Dagmar Fritz: lieber morgen als heute
Ich neige zur Vorratshaltung. Wenn vom Essen etwas übrig bleibt und wenn es auch nur vier Löffel Tomatensauce, drei Gabeln Nudeln oder zwei Kartoffeln sind, fülle ich das in Schälchen ab und stelle es in den Kühlschrank. Spätestens nach vier Tagen, wenn die Kartoffeln und Nudeln schon etwas grau werden und die Sauce etwas streng riecht, werfe ich dann alles trotzdem weg - jetzt aber ohne schlechtes Gewissen, sondern mit dem Gefühl, verdorbene Lebensmittel zu entsorgen…
Rosemarie Wetscher: Wischen ist Macht
Meine Edelstahl-Arbeitsplatte mit eingelassener Spüle ist mein Freund. Und mein Feind. Wie unter Zwang schnappe ich mir - kaum nach Hause gekommen - meinen Spezialedelstahlwischlappen und feudle, was das Zeug hält. Die Pfützen und Ränder und alles, was Mann und Kinder auf dem Stahl hinterlassen haben, müssen weg. Erst dann kann ich die Büroklamotten ausziehen und anfangen, ein Abendessen zu machen.
Tine Putz: Brötchen mit Bratengeruch
Ich liebe Braten in allen Variationen; und wenn ich mal wieder einen zubereitet habe, ist oberste Küchenpflicht: Das Bratenblech muss eingeweicht werden. Damit es nicht im Weg steht, verschwindet es im Backofen. Am nächsten Morgen dann möchte mein Mann meistens Brötchen zum Frühstück, heizt nichtsahnend den Backofen vor - bis sich ein paar Minuten später leckerer Bratengeruch mit starker Knoblauchnote in der Küche ausbreitet …
Eva Schwartmann: Föhn in Putzeimer
Ich bin ganz schlecht darin, etwas im Haushalt wirklich zu Ende zu bringen. Ein Beispiel: Wenn ich den Boden geputzt habe, fällt es mir sehr schwer, den letzten Schritt zu machen und das Putzwasser aus dem Eimer zu entsorgen. Teure Angelegenheit! Warum? Neulich, an einem mal wieder hektischen Morgen, ist mir das Kabel von meinem Bügeleisen ins Putzwasser geplumpst. Und obwohl ich mich sehr über dieses Malheur geärgert habe, dachte meine Unterbewusstsein wohl "Jetzt erst recht!", und ich ließ den Eimer noch zwei weitere Tage dort stehen. Bis mir (wirklich nicht erfunden) an einem weiteren hektischen Morgen mein Föhn aus der Hand glitt und fröhlich blubbernd im - na, Sie wissen schon - Putzwasser unterging. Er war, Gott sei dank, noch nicht in Betrieb!
Dr. Britta Bachet: Spülwasser zur Untermiete
Nach dem Abwasch lasse ich immer das Spülwasser im Spülbecken, den ganzen Tag lang. Oft schmeiße ich auch noch eine ausgepresste Zitrone dazu rein, weil das dem Geschirr - theoretisch - zu Glanz verhelfen könnte. Das Becken ist dadurch stundenlang blockiert und das Wasser schon bald ganz kalt und eklig, aber ich will es nicht verschwenden und denke immer: "da kann man dann ja bei Gelegenheit noch eine Kleinigkeit drin abspülen." Dazu kommt es aber nie!
Und: Putzen ist nicht so mein Ding. Aber mit dem kleinen Handstaubsauger fuchtele ich gerne rum, am liebsten mehrmals am Tag. Damit wird alles aufgesaugt. Kleine Krümel, große Brocken, Weiches, Hartes, einfach alles. Sehr praktisch. Allerdings hat der kleine Sauger eine zu geringe Saugkraft, um wirklich richtig sauber zu machen…. Oft müsste da der große Staubsauger her. Doch der wird nicht angerührt (obwohl es ein super tolles teures Turbo-Leise-wenig-Staub-Aufwirbel-Teil ist!). Der große Staubsauger ist und bleibt die Domäne unserer Putzfrau, einmal die Woche, den fasse ich nicht an.
Jennifer Litters: Immer schön der Reihe nach …
Die Teller räume ich aus der Geschirrspülmaschine grundsätzlich unter die, die noch im Schrank stehe. Neue Teller MÜSSEN dann oben vom Stapel genommen werden, damit das Geschirr schön gleichmäßig gebraucht wird. Gleiches gilt natürlich auch für Tassen, Gläser etc. Da ich für dieses System aber ständig das noch vorhandene Geschirr erst einmal aus dem Schrank nehmen muss, um das frisch gespülte einzusortieren, wird mir wahrscheinlich irgendwann einmal mein ganzer Teller-Vorrat herunterfallen und zu Bruch gehen …
Überhaupt spielt die Reihenfolge in meinem Haushalt eine wesentliche Rolle: Während mein Freund bei uns kocht bin ich für die Wäsche zuständig. Das ist auch gut so, denn ich ertrage es nur schwer, wenn jemand die anders aufhängt als ich es für richtig halte. Und das bedeutet: T-Shirts Naht auf Naht und immer schön mit Wäscheklammern am Rand aufhängen, die Socken bekommen natürlich auch jeweils eine eigene Klammer und in der Reihe mit den Unterhosen hängen dann auch nur Unterhosen. Wenn ich ganz viel Zeit habe, achte ich sogar darauf, dass die Wäscheklammern an einem Kleidungsstück dieselbe, möglichst zur Kleidung passende Farbe haben!
Benita Wintermantel: Hamster mit Motivationsproblem
Ich mache gerne hochmotivierte Hamstereinkäufe am Anfang der Woche - mit 1.000 tollen Ideen für morgendliche Müslikreationen und leckere Abendessen. Leider stellt sich Woche für Woche raus, dass ich mit meiner Motivation nicht mithalten kann und dementsprechend gegen Ende der Woche mit vergammelten Lebensmitteln im Kühlschrank kämpfen muss. Manchmal nehmen diese dann noch den Umweg über die Gefriertruhe, bevor sie endgültig in der Biotonne landen. Leider, leider. Mein neuer Kühlschrank hat jetzt allerdings ein 0-grad-kühlfach, damit Obst und Gemüse länger frisch bleiben. Der Testbericht wird nachgeliefert ;-)
Außerdem bin ich eine fleißige Gewürzesammlerin. Wer asiatisch kochen will, findet bei mir alle nötigen Gewürze. Und: Jede menge passenden wunderschön bebilderten Kochbücher gibt es auch in meinem Küchensortiment zu finden. Was ich dann tatsächliche koche: allermeist Pasta...
Wir freuen uns auf noch mehr Ticks!
Hand aufs Herz, Sie haben doch bestimmt auch irgendein mehr oder weniger seltsames Hausarbeitsritual, oder? Dann freuen wir uns darauf, davon zu lesen. Schreiben Sie hier Ihren Tick auf.