„Ich wollte die berufliche Verantwortung nicht in andere Hände geben.“
Maximilian, 34 Jahre alt, Buchhändler, zwei Kinder. Er hat sich jeweils zwei Wochen nach der Geburt seiner Kinder frei genommen. Mehr war für ihn nicht drin.
Warum hast Du die Elternzeit nicht in Anspruch genommen? Ich bin beruflich stark eingebunden, weil ich selbständig bin. Ich wollte die berufliche Verantwortung nicht in andere Hände geben.
Wie war es für Dich, bereits wenige Wochen nach der Geburt wieder arbeiten zu gehen? Es ist mir nicht leicht gefallen. Welchem Vater würde es anders ergehen? Ich war traurig und habe mir Gedanken um meine Frau gemacht, ob ihr das nicht alles zu viel werden könnte mit den beiden Kindern.
Hast du das Gefühl, dass Du durch den Verzicht etwas verpasst hast? Es war einfach keine Option für uns. Von daher bringt es mir nichts zu grübeln, wie es gewesen wäre, wenn ... Ich versuche aber trotzdem auf meine Weise, wie mir es möglich ist, Zeit für die Familie einzuräumen. Durch meine Selbstständigkeit bin ich ja schon auch flexibler und kann mir den einen oder anderen Tag mal frei nehmen, wenn ich merke, dass mich meine Frau und die Kinder mehr brauchen oder ich einfach da sein möchte.
Wie stehst du generell zu der Möglichkeit, dass Väter für ein paar Monate aussteigen können? Finde ich gut und wenn es passt, sollten sie das auch in jedem Fall nutzen! Ich denke, man sollte hier keinen Unterschied mehr machen zwischen Frauen und Männern. Es wird aber noch etwas brauchen, bis das in unserer Gesellschaft wirklich der Fall sein wird.
Denkst du, es ist schwierig, nach so einer Zeit wieder zurück in den Job zu finden? Nein, nicht bei bis zu drei Monaten. Nach einem Jahr bräuchte es bestimmt die eine oder andere Schulung, um Veränderungen zu lernen, die in dem Jahr eingeführt wurden.