Seit ein paar Monaten poppt bei uns immer mal wieder das Thema Haustier hoch. Unsere Tochter Amelie (3 ) fährt dabei eine Art Salami-Taktik. Erst wollte sie "nur" einen Hamster.
Die Schwester ihrer Kindergartenfreundin hat auch so einen rotbraunen Nager. Als ich ihr erklärte, dass diese Tierchen nachtaktiv sind und keine besonders hohe Lebenserwartung hätten, konnte sie sich darunter nur wenig vorstellen. Ich musste etwas konkreter werden und machte ihr deutlich, dass sie dieses braune Mäusetier kaum zu Gesicht bekommen würde und es auch bald im Garten eingraben müsste. Das dämpfte ihre Begeisterung nachhaltig.
Ein paar Wochen später sollte es eine Katze sein. Katzen gibt es bei uns bereits: Unsere Nachbarn zur linken haben einen stark übergewichtigen Kater, dessen Bauchfell immer nass ist, weil es über die Wiese schleift. Unsere Nachbarn zur rechten nennen eine deutlich schlankere Katzendame ihr Eigen, die sich regelmäßig in unseren Kellerräumen ungewollt einsperren lässt oder es sich in unseren Betten gemütlich macht. Zu beiden Tieren pflege ich eine gewisse Antipathie. Sicherlich auch, weil ich mir einbilde, unter einer Katzenhaar-Allergie zu leiden, die der Arzt bislang nur noch nicht feststellen konnte. Meine Tochter weiß aber, was Allergie ist, denn ich Niese von Februar bis Mai fast ausschließlich. Die Katze ist somit - noch vor dem Hamster - für uns gestorben.
Als wir letzte Woche in der Stadt eine Dame mit einem aufgeweckten, sauberen Cäsar-Hund an der Leine sahen, stand für Amelie ihr Wunschtier fest: "Mama, ich will einen Hund mit Henkel." Diesen Wunsch kann ich ihr nicht abschlagen. Hunde mit Henkel sind praktisch: Man kann sie ins Regal stellen, mit in die S-Bahn nehmen oder einfach im Kindergarten an die Garderobe hängen. Hunde mit Henkel haben einfach viel mehr Vorteile als Nachteile. Aber wo bekommen wir nur so einen Hund her?