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Bilderbücher Was macht ein gutes Bilderbuch aus?

Kind mit Buch
© LightField Studios / Shutterstock
Bilderbücher für Kinder gibt es viele. Daher fällt es Eltern manchmal schwer, gute Bücher von ungeeigneten unterscheiden zu können. Doch was macht ein gutes Bilderbuch aus? Woran können Eltern erkennen, welche Bilderbücher für ihr Kind geeignet sind?

Welches Buch für welches Alter?

Experten unterscheiden realistische Kinderbücher, phantastische Kinderbücher und Sachbilderbücher: Zu den realistischen Bilderbüchern gehören Elementarbilderbücher, die für das 1. und 2. Lebensjahr geeignet sind. Sie zeigen Gegenstände aus der Erfahrungswelt des Kindes. Kinder können die Dinge ansehen, erkennen und schließlich auch benennen.
Szenenbilderbücher, ab dem 3. Lebenjahr, vermitteln bestimmte Bereiche des kindlichen Erfahrungswelt wie z. B. Schlafengehen oder Szenen aus dem Kindergarten. Übersichtlich geordnet und überschaubar dargestellt, vermitteln diese Bücher Sinnzusammenhänge.

Für größere Kinder ab dem 4. bis 7. Lebensjahr eignen sich Bilderbuchgeschichten. Sie zeigen eine fortlaufende Handlung in Bild und Text. Die vom Kind erfahrene Welt wird in ihnen beschrieben oder erweitert. Dabei lassen sich wiederum Bücher mit vermenschlichten Tieren von Büchern, in denen Figuren real dargestellt werden unterscheiden.

Phantastische Bilderbücher sind in der Regel für ältere Kinder ab dem 4. Lebensjahr geeignet. In diese Gattung gehören Bilderbuchgeschichten und Märchenbilderbücher, die voraussetzen, dass Kinder ihre Umwelt mit dem Verstand und mit Phantasie erfahren können, sie erfassen und verwandeln.

Sachbilderbücher sind für Kinder ab dem 3. Lebensjahr geeignet. Sie veranschaulichen kindgemäß Sachzusammenhänge und Sachverhalte. Themenbereiche sind hier Natur, Technik und Kultur.

Kriterien für gute "Kinderbücher"


Bei der Auswahl der Bilderbücher sollte man auf drei wichtige Merkmale achten:

  • Kindgerechte Themen und Handlungen
  • Altersgerechtes Material und Format
  • Ansprechende Illustrationen

Wichtig: Achten Sie bei der Auswahl darauf, was das Kind mag und wo seine individuellen Interessen liegen. Ob Baustelle, Bauernhof oder Tiergeschichten - schon ganz kleine Kinder zeigen unterschiedliche Begeisterung für einzelne Themen.

Kindgerechte Themen und Handlungen

Gute Themen für Babys und Kinder bis drei Jahre sind Geschichten aus ihrem Erfahrungsbereich. Oft spielen dabei alltägliche Gegenstände, Fahrzeuge oder Tiere, die sie regelmäßig sehen, eine Rolle. Klassische Bilderbuchthemen wie "Baustelle", "Bauernhof" oder "Im Zoo" aber auch Abbildungen von alltäglichen Situationen wie Einkaufen, Zubettgehen oder Zähneputzen helfen dem Kind, Vertrautes zu erkennen und zu benennen.

"Größere Kinder im Kindergartenalter lieben auch Fantasiegeschichten und Fabeln, in denen Figuren eine Rolle spielen, mit denen sie sich gut identifizieren können", sagt Buchhändlerin Cornelia Krüger, Mitarbeiterin bei Hugendubel. Beim Kauf sollte man auf eine klare Darstellung einzelner Figuren achten, sowie auf eine gut nachvollziehbare Handlung.

"Ungeeignet sind Themen, die überhaupt keinen Bezug zum Kind und seinem Alltag haben", meint Sandra Schwarz, Mitarbeiterin beim Kinderbuchverlag Ravensburger. So wäre es nicht sinnvoll, für Vorschüler ein Buch über romantische Liebe zu machen, da sie das Thema in der Regel weder interessiert noch erfassen können. Genausowenig eignet sich ein Vorlesebuch für Grundschüler, die schon selber gut lesen können.

Auch sollten die Handlungen keine Klischees transportieren und auch kein antiquiertes Rollenverhalten propagieren. Zickige Mädchen und rüde Jungs - solche Stereotype sind in einem zeitgemäßes Bilderbuch fehl am Platz. "Wichtig ist auch, dass die Handlungen dramaturgisch stimmig aufgebaut sind und alle Handlungsstränge am Ende zusammenlaufen", sagt Hildegard Menzel, Jurymitglied des Kinderbuchpreises Lux und langjährige Rezensentin von Kinderbüchern. "Es muss auch nicht immer alles ausgesprochen werden", so Hilde Menzel, "viel kann auch zwischen den Zeilen stehen. So kann jeder Leser die Geschichte auf seine eigene Weise interpretieren und im Kopf weiterentwickeln. Für mich sind Bücher dann gut, wenn die Geschichte den Leser umtreibt und noch lange in ihm nachwirkt."

Altersgerechtes Material und Format

Für ein gutes Bilderbuch gilt: Es muss seinem Besitzer auch Stand halten können. Soll heißen: Nimmt das Kind noch gerne Sachen in den Mund, um so für sich Gegenstände "begreifbar" zu machen, müssen die Bilderbücher aus stabiler Pappe, aus Stoff und Kunststoff sein oder sogar Holzseiten haben. Ältere Kinder ab drei Jahren widerstehen in der Regel der Versuchung ihr Buch auch "schmecken" zu wollen, können schon gezielter umblättern und kommen daher auch mit dünneren Papierseiten zurecht.

Vorteil der dicken Pappe-Bücher: Sie fördern schon bei den ganz kleinen Babys ab dem dritten oder vierten Monat das Sehen, Erkennen und Fühlen. Abwechslungsreich sind dabei kleine Bücher, in denen Materialien wie Folien, Kunstfelle und Stoffe mit unterschiedlicher Textur eingearbeitet sind.

Was das ideale Format angeht, so sollten Kinder in der Regel ihre Bücher auch selbst halten können. Für kleine Kinder gibt es deshalb Mini-Ausgaben mit einer üblichen Größe ab zehn Zentimetern Kantenlänge. Etwas größere Kinder lieben aber auch sehr große Bücher, wie bespielsweise Wimmelbücher im DIN A3-Format, die sie zusammen mit den Eltern anschauen.

Ansprechende Illustration

Gute Illustrationen für Bilderbücher, die sich an kleine Kinder wenden, bestechen durch einfach und klare Formen und Farben sowie durch eine realistische Darstellung. "Außerdem sollten die Charaktere glaubwürdig und lebendig gezeichnet sein", so Kinderbuchexpertin Hildegard Menzel. Vertrauen Sie bei der Auswahl aber auch auf Ihr Gefühl und Ihren Geschmack und versetzten Sie sich in Ihr Kind oder lassen Sie es sogar selbst auswählen. Ideal sind Bücher, die alle gerne haben: Kinder und Eltern - denn Sie müssen das Buch ja schließlich auch regelmäßig zur Hand nehmen.

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