Spielen mit allen SinnenFühlen, Riechen, Schmecken: Wahrnehmungsspiele zum Selbermachen
Schon mal an Riechsocken geschnuppert oder ein Fußbad im Dunkeln genommen? Bei diesen Sinnesspielen macht schon die Vorbereitung großen Spaß.

Riechsocken
Fülle fünf oder mehr alte und natürlich gewaschene Kindersocken mit unterschiedlichen Duftstoffen. Besonders eignen sich Gewürze wie getrocknetes Basilikum oder Petersilie, Teebeutel, Instantkaffee, ein Stückchen Seife, Zimtstangen, Lavendel oder getrocknete Orangenschalen. Binden nun die Socken oben mit einem Band zu und hänge sie nebeneinander an eine Leine. Die Kinder dürfen dann nacheinander an den Socken schnuppern und bekommen für jeden richtigen Tipp einen Punkt. Dabei hilft es, wenn sie die Socken samt Inhalt etwas drücken, um die Duftstoffe besser freizusetzen.

Lausch-Pärchen
Für dieses Sinnesspiel eignen sich besonders gut alte Filmdosen oder leere Trinkjoghurtfläschchen mit Deckel, da man nicht durchschauen kann und sie eine gute Größe für kleine Kinderhände haben. Fülle unterschiedliche Dinge in je zwei Dosen, die ein Lausch-Paar bilden. Dazu eigenen sich trockene Lebensmittel wie Erbsen, Linsen, Bohnen, Zucker oder Hirse. Aber auch ein Blick in den Keller lohnt sich. Kleine Nägel oder Schraubenmuttern erzeugen beim Schütteln eben einen ganz anderen Ton als Holz- oder Korkstücke. Achte darauf, dass die Dosen gleich hoch gefüllt und fest verschlossen sind. Beim Spielen werden die äußerlich gleichen Dosen zunächst gemischt. Das Kind versucht nun durch Schütteln, die Pärchen herauszuhören. Dabei können sich auch zwei Kinder abwechseln. Ältere Kinder können auch alleine gegen eine Sanduhr spielen und testen, wie schnell sie die Pärchen finden. Der Spielleiter öffnet am Schluss die Dosen und schaut gemeinsam mit den kleinen Lauschern, ob sie richtig getippt haben.
Vorsicht: Bei kleineren Kindern sollten die Döschen nach dem Spielen außer Griffweite gestellt werden.

Fühlkiste
Schnappe dir eine Kiste (z.B. eine leere Spielzeugkiste oder einen festen Pappkarton) und mache eine Tour durch die Wohnung. In der Küche könntest du zum Beispiel einen Löffel, eine Suppenkelle, einen Pfannenheber, einen Teebeutel, einen neuen Schwamm, ein Tüte Gummibärchen und eine Nudel einpacken. Aus Wohn- und Arbeitszimmer passen vor allem eine Kerze, einen Stift, ein kleinen Block oder die Fernbedienung gut in die Kiste. Und schließlich durchstöber noch das Kinderzimmer. Wie wäre es als Tastobjekte ein Lieblingsspielzeug, einen glatten Stein oder eine Muschel aus der Schatzkiste deines Kindes. Die erkennt es bestimmt schnell wieder. Jetzt fehlt nur noch ein großes Handtuch oder eine Decke, die du über die Kiste deckst. Dein Kind darf nun unter die Decke in die Kiste greifen und sich ein Teil aussuchen. Dann darf es – immer noch unter der Decke – ertasten, um welchen Gegenstand es sich handeln könnte. Für jede richtige Antwort bekommt dein Schatz einen Punkt. Wenn du etwas Essbares in der Fühlkiste versteckt hatten, freut es sich sicher, wenn es das am Ende vernaschen darf.
Das Tolle an dem Sinnesspiel ist, dass es jedes Mal anders ist. Je nachdem, was du in die Kiste packst. Wenn dein Kind das Spiel schon kennt, könntet ihr die Rollen auch tauschen und dein Sprössling macht sich im Haus auf die Suche nach gut ertastbaren Dingen. In jedem Fall sollten natürlich keine spitzen oder scharfen Gegenstände ausgesucht werden.

Blindessen
Sich etwas in den Mund zu stecken, was man nicht sehen kann, ist für viele Erwachsene eine große Überwindung. Den meisten Kindern macht das blinde Verkosten aber großen Spaß. Beim ersten Mal kann man die kleinen Häppchen mit den Kleinen gemeinsam vorbereiten. Spieße Obststücke, Wurst, Käse, Gemüseschnitze und bei älteren Kindern vielleicht auch die eine oder andere Süßigkeit auf Zahnstocher. Nun verbinde deinem Kind mit einem Tuch die Augen und reiche ihm die unterschiedlichen Häppchen. Um weichere Speisen zu verkosten, kannst du auch Schälchen nehmen und dem Kind einen Löffel in den Mund schieben. Spiele das blinde Essen zunächst mit Lebensmitteln, die dein Schatz schon kennt. Später kannst du das Spiel auch nutzen, um deinem Kind neue Nahrungsmittel anzubieten. Klar, solltest du dabei vor allem auf extrem scharfe oder stark gewürzte Speisen verzichten.

"Fußbäder" im Dunkeln
Tasten kann man nicht nur mit den Händen. Auch die Füße reagieren sensibel auf unterschiedliche Reize. Für dieses Spiel bereitet man im Garten oder auf einer Wiese unterschiedliche „Fußbäder“ vor. Auf fünf oder mehr alten Handtüchern kannst du zum Beispiel kleine Kieselsteine, groben und feinen Sand, Rindenmulch, kleingerissenes Papier oder eine Lage Alufolie ausgelegen. Verbinde deinem Schatz die Augen und führe ihn vorsichtig über den unsichtbaren Untergrund. Als Belohnung fürs richtige Erraten kann es zum Beispiel den schönsten Stein oder eine andere Kleinigkeit behalten.