Kinotipp Der Junge im gestreiften Pyjama
"Zäune trennen, doch Hoffnung eint" - ein schönes Motto für die gelungene Verfilmung des Buches "Der Junge im gestreiften Pyjama" von John Boyne. Um was es in dem Film geht und ab welchem Alter er geeignet ist erfahren Sie hier.
Kinostart: 7. Mai 2009
Darsteller: Asa Butterfield, Jack Scanlon, Amber Beattie, David Thewlis
Regie: Mark Herman
FSK: ab 12 Jahren
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Eltern.de-Bewertung für "Der Junge im gestreiften Pyjama"
Darum geht's in "Der Junge im gestreiften Pyjama":
Der achtjährige Bruno wächst als wohlbehüteter Sohn eines Nazioffiziers in Berlin auf. Als sein Vater befördert wird, muss er all seine Spielkameraden zurücklassen und mit seiner älteren Schwester Gretel und den Eltern aufs öde Land ziehen, wo er niemanden zum Herumtoben hat. Das Einzige, was ihn fasziniert, ist der Bauernhof, den er von seinem Kinderzimmer aus sieht und dessen Bewohner offenbar alle gestreifte Schlafanzüge tragen. Schon an dieser Stelle ahnt der Zuschauer dass es sich dabei nicht um eine nette Farm handelt, wie Bruno annimmt, sondern um ein Konzentrationslager.
Trotz des Verbotes seiner Mutter zieht der neugierige Junge eines Tages los um den Garten und den Wald hinter dem Haus zu erkunden. Bei seinen heimlichen Streifzügen trifft er den gleichaltrigen Schmuel, der auf der anderen Seite eines hohen Stacheldrahtzaunes lebt. Dies ist der Beginn einer wundervollen, geheimen Freundschaft zwischen dem aufgeweckten Bruno und dem jüdischem Jungen. Fortan besucht er den gleichaltrigen Kameraden jeden Tag, versorgt ihn mit Essen und spielt Schach mit ihm - jeder auf seiner Seite. In den darauffolgenden Wochen wird Bruno von dem, was er Zuhause hört und sieht, von dem, was ihm sein Lehrer über die Juden erzählt und von dem, was er von seinem Zaun-Freund über den Bauernhof erfährt, zunehmend beunruhigt. Als Schmuel seinen Vater vermisst, beschließt Bruno, seinem neuen Freund bei der Suche zu helfen - mit einer Schaufel bewaffnet macht er sich auf den Weg ...
Wer wird den Film "Der Junge im gestreiften Pyjama" lieben?
Jeder, der das gleichnamige Buch von John Boyne gelesen hat. Aus dem Blickwinkel eines Kindes erzählt der Film nicht nur eine erschütternde Geschichte aus einem der dunkelsten Kapitel der Menschheit, sondern auch eine über Freundschaft und die Macht der Hoffnung.
Für wen ist "Der Junge im gestreiften Pyjama" nicht geeignet?
Außer in der Schlussszene, in der der Zuschauer die Realität des Vernichtungslagers erstmals miterlebt, zeigt der Film die Katastrophen der NS-Zeit und der Judenvernichtung nur indirekt. Trotzdem spürt man die ganze Zeit über die bedrohliche Atmosphäre, die Aggressivität der Soldaten, die gespannte Stimmung zwischen Brunos Eltern, die Hilflosigkeit. Und das kann auf sensible Zuschauer schon verstörend wirken.
Für welches Alter ist "Der Junge im gestreiften Pyjama" empfehlenswert?
Der Film ist zwar ab zwölf Jahren freigegeben, dennoch sollten Sie sich gut überlegen ob er etwas für Ihr Kind ist. Wird in Ihrer Familie über den Holocaust mit all seinen schrecklichen Ereignissen gesprochen oder hat Ihr Kind dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte bereits in der Schule durchgenommen? Dann könnte "Der Junge im gestreiften Pyjama" eine gute Ergänzung dazu sein. Ist Ihr Kind mit dieser Thematik noch nicht in Berührung gekommen, ist es sinnvoll, mit diesem Film noch etwas zu warten.
Mit oder ohne Eltern in "Der Junge im gestreiften Pyjama"?
Da der Film sehr aufwühlend und traurig ist und bei den jungen Zuschauern eventuell einige geschichtliche Fragen aufwerfen wird, ist es sicher sinnvoll, wenn Sie Ihr Kind ins Kino begleiten! Für einen Klassenausflug eignet sich dieser Film besonders - eingebettet in den Geschichtsunterricht kann den Schülern und Schülerinnen somit ein Stück weit die Vergangenheit nahegebracht werden.