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Kinderdepots im Vergleich In die Zukunft investieren? Die richtige Geldanlage für Kinder

Kinderdepots im Vergleich
© ink drop / Adobe Stock
Den Kindern soll es jetzt und später gut gehen – auch finanziell. Steigende Verbraucherpreise und vergleichsweise niedrige Zinsen aufs Sparbuch machen die Geldanlage für den Nachwuchs aber nicht gerade leicht. Größere Renditechancen gibt’s am Aktienmarkt. Wir haben 31 Kinderdepots getestet – von Kosten bis Kontoeinrichtung.

Für die Kinder vorsorgen trotz Inflation?

Zuletzt ist das Leben deutlich teurer geworden. 2023 sind die Preise für Nahrungsmittel überdurchschnittlich gestiegen, auch die Energiepreise liegen im Frühjahr weit über Vorjahresniveau. Der Traum von der Wertanlage Eigenheim ist für die meisten ohnehin in weite Ferne gerückt, spätestens seit nicht nur die Kaufpreise, sondern auch die Baufinanzierungszinsen massiv gestiegen sind – von etwa 2,5 Prozent im März 2022 auf 4 Prozent im März 2023. Wer den Brokkoli beim Blick auf das Preisschild vor Schreck fallen lässt, fragt sich zurecht: Was können wir uns noch leisten? Wie sollen wir Vermögen für unsere Kinder aufbauen?

Einige Geldinstitute haben zwar bereits darauf reagiert, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen um 3,5 Prozentpunkte erhöht hat. Sie bieten mittlerweile wieder Zinsen auf Tagesgeldkonten an, manche sogar um die 3 Prozent. Zum Teil sind diese Angebote aber mit Einschränkungen verbunden – sie sind beispielsweise zeitlich begrenzt oder nur für Neukunden. Ob eine echte Trendwende stattfindet und die Zinsen langfristig die Inflation ausgleichen, bleibt abzuwarten.

Gerade wenn monatlich nur kleinere Beträge zur Verfügung stehen, dafür aber über viele Jahre – beispielsweise bis zum 18. Geburtstag des Kindes – eingezahlt wird, ermöglichen Wertpapiersparpläne wie Fonds- oder ETF-Sparpläne höhere Renditechancen. Wie sich der Aktienmarkt in den nächsten Jahrzehnten entwickelt, kann zwar niemand genau vorhersehen, in der Vergangenheit wurden etwaige Zwischenverluste jedoch über einen langen Anlagehorizont immer wieder ins Positive ausgeglichen. 

Kinderdepot für Anfänger

Um für dein Kind Geld in einem Fonds- oder ETF-Sparplan anzulegen, brauchst du zunächst ein Wertpapierdepot. Auch wenn du bereits ein eigenes Depot hast, macht es oft Sinn, ein separates Juniordepot auf den Namen des Kindes zu eröffnen. Dein Kind hat dann nämlich einen eigenen Sparerpauschbetrag, der steuerfrei bleibt.

Wer noch kein Bankdepot hat, findet eine große Anbieterfülle für Kinderdepots. Um die richtige Wahl zu treffen, müssen Anleger:innen zuvor möglichst mehrere Angebote genau vergleichen: Wie hoch sind die Depot- und sonstige Gebühren? Ab welcher Sparrate pro Monat kann regelmäßig angelegt werden? Welche Serviceleistungen gibt es? Wie groß ist die Fondsauswahl? Das kann gerade für Anlage-Einsteiger:innen unübersichtlich und zeitraubend sein. Deshalb haben wir das Institut für Vermögensaufbau beauftragt, Angebote von Direktbanken, Fondsbanken, Filialbanken und Robo-Advisorn im Hinblick auf wichtige Entscheidungskriterien und Qualitätsmerkmale zu untersuchen und zu bewerten. Das Ergebnis ist insgesamt erfreulich: 16 der 31 untersuchten Anbieter haben eine sehr gute Fünf-Sterne-Bewertung erreicht, darunter viele Robo-Advisor. Diese digitalen Anlagehelfer richten nach deinen Wünschen und nach einer persönlichen Risikoeinstufung ein passendes Wertpapier-Portfolio ein und verwalten es für dich. Für diesen Rundum-Service fallen allerdings Gebühren an.

Depotgebühren und Co: Durchblick im Gebührendschungel

Wenn Sparen fürs Kind Geld kostet, weil Depotgebühren fällig werden, überlegen potenzielle Anleger:innen zweimal, ob es sich für sie überhaupt lohnt. Das wissen natürlich auch die Institute und ermöglichen fast alle eine kostenlose Depotführung für Minderjährige.

Bei den Transaktionskosten für ETFs und Ausgabeaufschlägen für Fonds müssen die Sparer:innen genauer hinschauen. Sieben Institute bieten ETF-Sparpläne ohne Transaktionsgebühren an, vier weitere offerieren zumindest im Rahmen spezieller Aktionen ETF-Sparpläne ohne Transaktionskosten. Bei den Fonds kommen Anleger:innen nicht ganz so günstig ans Sparziel. Schließlich werden diese, anders als ETFs, aktiv von Fondsmanagern verwaltet. Dieser Service verursacht Kosten. Keine Ausgabeaufschläge oder Gebühren für Fondssparpläne zahlt man bei Flatex. Bei Consorsbank und ING werden immerhin ausgewählte Fondssparpläne auch ohne Ausgabeaufschläge angeboten.

Bei den Robo-Advisorn setzen sich die Gesamtkosten aus der Vermögensverwaltungsgebühr und den Produktkosten zusammen. Die jährliche Gebühr hängt dabei von der Anlagesumme ab. Besonders günstig ist der Anbieter Whitebox mit 0,56 Prozent.

Eine weitere wichtige Einstiegsvoraussetzung sind möglichst niedrige Mindestsparraten. Gerade bei jungen Familien wird mit der Geburt eines Kindes das Geld schließlich eher erst einmal knapper. Einen Sparbetrag von monatlich 100 Euro oder mehr für das Kind beiseitezulegen, ist oft nicht drin. Viele Anbieter versuchen, diese Hürde so klein wie möglich zu halten. Bei finvesto können Sparer:innen bspw. sogar mit 0,01 Euro starten.

Nachhaltig: Geldanlage mit gutem Gewissen

Um für das persönliche Sparvorhaben genau die richtige Zusammenstellung vornehmen zu können, ist eine breite Sparplanauswahl notwendig. Zum Glück ist die Palette an Fondssparplänen bei nahezu allen Direkt-, Fonds- und Filialbanken sehr groß. Das heißt, sie bieten mindestens 250 sparplanfähige Fonds an, 42 Prozent der Anbieter in unserem Test sogar mehr als 1000. Bei den ETF-Sparplänen haben immerhin 14 Anbieter mehr als 250 ETFs im Programm, einige sogar mehr als 750.

Deutlich an Bedeutung gewinnen außerdem nachhaltige Produkte. Wer beim Sparen an eine finanziell sichere Zukunft für seine Kinder denkt, denkt eine lebenswerte Zukunft eben mit. Darauf reagieren auch die Institute. Über 50 Prozent der getesteten Anbieter haben mittlerweile mehr als 20 nachhaltige Fonds im Angebot, bei den ETFs sind es 37 Prozent. Auch die Robo-Advisor folgen der Entwicklung und verfügen über mehr und mehr nachhaltige Produktlinien.

Kinderdepot einrichten: Einfach, verständlich, kindgerecht?

Auf Neulinge im Aktiengeschäft wirken das Anlegen eines Juniordepots, die Auswahl und der Handel von Aktien oft kompliziert. Damit der Euro am Ende nicht doch wieder nur ins Sparschwein wandert, sind guter Service und eine einfache, intuitive Abwicklung wichtig. Insgesamt stellen die Anbieter vermehrt unterstützende Services und Tools zur Verfügung. Die Must-Haves, die die meisten Banken bieten, sind ein Sparplanrechner und eine Produktsuche, bei der beispielsweise nach nachhaltigen Produkten gefiltert werden kann. Erklärende Informationen zur Eröffnung eines Kinderdepots und die Möglichkeit, diese zeitsparend online beziehungsweise per VideoIdent durchzuführen, gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Über die Hälfte der Institute in unserer Studie bieten umfangreiche Checklisten zur Kontoeröffnung an. Eine digitale Depoteröffnung können Anleger:innen bei fast 50 Prozent der gesteten Anbieter durchführen – Tendenz steigend. Ausbaufähig ist jedoch noch die Ansprache der zukünftigen Sparer:innen. Angebote zum spielerischen Erlernen der Finanzwelt für Kinder oder kindgerechte Auswertungen sind leider noch kein Standard.

31 Kinderdepots im Vergleich

ELTERN und das Institut für Vermögensaufbau haben 31 Kinderdepots getestet und zeigen, welche Angebote empfehlenswert sind. 16 Anbieter erreichen die Bestwertung.


Wie wurde getestet?
 Das Institut für Vermögensaufbau hat sich die wichtigsten überregionalen Angebote genauer angesehen. In den vier Kategorien Kosten, Voraussetzungen, Investment & Universum und Services wurden 23 Kriterien definiert und mit unterschiedlicher Gewichtung bewertet. Bei den Kosten etwa zählte eine kostenlose Depotführung weniger als die Höhe der Ausgabeaufschläge und Transaktionskosten. In jeder Kategorie waren 25 Punkte möglich. Alle Institute mit 75 Punkten oder mehr bekamen das Top-Ergebnis fünf Sterne.

Siegel Kinderdepots
© ELTERN

Ausgezeichnete Anbieter haben die Möglichkeit, für ihre Außendarstellung ein ELTERN-Siegel zu erwerben. Weitere Infos unter eltern.de/siegel.

jme ELTERN

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