Erfinder der Welt war. Und von seinem Freund Lobkowitz. Vom Krach zwischen den beiden und über das Zerbrechen der größten Freundschaft aller Zeiten. Gespannt hören die Kinder zu, wie es schließlich dazu kam, dass G. Ott ihn aus dem Garten vertrieben hat. Jetzt ist er auf der Suche nach Lobkowitz, um ihn endlich zurückzubringen zu G.Ott.
Doch das Glück um die verdiente knusprige Hähnchenhaut scheint schon in der ersten Nacht vorbei. Ratten fordern, dass er die Hähnchenhaut abgeben solle, ansonsten dürfe er hier nicht bleiben. Unerwartet schließt er Freundschaft mit einer Katze und bekommt ein Halsband mit einem gelben Herzen dafür. Und zusammen besiegen sie die Ratten.
Ein Buch voller Phantasie und Wahrheit. Die Suche nach dem Gegenteil ist das Hauptthema: es geht um die Erschaffung der Welt aus Dunkel und Licht, aus Verlust und Geborgenheit, aus Einsamkeit und Gemeinschaft, aus Einheit und Vielfalt, aus Zerwürfnis und Freundschaft, aus Zweifel und Gewißheit. Es geht um das Zurechtfinden darin und um die Suche nach Geborgenheit.
Jutta Richter erhielt 2000 für ihr Buch den Rattenfänger-Literaturpreis.
Erschienen 2000 im dtv.
6,50 Euro
ISBN: 3423620412
