ReisealbumKamtschatka: Leben am anderen Ende der Welt
Kamtschatka, das ist der letzte Zipfel Russlands ganz im Osten des Riesenreiches. Dort leben auch heute noch eine kleine Minderheit vom Stamme der Itelmenen. Wie der Alltag für den achtjährigen Mark dort zwischen indianischen Traditionen und russischem Alltag abläuft, zeigen unsere Bilder.

Mark ist acht Jahre alt und freut sich, seinen Großvater Georgij, 75, nach langer Zeit wieder zu sehen. Seit dem Mark mit seiner Mutter aus dem kleinen Heimatdorf von der Westküste Kamtschatkas an die Ostküste gezogen ist, sehen sie sich nur sehr selten. Nachdem Marks Vater beim Fischen ertrunken war, musste seine Mutter um Arbeit zu finden das Dorf verlassen.

In Mitten endloser Birkenwälder ein paar rote Holzhäuser - das typische Dorfbild auf Kamtschatka, einer Halbinsel am östlichsten Zipfel Russlands. Die Fläche Kamtschatkas entspricht in etwa der von Deutschland, es leben aber nur 380 000 Menschen dort - davon 90 Prozent Russen.

Kleine, rot gestrichene Holzhäuser gehören zum typischen Ortsbild. In so einem Haus hat bis vor einem Jahr auch Mark zusammen mit seinem Opa und seiner Mutter gelebt.

200 Vulkane, davon einige noch sehr aktiv und unzähliche Gysire und Bergketten bestimmen die wilde, einsame Landschaft der entlegenen Halbinsel.

Mischt sich das heiße Wasser der Geysire mit dem eiskalten Wasser der Bergflüsse, entsteht eine angenehme Badetemperatur, in der Mark gerne ausgiebig schwimmt und "abtaucht".

Mark und seine Cousinen spielen ausgelassen vor der sogenannten "Sommerschule". In diesem Jahr organisierten Ethnologen ein großes Treffen für die Angehörigen der itelmenischen Minderheit, um Kultur und Sprache zu erforschen.

Zum traditionellen "Fest des ersten Fisches" tragen itelmenische Frauen stolz ihre traditionelle Tracht. Lederkleid, Lederschuhe und bestickter Kopfschmuck sind dabei fester Bestandteil.

Für das Fest hübsch rausgeputzt hat sich auch dieses Mädchen: Voller Stolz trägt es das pelzbesetzte Lederkleid und den bunten Perlenschmuck.

Vater, Mutter, Kind und ein paar gute Geister: Kleine Holzpüppchen in itelmenischer Tracht.

Das "Fest des ersten Fisches" wird mit viel Musik, Gesang, Tanz und spitzen Schreien gefeiert.

Lebensgrundlage war für das Volk der Itelmenen seit jeher der Fisch. 100 unterschiedliche Begriffe für Fisch kennen die Itelmenen in ihrer Sprache.

Sich treffen, austauschen, gemeinsam essen: Das Sommercamp ist eine gute Gelegenheit sich in dem weitläufigen Land zu sehen, Neuigkeiten auszutauschen und "Ucha" zu essen, die traditionelle Fischsuppe.

Kultstätte für alte Riten: Zu Sowjetzeiten dürften die Itelmenen ihrer Tradition nicht folgen. Schätzungen gehen davon aus, dass heute noch 3000 bis 6000 Menschen itelmenischer Abstammung sind. Einige davon versuchen die alten Traditionen aufrecht zu halten.

Pfähle für die Verstorbenen: Itelmenen begraben traditionell ihre Verstorbenen im Wald und setzen als Gedenken an den Verstorbenen einen Holzpfahl.

Kamtschatka: Das sind Einsamkeit, weites Land und schneebedeckte Gipfel soweit das Auge reicht.

Stadtansicht und Straße
Stadt am anderen Ende der Welt: Petropawlowsk, "Peter und Paul-Stadt" ist die Bezirkshauptstadt Kamtschatkas. Hier leben 180 000 der insgesamt 380 000 Einwohner Kamtschatkas. Die Stadt verfügt über einen großen natürlichen Hafen und ist wichtiger militärischer Stützpunkt. Aber auch Werftindustrie und Fischereiwirtschaft sind wichtige Arbeitgeber für die Region.