US-Grenzwert nicht überschritten
Unklar ist bislang, ob die Lätzchen aus China auch hierzulande verkauft worden sind. Die Entscheidung sei wegen des Bleigehalts in den Vinyl-Lätzchen und den möglichen Gesundheitsrisiken für Kleinkinder gefällt worden, teilte das US-Unternehmen mit. Die Firma betonte aber, dass der festgestellte Bleigehalt nicht über dem in USA gesetzlich vorgeschriebenem Grenzwert liege. Internationalen Sicherheitsrichtlinien zufolge ist ein Bleigehalt über 0,06 Prozent schädlich. Nach Berichten der "New York Times" hat die US-Supermarktkette Wal-Mart bereits vergangene Woche in China produzierte Vinyl-Lätzchen wegen Schadstoffen zurückgerufen.
Extrem hoher Bleiwert in Armbändern
Der britische Spielzeughändler Hamleys hat am Wochenende zudem nach eigenen Angaben zwei aus China stammende Produkte aus den Regalen genommen, die möglicherweise einen tödlichen Bleigehalt haben. Eines der Produkte ist ein Armband mit einem Bleigehalt von 93 Prozent, berichtet die Zeitung "The Sunday Times". Ein derart hoher Wert könne Hirnschäden auslösen und ein Kind sogar töten, heißt es in dem Artikel. Neuseeländische Wissenschaftler haben laut einem Bericht der Wochenzeitung "Sunday Star Times" in Woll- und Baumwollkleidung aus China außerdem Formaldehydwerte festgestellt, die 500 Mal höher sind, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für unbedenklich hält. Formaldehyd wird verwendet, damit die Kleidung weniger knittert.
Jedes zweite fehlerhafte Produkt aus China
Laut TÜV Süd stammt jedes zweite fehlerhafte Produkt, das in Deutschland in der Qualitätsprüfung auffällt, aus China. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die Mängel bei importierten Spielwaren, Elektrogeräten und Werkzeugen seien im letzten Jahr stark gestiegen. Ganz oben auf der Mängelliste stand 2006 erstmals Spielzeug für Kinder.
Einfuhrverbot gefordert
Angesichts der Masse an Funden von gesundheitsgefährdenden Spielwaren aus China fordert der Bundesverband der Verbraucherzentralen einen EU-weiten Einfuhrstopp aus China. Auch auf Bundesebene müsse es effektivere Kontrollen geben. Die zuständigen Prüf-Behörden wie der TÜV müssten mehr Personal bekommen. "Etwa 80 Prozent des Spielzeugs kommt aus China, weil man dort besonders günstig produzieren kann", sagte der Vize-Vorstand der Verbraucherzentralen, Patrick von Braunmühl, der "Frankfurter Rundschau". Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums kündigte an, dass die Wirtschaftsminister von Bund und Ländern auf ihrer nächsten Konferenz über die Kontrollpraxis diskutieren werden.
Gefährliches Spielzeug erkennen
Die jüngsten Rückruf-Aktionen des Spielzeugherstellers Mattel haben viele Eltern beunruhigt. Eltern.de informiert, worauf Sie beim Kauf von Spielsachen achten sollten. Hier kommen Sie zum Artikel.