Mit dem Buggy Wien erkunden
Zuerst am besten in die Tram: Die Ringlinie zuckelt gemütlich um Wiens historischen Kern. Bei der ersten Fahrt nicht alles gesehen? Einfach sitzen bleiben und das Ganze noch mal. Und danach hinein ins quirlige Leben um den Stephansplatz. Auf Augenhöhe ist Wiens Fußgängerzone so wie viele Fußgängerzonen dieser Welt, deshalb immer schön nach oben schauen! Den Blick entlangwandern lassen am gotischen Turm von Sankt Stephan, weiterschweifen auf die verspiegelte Fassade des hypermodernen Haas-Hauses, futuristische Architektur, die eine Art Surfbrett in Richtung alter Kirche ausstreckt.
Wenn Sie wollen, werfen Sie auch noch einen Blick in den Stephansdom. Im großen Kirchenschiff lässt sich der Buggy bequem schieben. Und selbst wenn der Dom von Touristen durchflutet wird, umfängt einen Ruhe.
Danach Hunger? Durst? Noch ein bisschen Buggy-Schieben und ein Stück weg vom großen Strom hinein in eine der vielen Seitengassen. Zum Beispiel in die Dorotheergasse. Dort warten auf Sie belegte Brote in dem winzigen Laden Trzesniewski. Belegte Brote? Ein bescheidener Begriff für drei Zentimeter dicke Scheiben Brot, die etwa 50 verschiedene Aufstriche tragen. Und so köstlich schmecken, dass man immer wieder neu ansteht.
Ihre Kleinen wünschen sich jetzt Kinderprogramm? Dann fahren Sie mit der U-Bahn bis zur Haltestelle Reichsbrücke, und schon sind Sie auf dem Weg nach Minopolis. Das sind 6.000 Quadratmeter Mini-Stadt mit allem Drum und Dran: Infozentrum, Krankenhaus, Autowerkstatt, Bank, Polizeistelle, Feuerwehr und eine Fast-wie-echt-Müllabfuhr. Wer lenken will, kann vorher in der Fahrschule den Kinderführerschein machen. Mindestens einen kompletten Nachmittag sollten Sie für Minopolis einplanen.
Nach so viel Kinderprogramm haben Sie wieder ein Häppchen Wien verdient - wozu reist man sonst in eine große Stadt? Unbedingt wegen Kunst und Kultur. Also auf ins Museumsquartier, ein Kulturareal mit Barockbauten und moderner Architektur, die zum Staunen schön ist! Sie haben Lust auf die Sammlung Leopold, Malerei von Egon Schiele oder zeitgenössische Kunst? Entscheiden Sie nach Tageslaune.
Zuvor aber lenken Sie den Buggy noch mal kurz nach links. Zum Zoom. So heißt das Kindermuseum im Museumsquartier. Die ganz Kleinen tauchen dort in eine glitzernde Wassergrotte (Keine Sorge, die ist trocken!), robben durch einen Spiegeltunnel und lassen sich im Korallenriff von Anemonen kitzeln. Größere können in Unterwasserkostüme schlüpfen und wunderliche Ozeanwesen kennenlernen. Für Kinder ab sechs gibt es ein Atelier und ein Mulitmedialabor, wo sie ihre Fantasie beim Malen, Filzen, Kleistern, Modellieren und Trickfilmmachen ausleben können.
Nach so viel Großstadtpflaster haben Sie sicher Lust auf Grün. Wenn Sie zum Schloss Schönbrunn fahren, bekommen Ihre Kinder gleich hektarweise Auslauf. Oder in den Tiergarten? Der Tiergarten Schönbrunn ist einer der ältesten zoologischen Gärten der Welt.
Wieder Hunger? Wie wär's zum Beispiel mit gekochtem Rindfleisch oder Wiener Schnitzel? Oder Kohlrouladen? An fast jeder Ecke gibt’s Gasthäuser, die die österreichische Koch-Tradition hochhalten.
Oder Sie gehen in den Prater, den großen Vergnügungspark mit Riesenrad und Geisterbahn, mit Schießbuden und Auto-Scooter. Dort gibt es nämlich Stände mit "Kukuruz" - das sind gekochte Maiskolben, über die mit einem Pinsel Knoblauchbutter gestrichen wird. Essen Sie einen auf mich, denn dieser Imbiss ist in Wien mein Schönstes.
Städtereise nach Wien: Infos und Tipps
Rumkommen
72 Stunden freie Fahrt mit U-Bahn, Tram und Bus hat man mit der Wien Card. Pro Karte kann man ein Kind bis 15 Jahre gratis mitnehmen. An Sonn- und Feiertagen fahren Kinder bis sechs und Schüler bis 15 Jahre (mit Ausweis) immer gratis. Infos: www.wienkarte.at
Wohnen
Hotel Stadthalle: Das Drei-Sterne-Haus hat einen schönen Innenhof und für die kleinen Gäste Spielzeug und Kinderbücher. Hackengasse 20, Tel. 0043/1/982 4272, www.hotelstadthalle.at
Preisklasse: €€€
Essen
Naschmarkt: Wenn Sie mit Kindern entspannt schlemmen wollen, gehen Sie zum Naschmarkt in der Wienzeile, nahe der Karlskirche. Infos unter www.wienernaschmarkt.eu
Heurigen: Ideal für Familien sind auch die Heurigen. Der Heurige Zimmermann (www.zimmermanns.at) in der Armbrustergasse 5 hat sogar einen Streichelzoo.
Kaffehäuser: In den Wiener Kaffeehäusern bekommt man nicht nur die vielen Varianten Kaffee vom Verlängerten über die Melange bis zum kleinen Braunen, mit Kuchen dazu. Sondern immer auch kleine Gerichte.
Ansehen
Minopolis: Kinder ab etwa sechs Jahre kommen in der Mini-Stadt gut allein zurecht, Kleinere brauchen die Eltern, damit sie sich zurechtfinden. Wagramerstr. 2, www.minopolis.at
Kindermuseum Zoom: Das Kindermuseum im Museumsquartier (www.mqw.at) bietet ein Kunstprogramm, das Kinder von acht Monaten bis etwa 14 Jahren dazu anregt, den Künstler in sich zu entdecken. www.kindermuseum.at
Haus der Musik: Im Haus der Musik laden sieben Bereiche voller Klangerlebnisse zum Lauschen und Selbermachen ein. Seilerstätte 30, www.hausdermusik.at
Donauinsel: Bei schönem Wetter ist der Wasserspielplatz auf der Donauinsel ein Erlebnis. www.wasserspiel.at
Bogi-Park: Sollte das Wetter einmal nicht so gut sein, lockt der Bogi-Park, Österreichs größter Indoor-Spielplatz. www.bogipark.at
Weitere Infos
Wien Tourismus, Tel. 0043/1/2 45 55, www.wien.info
Preiskategorien
€€€€ Luxusklasse €€€ Mittleres Preisniveau €€ Preiswert € Sehr günstig
Städtereisen mit Kindern: Das sind unsere Empfehlungen
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