Darum geht's: 1950er Jahre, Kalter Krieg: Nur knapp entkommt der mittlerweile in die Jahre gekommene, aber nicht weniger agile, Indiana Jones (Harrison Ford) einer Auseinandersetzung mit russischen Agenten in einer entlegenen Lagerhalle in der amerikanischen Wüste.
Doch die nächsten Schwierigkeiten lassen nicht lange auf sich warten. Zurück am College muss Professor Jones erfahren, dass er seinen Lehrstuhl verlassen muss. Unterwegs zu einer anderen Universität, an der er künftig lehren möchte, trifft er auf den jungen Rebellen Mutt (Shia LaBeouf). Der macht ihm - auf Geheiß seiner Mutter Marion (Karen Allen) - ein attraktives Angebot. Der Archäologe Jones soll ihm helfen, den mysteriösen Kristallschädel von Akator zu finden, was ohne Zweifel größten wissenschaftlichen Ruhm und weltweites Ansehen bedeuten würde. Der erprobte Abenteurer lässt sich nicht lange bitten und reist gemeinsam mit Mutt nach Peru, wo der sagenumwobene Schädel rätselhaften Hinweisen zu Folge zu finden sein soll.
Dass dieses wertvolle Objekt, das seinem Besitzer schier grenzenlose Macht sicher könnte, nicht nur von Indiana Jones und seinen Gefährten gesucht wird, versteht sich von selbst. Eine sowjetische Elitetruppe, angeführt von der eiskalten und wunderschönen Irina Spalko (Cate Blanchett), ist ebenfalls dem Geheimnis des Kristallschädels auf der Spur - und ihnen ist jedes Mittel recht, das sie der vermeintlichen Weltherrschaft ein Stück näher bringt.
Wer wird den Film lieben? Ganz klar: Freunde witziger, comichaft inszenierter Spannung und Action und natürlich Fans des legendären Abenteurers Indiana Jones. Denn ein höchst mysteriöser, wertvoller Schatz, versteckt in den verborgenen Winkeln des peruanischen Dschungels in einer geheimnisvollen versunkenen Stadt, knifflige Rätsel und verschlüsselte Hinweise, eine ganze Armada von skrupellosen Feinden, die für rasante Verfolgungsjagden und actiongeladene Kampfszenen sorgen und natürlich Indy samt Fedora-Filzhut, der immer einen flotten Spruch auf Lager hat - was braucht ein gelungener Abenteuerfilm mehr?
Für wen ist er nicht geeignet? Wer mit meist maßlos übertriebenen, manchmal schier endlos in die Länge gezogenen Kampfszenen in allen erdenklichen Varianten nichts anfangen kann, wird bei "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" keinen Spaß haben. Der Streifen bedient außerdem zahlreiche Klischees vom grundsätzlich bösen, russischen Prügelknaben über dunkle Geheimgänge voller Spinnweben und verwitterter Skeletten bis hin zum obligatorischen Versinken im Treibsand - wer einen anspruchsvollen Plot mit klugen Dialogen erwartet, ist hier definitiv im falschen Film.
Für welches Alter empfehlenswert? Die FSK gibt den Film ab zwölf Jahren frei. Durchaus angebracht: Der Gruselfaktor ist hoch. Mumifizierte Leichen, Menschen verspeisende Killerameisen und plötzlich auftauchenden Ureinwohnern mit bunt-schaurig bemalten Fratzen schrecken empfindliche Gemüter.
Junge Kinobesucher werden darüber hinaus Probleme mit den wissenschaftlichen Ausführungen Professor Jones' haben, die von Fachtermini und Fremdwörtern nur so strotzen. Stören dürfte das Kinder und Jugendliche aber wenig, lebt der Film - wie schon die vorangegangenen drei Teile - doch von Action, die mit einem Augenzwinkern präsentiert wird.
Generell etwas bedenklich ist die Art der Gewaltdarstellung. Nicht nur, dass mit den konsequent negativ gezeichneten "Russen" ein Feindbild par excellence konstruiert wird, allen voran die Tatsache, dass der Held des Films sämtliche Konflikte erfolgreich mit zum Teil massiver Gewalt löst, ist nicht unbedingt vorbildlich. Selbst dann nicht, wenn - angelehnt an Comic und Zeichentrick - die Auswirkungen von Pistolenschüssen, Schwertverletzungen, Schlägen und Tritten ausgespart werden und kaum Blut fließt.
Mit oder ohne Eltern? Regisseur Steven Spielberg wollte "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" für die ganze Familie drehen. Wenn alle dieses Filmgenre mögen, ist dieser Streifen für einen gemeinsamen Kinoabend nicht die schlechteste Wahl.
Erwachsene und Kinder werden nicht unbedingt über die gleichen Kommentare von Indiana Jones und seinen Mitstreitern lachen können. Auch die ein oder andere Szene ist für die ältere Generation nicht unbedingt spektakulär (schließlich greifen die Macher oft auf Altbewährtes zurück). Dennoch werden sich wohl vor allem Erwachsene über den Soundtrack mit Hits von Elvis und Co. sowie die äußerst detailreichen Kostüme, Requisiten und Schauplätze im Stil der 1950er Jahre freuen.
Starttermin: 22.05. 2008
Darsteller: Harrison Ford, Cate Blanchett, Karen Allen, Ray Winstone, Shia LaBeouf John Hurt, Jim Broadbent
Regie: Steven Spielberg
Genre: Spielfilm
FSK: 12

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