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Ist unser Baby richtig angezogen? Das ist eine der Fragen, die im ersten Babyjahr in den Köpfen der meisten Neueltern Karussell fahren. Über alle vier Jahreszeiten hinweg – und ganz besonders an kalten Tagen. Sobald die Temperaturen in den einstelligen Bereich rutschen, ist ein Overall das ideale Kleidungsstück. Der zarte Bauch und Rücken bleiben mit dem Einteiler geschützt und das Baby ist kuschelig warm eingepackt. Nur: Welcher Overall ist jetzt der beste?
Baby-Overall für den Herbst: Softshell-Anzug, Fleece-Einteiler oder Woll-Overall?
Es gibt Baby-Overalls sowohl aus natürlichen Materialien wie Wolle oder Baumwolle, aber auch aus synthetischen Fasern wie Polyester-Fleece oder Softshell.
Softshell-Overalls sind für den Herbst besonders praktisch, denn sie bestehen aus einer wasserabweisenden und winddichten Membranschicht und schützen dein Baby so zuverlässig vor Wind und Wetter, während die Innenmembran warm hält und gleichzeitig luftdurchlässig ist. Außerdem ist ein Softshell-Anzug schnell angezogen und so elastisch, dass dein Kind sich darin uneingeschränkt bewegen kann.
Abzuwägen ist, ob es einen solchen wasserabweisenden Anzug im ersten Lebensjahr braucht, schließlich ist dein Baby jetzt vermutlich noch nicht auf matschigen Spielplätzen unterwegs.
Fleece aus Polyester ist ebenso ein beliebter Stoff für Baby-Overalls, denn er hält nicht nur warm, sondern ist auch leicht, funktional und einfach zu pflegen. Für die Umwelt sind synthetische Stoffe nur leider problematisch: Denn bei jedem Waschgang lösen sich Mikrofasern, die durch das Abwasser tonnenweise als Mikroplastik in Ozeanen und Flüssen landen – ein wichtiges Argument, das für Naturfasern spricht.
Kleidungsstücke aus Schurwolle sind nicht nur aus ökologischer Sicht im ersten Lebensjahr für viele Eltern die erste Wahl.
Woll-Overalls sind funktional, bequem geschnitten und bieten viel Bewegungsfreiheit, sowohl für strampelnde Babys als auch für flitzende Kleinkinder. Durch Umschlagbündchen an Händen und Füßen wachsen sie mit deinem Baby mit. So können die Einteiler lang und sogar von mehreren Kindern getragen werden. Anfangs noch mit umgeklappten Ärmeln und Füßen, später mit Schuhen und freien spielenden Händen.
Overalls aus Wolle: Wollfleece oder Wollwalk?
Wollwalk ist durch Verfilzen des Wollgewebes ein dichter und kompakter Stoff, der zuverlässig Wind und Regen, aber auch ausgiebigen Krabbelversuchen standhält.
Ein beliebter Klassiker ist der Wollwalk-Overall von Disana. Mit seinen Holzknöpfen und den strahlenden Uni-Farben ist der Einteiler zeitlos; die Schurwolle stammt aus kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT).
Auch der Ehrenkind Walkoverall wird aus zertifizierter Schurwolle in der EU hergestellt – mit praktischem Reißverschluss und in dezenten Farbtönen. Ein Wollwalk-Overall hält Kinder sowohl in der Übergangszeit als auch an kalten Wintertagen – dann über mehreren Kleidungsschichten – angenehm warm und trocken.
Der Wollwalk-Overall von Lilakind wird in einem Berliner Atelier liebevoll von Hand genäht. Die bunten Jerseybündchen an Armen und Beinen und die passend gefütterte Kapuze sind nicht nur niedlich, sondern sorgen auch für angenehmen Tragekomfort für dein Kind.
Anders als Wollwalk ist Wollfleece ein sehr weiches, anschmiegsames Material. Es ist als Overall im Herbst und Winter besonders für Neugeborene, aber auch für größere Babys sehr angenehm zu tragen, aber im Vergleich weniger robust als Wollwalk. Ein Klassiker aus flauschigem Merino-Wollfleece (kbT) ist der Engel Natur Baby-Overall. Seine Dehnbarkeit und die lange Knopfleiste machen das An- und Ausziehen deines Babys sehr einfach. In Sachen Wärme steht der Wollfleece-Overall der Variante aus Wollwalk in nichts nach.
Die Vorteile von Wolle für Babykleidung sind:
- Wolle schafft ein gesundes Klima für dein Kind: Sie ist atmungsaktiv und wirkt temperaturausgleichend. Wolle nimmt auch Feuchtigkeit auf und gibt sie nach außen ab.
- Pflegeleichtes Material: Wollfasern sind selbstreinigend und müssen selten gewaschen werden. Getrockneter Schmutz kann meist einfach abgeklopft oder vorsichtig ausgebürstet werden. Pilling lässt sich mit einem Fusselrasierer entfernen.
- Sanft zur Umwelt: Wollfasern belasten die Meere nicht. Wollprodukte haben eine lange Lebenszeit und werden, wenn überhaupt, ausschließlich kalt gewaschen.
- Woll-Overalls lassen sich gut wieder verkaufen: Der Neupreis für einen Einteiler aus Wolle ist alles andere als gering. Dafür sind die Anzüge langlebig, passen oftmals mehrere Jahre und lassen sich danach zu einem fairen Preis wieder verkaufen. Gebrauchte Woll-Overalls für Babys sind sehr begehrt.
Was zieht das Baby unter einen Overall?
Viele Hebammen empfehlen: Babys sollten am besten immer eine Kleidungsschicht mehr tragen als wir selbst. Denn sie bewegen sich noch nicht und können ihre Temperatur noch nicht selbst regulieren.
Direkt am Körper trägt das Baby am besten einen langärmligen Body und eine Strumpfhose aus Baumwolle oder Wolle. Darüber eine bequeme Hose und einen Pullover oder ein Strickjäckchen. Je nach deinem Empfinden können Hose und Pullover dicker oder dünner sein.
Um die guten Eigenschaften von Woll-Overalls zu nutzen, empfiehlt es sich, auch für die Kleidung darunter auf temperaturausgleichende Schurwolle oder einen Mix aus Wolle und Seide zurückzugreifen.
Die Wolle-Seide-Hose von Engel ist nicht nur angenehm weich, sondern auch sehr langlebig. Sie kann sanft in der Maschine gewaschen werden. Durch den Nabelbund wächst sie mit und passt deinem Baby über mehrere Kleidergrößen hinweg.
Auch diese Hose ist ein Kleidungsstück, in das es sich im ersten Babyjahr zu investieren lohnt. Gut gepflegt kannst du auch diese sehr gut weiterverkaufen, sobald sie deinem Baby nicht mehr passt.
Gleiches gilt für Bodys aus Wolle-Seide, zum Beispiel den Cosliana Wolle-Seide-Body oder Pullover wie den Disana Melange Pullover aus 100 Prozent Schurwolle.
Das gute alte "Zwiebelprinzip" wärmt nicht nur besser als eine dicke Schicht, sondern gibt auch die Möglichkeit, einzelne Kleidungsstücke auszuziehen, wenn es doch zu warm werden sollte.
Unter der Kapuze des Overalls sollte dein Baby draußen immer ein Mützchen tragen.
An feuchten Tagen auf dem Spielplatz und für längere Krabbelversuche empfiehlt es sich, eine Matschhose über dem Wollanzug anzuziehen.
Wie warm muss ein Baby im Herbst angezogen sein?
Wie oft wird gesagt: "Ein Baby kühlt schnell aus – es bewegt sich ja noch nicht." Aber auch: "Ein Baby darf auf gar keinen Fall zu warm werden, sonst überhitzt es!"
Sätze, die nicht nur Elternängste schüren, sondern auch zwischen Elternpaaren oder mit Großeltern oft für Uneinigkeit bei der Kleiderfrage sorgen. (Übrigens: Diskussionen zu diesem Thema gehören zum ersten Babyjahr wie Ernie zu Bert.)
Aber wo liegt das richtige Maß zwischen Überhitzen und Unterkühlen?
Die Antwort: Es ist individuell. So wie wir Menschen es eben auch sind.
Wie warm du dein Baby für draußen einpackst, hängt ab von:
- der Temperatur draußen,
- deinem eigenen Empfinden,
- der Frage, ob ihr mit Kinderwagen, im Auto oder mit der Babytrage unterwegs seid.
In der Babytrage ist durch die körperliche Nähe – das Baby wird unter der elterlichen Jacke getragen – mehr Wärme gegeben. Auch die Trage selbst ist wie eine dünne Kleidungsschicht.
Liegt dein Baby im Kinderwagen, sollte es prinzipiell immer etwas wärmer eingepackt sein.
Grundsätzlich gilt – wie bei allem: Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Sondern viele.
Finde heraus, was für dich und dein Baby funktioniert.
Zieh deinem Baby im Zweifel lieber eine dünne Schicht mehr an und fühle regelmäßig zwischen den Schulterblättern nach, ob dein Kleines angenehm warm und trocken ist oder schwitzt.
Materialien wie Wolle oder Seide sind das ganze Jahr über nicht nur wärmend, sondern auch temperaturausgleichend und atmungsaktiv. Das gibt ein sicheres Gefühl.
Und mit der Zeit wächst dein Gespür dafür, was für dein Baby gut und richtig ist. Zu allen vier Jahreszeiten.
Wenn du mehr Tipps dazu brauchst, wie du dein Baby unterwegs warm hältst, schau hier vorbei:
Weitere hilfreiche Vergleiche und Tests von wichtigen Babyprodukten findest du in unserem ELTERN-Vergleichsportal.