Kinotipp Coraline
"Sei vorsichtig, was du dir wünschst - es könnte in Erfüllung gehen!" Wie viel Weisheit in diesem Satz steckt, zeigt das schräge Animationsmärchen "Coraline". Wir sagen Ihnen, ob der Film für Kinder nicht doch zu düster ist.
Kinostart: 13. August 2009
Regisseur: Henry Selick
Sprecher: Luisa Wietzorek, Marion von Stengel, Patrick Winczewski
Genre: Animationsfilm
FSK: ab sechs Jahren
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Eltern.de-Bewertung für "Coraline":
Worum geht's in "Coraline"?
Die elfjährige Coraline Jones zieht mit ihren Eltern von Michigan nach Oregon. Gelangweilt streift sie nun durch ihr baufälliges neues Heim: Ihre Eltern haben kaum Zeit für sie, und weder der nervige Nachbarsjunge noch die schrägen Nachbarn können ihre Freunde ersetzen.
Doch dann entdeckt das aufgeweckte Mädchen im Inneren des Hauses eine geheime Tür. Durch die gelangt sie in eine Parallel-Welt, die ihrem alten Leben sehr ähnlich zu sein scheint. Okay, die Kopien ihrer Eltern besitzen Knöpfe statt Augen - dafür lesen sie ihr jeden Wunsch von den Augen ab! Kein Wunder, dass Coraline sich immer mehr in dieser scheinbar so viel besseren Welt zu verlieren scheint. Doch die birgt ein dunkles Geheimnis ...
Wer wird "Coraline" lieben?
Mutige Kinder, die von Abenteuern träumen und sich auch gerne mal ein wenig gruseln, werden von "Coraline" begeistert sein. Denn für sie bietet das rasante Märchen genau die richtige Mischung aus Action und Fantasie. Außerdem ist die Titelheldin extrem cool: Kein braves Mädchen mit Zöpfen und Kleidchen, sondern eine moderne Alice im Wunderland mit blauschwarzen Haaren, Minirock und Ringelstrumpfhose.
Ebenso cool ist der gesamte Look des Films: Zwar hat Regisseur Henry Selick diesmal auf Computeranimationen gesetzt, doch der Look ähnelt erstaunlich der klassischen Stop-Motion-Technik, die er einst für "Nightmare before Christmas" aus dem Dornröschenschlaf weckte. In der Kombination ergibt das eine märchenhafte, leicht schräge und düstere Optik, die bei den jüngeren Zuschauern gut ankommen dürfte - schließlich erfreut sich auch Halloween hierzulande ständig wachsender Beliebtheit!
Für wen ist "Coraline" nicht geeignet?
Neil Gaimans Romanvorlage "Coraline" wurde nach seinem Erscheinen im Jahre 2002 mit Preisen überhäuft und dient in den USA sogar als Schullektüre. Doch so zauberhaft die Verfilmung ist - ängstlichere Kinder könnten den Kinobesuch durchaus mit Alpträumen bezahlen. Denn manche Bilder und Figuren haben beinahe schon horrorfilmartige Merkmale. Selbst so manchem Erwachsenem dürfte mulmig werden, wenn er in die Knöpfe blickt, die die Wesen in der Parallel-Welt anstelle von Augen besitzen.
Für welches Alter ist "Coraline" empfehlenswert?
Freigegeben ist "Coraline" ab sechs Jahren. Eltern sollten sich jedoch genau überlegen, wie empfindlich ihr Kind auf schnelle Filmsequenzen sowie gruselige oder traurige Geschichten reagiert, bevor sie eine Karte für das Animationsabenteuer kaufen. Kinder ab neun oder zehn Jahren dagegen werden sich wahrscheinlich besser mit der Titelheldin identifizieren und bei deren phantastischen Abenteuern mitfiebern können.
Mit oder ohne Eltern in "Coraline"?
Bei ängstlicheren Kindern sollte auf jeden Fall ein Elternteil mit im Kino sitzen, um gruseligere Sequenzen wie die Geisterkinder sofort erklären zu können. Für Eltern mit einem Faible für phantastische Geschichten la Tim Burton (der ja auch Selicks' "Nightmare before Christmas" produzierte) und liebevoll gemachten Animationsfilmen mit einer klugen Story jedoch gilt: Ob mit oder ohne Kind - "Coraline" sollten Sie nicht verpassen!