Energiesparen im Haushalt: 15 einfache Tipps
Fast nirgendwo in der EU sind die Stromkosten so hoch wie in Deutschland. Mit diesen Tipps sparst Du im Haushalt Energie - und Geld.

Elektrogeräte
Fernseher, Stereoanlage, Computer, DVD-Player: Sie alle sind Stand-by-Kandidaten, die meist nicht ausgeschaltet werden. Aber das kostet. Pro Haushalt und Jahr addieren sich die Kosten je nach Geräteausstattung auf weit über 100 Euro. Also schaltet sie so oft wie möglich ab, am besten über eine Steckdosenleiste mit Netzschalter. Noch mehr Energie spart ihr, wenn ihr die Helligkeit des Monitors runterdreht, diese ist oft höher eingestellt als nötig. Darüber hinaus gibt es Geräte, die nur anscheinend ausgeschaltet sind ("Scheinaus") oder gar keinen Ausschalter haben. Ihr könnt ganz einfach testen, ob euer Gerät wirklich aus ist: Sollte das Netzteil warm bleiben, obwohl ihr das Gerät ausgeschaltet habt, fließt weiterhin Strom. Auch hier empfehlen sich Steckdosenleisten mit Netzschalter, über die ihr auch gezielt mehrere Geräte an- und ausschalten könnt

Fernseher
Je größer das Fernsehgerät, desto höher ist auch der Stromverbrauch. Wer also einen neuen Fernseher anschaffen möchte, sollte vor dem Kauf genau überlegen, ob ein Gerät mit einer kleineren Bildschirmdiagonale nicht auch ausreicht. Fernseher mit LED-Hintergrundbeleuchtung verbrauchen rund die Hälfte weniger Strom als Plasma-Geräte. Vergleicht beim Kauf den Jahresstromverbrauch. So könnt ihr Geräte besser miteinander vergleichen. Stellt das Gerät nicht zu hell ein; das erhöht den Stromverbrauch.

Dusche
Auch wenn ein Vollbad herrlich entspannend ist - geht im Alltag lieber unter die Dusche als in die Wanne. Baden verbraucht drei Mal so viel Energie und Wasser wie Duschen. Beim Einseifen in der Dusche am besten das Wasser abstellen, das gilt auch fürs Zähneputzen und Rasieren. Ideal: einen Durchflussmengenbegrenzer, Sparperlator oder Sparduschkopf verwenden. Die gibt es günstig in jedem Baumarkt und sie sind kinderleicht einzubauen. Damit kann der Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent reduziert werden und durch die dem Wasser beigemischte Luft entsteht trotzdem ein voller Strahl.

Toilette
Eine Wasserspartaste in der Toilettenspülung verringert den Wasserverbrauch um ein Dreifaches. Wenn ihr keine Spartaste habt oder einbauen wollt, ist das so genannte WC-Stopp-Gewicht eine Alternative. Dieses Gewicht befestigt ihr am Schwimmerventil im Spülkasten. Beim Loslassen der Spültaste wird dadurch das Schwimmerventil sofort zurück gedrückt und weniger Wasser fließt durch. Noch einfacher: Bei älteren Toiletten hilft manchmal auch ein Stein oder eine gefüllte Plastikflasche im Spülkasten, um das Wasservolumen zu begrenzen

Möbel
Stellt große Möbel wie Betten und Schränke nicht zu nah an die Außenwände des Hauses. Denn je näher das Möbelstück am Gemäuer steht, desto stärker sinkt die Wandtemperatur. Dadurch kann auch unangenehme Feuchtigkeit entstehen. Optimal ist ein Wand-Abstand von fünf bis zehn Zentimetern.

Fenster
Bei euch steht ständig ein Fenster offen? Keine gute Idee, denn dadurch geht viel Wärme verloren. Gerade im Winter sollten ihr alle Fenster gleichzeitig für fünf Minuten weit öffnen und dann wieder schließen. Durch den Durchzug kommt in einem Schwung viel frische Luft herein, aber wenig Wärme gelangt hinaus. Über eine halbe Stunde angekippte Fenster lassen dagegen nur wenig Frischluft hinein, jedoch viel Wärme raus. Außerdem solltet ihr Heizungen möglichst nicht mit Vorhängen oder Möbeln verdecken. Nur so kann sich die Wärme ungehindert verbreiten.

Kühlschrank
Kühl- und Gefriergeräte gehören zu den Haushaltsgeräten, die am meisten Strom verbrauchen, weil sie im Dauereinsatz sind. Sie machen etwa ein Fünftel des Stromverbrauchs in einem Haushalt aus. Achtet darauf, dass der Kühlschrank nicht neben dem Herd steht oder anderen Wärmequellen (z.B. Heizung) ausgesetzt ist. Auch direkte Sonneneinstrahlung solltet ihr vermeiden. Der Kühlschrank braucht einfach zu viel unnötige Kraft, um die Temperatur zu halten. Die Eisschichten der Gefriertruhe ein bis zwei Mal im Jahr abtauen lassen. Dann passt nicht nur mehr ins Gerät, es braucht auch weniger Strom. Lebensmittel erst abkühlen lassen, bevor ihr sie in den Kühl- oder Gefrierschrank stellt. Wählt als Lagertemperaturen sieben Grad im Kühlschrank und minus 18 Grad im Gefriergerät. Das reicht vollkommen aus. Ihr fahrt in den Urlaub? Dann stellt den Kühlschrank auf die kleinste Kühlstufe. Noch besser: abschalten. Dann aber die Tür offen lassen, damit sich kein Schimmel bildet. Wer auf der Suche nach einem neuen Kühl- und Gefrierschrank ist, sollte möglichst ein Gerät mit Energieeffizienzklasse A+++ wählen. Achtet auch darauf, dass das Gerät zu euren Bedürfnissen passt. Ein großer, ungenutzter Kühlschrank ist für eine Person ungeeignet.

Mikrowelle
Nutzt zum schnellen Auftauen die Mikrowelle. Auch Eierkocher, Wasserkocher und Toaster sind sparsamer als der Herd.

Geschirrspüler
Geschirrspüler sind keinesfalls schlechter als das klassiche von Hand spülen. Ganz im Gegenteil: Sie brauchen weniger Wasser. Ein Geschirrspüler reinigt ein Gedeck für zwölf Personen mit etwa zehn bis 15 Litern. Von Hand bräuchtet ihr etwa 46 Liter. Den Geschirrspüler immer nur voll beladen starten. Und das Geschirr nicht vorspülen, das übernimmt die Maschine. Beim Einstellen auf die Wasserhärte achten und möglichst Energiespar- und Kurzprogramme verwenden. Falls ihr euch ein neues Gerät anschafft: Die Effizienzklasse A ist am sparsamsten, bei Geräten mit geringem Wasserverbrauch ist die Energieeffizienz am größten.

Backofen
Inspiziert den Kuchen oder Braten beim Backen nicht allzu lange bei offener Tür. Dadurch geht viel Wärme verloren. Es gibt viel zu backen und zu braten? Dann bei Umluftherden auf verschiedenen Ebenen alles gleichzeitig reinschieben. Viele Rezepte funktionieren übrigens auch ohne Vorheizen. Noch mehr Energie, nämlich bis zu 20 Prozent, spart ihr, wenn ihr einen "Backraumteiler" anbringt. Das ist ein Einschub mit integrierter Unterhitze, der den Backofen auf zwei Drittel verkleinert. Gibt's im Fachhandel.

Herd
Beim Kochen gilt: Auf jeden Topf einen Deckel! Und zwar einen gut schließenden: Die Größe des Kochtopfes sollte außerdem mit der Herdplatte übereinstimmen. Ist er zu groß, dauert das Kochen länger, bei zu kleinen Töpfen geht sehr viel Wärme verloren. Ihr habt eine elektrische Herdplatte? Dann stellt sie zehn Minuten vor Ende der Zubereitungszeit ab und nutzt die Nachwärme. Nur so viel Wasser erhitzen, wie ihr tatsächlich braucht. Schnellkochtöpfe brauchen bis zu 50 Prozent weniger Energie.

Waschmaschine
Waschmaschinen nie halb leer, sondern immer voll beladen verwenden. Dann wascht ihr am günstigsten, auch wenn es inzwischen Maschinen gibt, die die Waschladung berechnen und den Wasser- und Stromverbrauch darauf anpassen. Auf Vorwäsche kann man fast immer verzichten, es sei denn, die Kleidung ist massiv verschmutzt. Und die meisten Sachen werden auch bei 60° statt bei 90° sauber. Eine 60-Grad-Wäsche braucht 36 Prozent weniger Energie als der Kochwaschgang, eine 30-Grad-Wäsche sogar 75 Prozent. Spezielle Programme wie die für Feinwäsche nur auswählen, wenn es nötig ist. Denn diese Programme verbrauchen dreimal soviel Energie wie Normalprogramme und mehr Wasser. Einmal im Monat solltet ihr einen 60-Grad-Waschgang durchlaufen lassen, damit sich keine Keime ansammeln und vermehren können. Wer eine neue Waschmaschine anschaffen möchte, sollte ein gerät mit Energieeffizienzklasse A+++ wählen und Programme mit niedrigen Temperaturen und Eco-Programme vorziehen.

Wäschetrockner
Wäschetrockner verbrauchen viel Strom. Deswegen beim Waschen in der Waschmaschine eine möglichst hohe Schleuderzahl einstellen (min. 1400 Umdrehungen pro Minute), damit die Wäsche nicht klatschnass in den Trockner muss. So spart ihr Trocknungszeit – und damit auch Strom und Geld.

Beleuchtung
Der Name ist Programm: Energiesparlampen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als reguläre Glühbirnen. Noch sparsamer sind sie mit elektronischem Vorschaltgerät. Im Außenbereich lohnt sich der Einsatz eines Bewegungsmelders. Dann springt das Licht nur an, wenn es wirklich benötigt wird.

Heizung
Rund 70 Prozent des privaten Energieverbrauchs entfallen auf die Heizung – hier könnt ihr also richtig sparen! Gut ist, die Temperaturen für jedes Zimmer einzeln zu regeln: Empfehlenswert sind für das Wohnzimmer 20 bis 22 Grad, Schlafzimmer 16 bis 18 Grad, Kinderzimmer 20 Grad sowie für das Badezimmer 24 Grad. Wenn ihr morgens nicht auf ein kuschelig-warmes Badezimmer verzichten wollt, bringt einen Thermostat mit Zeitschaltuhr an. So erhöht die Heizung automatisch kurz vorm Aufstehen ihre Temperatur und schaltet sich danach wieder ab. Nachts gilt: Heizkörper nicht ganz herunterdrehen. Um den ausgekühlten Raum am nächsten Tag wieder aufzuwärmen, braucht die Heizung sehr viel Energie. Wenn es in der Ölheizung gluckert, befindet sich Luft im Heizkörper. Die blockiert die Zirkulation. Anti-Glucker-Strategie: Ventil am Temperaturregler öffnen, ein Gefäß darunter halten und warten, bis Wasser herauskommt. Danach Ventil wieder schließen.
Dieser Artikel ist zuerst erschienen bei BRIGITTE.de.