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Demokratischer Erziehungsstil Wie wichtig ist die Gleichberechtigung von Eltern und Kindern?

Demokratischer Erziehungsstil: Familie mit zwei Kindern auch dem Sofa
© Rido / Shutterstock
Der demokratische Erziehungsstil bringt viel Potenzial für die kindliche Sozialentwicklung mit. Wie sinnvoll sie wirklich ist und welche Vor- und Nachteile zu betonen sind, erfährst du hier.

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Demokratischer Erziehungsstil: Definition

Verschiedene Erziehungsstile ermöglichen es Eltern und Familien, ihr Kind nach unterschiedlichen erprobten Modellen auf die große weite Welt vorzubereiten. Der demokratische Erziehungsstil gilt als besonders fair und kinderfreundlich, da die Eltern und das Kind gemeinsam wichtige Entscheidungen treffen.

Wie der Name schon verrät, ist dieser sozialpsychologische Erziehungsstil geprägt von Gleichheit und Sicherheit. Eltern und Kinder sind gleichberechtigte Mitglieder der Gruppe und fällen Entscheidungen unter Berücksichtigung aller Personen. So wird bei der demokratischen Erziehung nie über den Kopf der Kleinsten hinweg entschieden – es entsteht stattdessen Raum für Gedanken, Gespräche und Diskussionen.

Trotz der Meinungsfreiheit bewegt sich das Kind im demokratischen Erziehungsstil innerhalb eines sicherenGrundrahmens. Dieser gibt Grenzen vor, die das Wohl des Kindes und die Sicherheit verfolgen. In ihm können die Kinder ihre Sichtweisen äußern, Ideen unterbreiten, Entscheidungen mit treffen und sich frei entwickeln.

Das harmonische Verhältnis zwischen Eltern und Kindern macht den demokratischen Erziehungsstil so besonders. In der Beschützerrolle unterstützen und ermutigen Erziehende die Kinder auf ihrem eigenen Weg und sind jederzeit der Fels in der Brandung. Dabei werden statt Strafen klärende Gespräche gesucht, in denen das Problem besprochen wird und in einigen Fällen Konsequenzen erhoben, die für das Kind jedoch immer nachvollziehbar sein sollten. Wärme, Offenheit, Akzeptanz und Zuneigung machen den demokratischen Erziehungsstil zu einem der besten.

Merkmale der demokratischen Erziehung im Überblick

  • Entscheidungen werden gemeinsam getroffen
  • Jedes Familienmitglied ist ein gleichwertiger Teil der Gruppe
  • Jede:r darf seine Meinung und seine Sichtweisen äußern und die der anderen hinterfragen
  • Grundregeln als Sicherheitsgerüst
  • Freie Entwicklung des Kindes
  • Unterstützendes und liebevolles Familienumfeld

Lese-Tipp: Ein autoritativer Erziehungsstil ähnelt dem demokratischen – erfahre hier genaueres dazu!

Vor- und Nachteile des demokratischen Erziehungsstils

Der demokratische Erziehungsstil überzeugt durch seine vielen Vorteile, jedoch bringt er auch ein paar Nachteile mit sich.

Vorteile

  • Keine harten Regeln: Willkürliche Verbote, die das Kind nicht nachvollziehen kann, finden in der demokratischen Erziehung keinen Raum.
  • Lernen, für Wünsche einzustehen: Durch die Möglichkeit der Diskussion lernen Kinder früh, für ihre Wünsche und Bedürfnisse einzustehen. Dies stärkt das Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und die Eigeninitiative.
  • Ausgeprägter Wortschatz: Durch die sprachliche Auseinandersetzung lernen Kinder bereits in jungen Jahren, sich klar auszudrücken.
  • Konstruktives Auseinandersetzen: Bei Unstimmigkeiten wird in der Gruppe entschieden. Dabei können Kinder natürlich nicht immer ihre Vorstellungen durchsetzen. Statt zu murren, lernen sie früh, kompromissbereit zu sein, konfliktfähiges Verhalten anzuwenden und das Gemeinwohl der Gruppe nicht aus den Augen zu verlieren.
  • Verantwortung übernehmen: Durch das Integrieren in eine Gemeinschaft bringt das Kind später, beispielsweise im Kindergarten und der Schule, faires Sozialverhalten mit. Es vertraut der Organisation der Gruppe und kann sich gut integrieren und einbringen.
  • Teamfähigkeit: Das Arbeiten und Lösen von Problemen in einer Gruppe ist für Kinder, die demokratisch erzogen wurden, oftmals kein Problem.

Nachteile

  • Ausdiskutieren von Regeln: Durch den offenen und demokratischen Umgang möchte das Kind möglicherweise keine Regeln und Grenzen akzeptieren, die von den Eltern festgeschrieben wurden. Sie möchten alles ausdiskutieren und auch die Grundregeln zu Fall bringen.
  • Geduld der Eltern: Eine Diskussion mit einem Kind kann schnell unproduktiv verlaufen und sich endlos wiederholen. Dabei ist Geduld der Eltern gefragt.
  • Kinder als gleichberechtigte Personen sehen: Einigen Eltern könnte es schwerfallen, die Kinder als Diskussionspartner:innen mit demselben Mitspracherecht anzuerkennen.

Demokratische Erziehung: Aufgaben der Eltern, Erzieherinnen und Erzieher

Erziehende Personen, seien es Eltern, Großeltern, oder Erzieher:innen, verstehen sich als Gruppenmitglieder. Sie führen persönliche Gespräche mit den Kindern und lösen Probleme in der Gruppe, ohne Befehle zu erteilen. Gilt es eine Aufgabe anzugehen, geben die Eltern oder Erzieher:innen einen Überblick über die Tätigkeit und das Ziel, Entscheidungen werden anschließend aber in der Gruppe diskutiert. Dabei werden die Kinder unterstützt und ermutigt. Lobende Worte oder tadelnde Äußerungen werden in Form von konstruktivem Feedback gegeben, welches die Kinder nachvollziehen können. Impulsive Bestrafungen finden in der demokratischen Beziehung keinen Platz. Sollte es zu einem Problem kommen, geben die Eltern oder Erzieher:innen Lösungsmöglichkeiten vor, die in der Gruppe besprochen werden.

Fazit

Die demokratische Erziehung überzeugt durch ihren Gleichberechtigungsgedanken. Wichtige Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, Kinder haben dasselbe Mitspracherecht wie die Eltern. Ihre eigenen Ansichten und Standpunkte werden ernst genommen und in die Entscheidung miteinbezogen. Dabei bewegen sich die Kinder innerhalb von Grundregeln, die von den Eltern festgelegt wurden. Durch diesen warmen, offenen und liebevollen Erziehungsstil entwickeln die Kinder ein gesundes Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Konfliktfähigkeit. Eine schöne Art der Kindererziehung, die die Kleinen fair und gleichberechtigt auf das Leben im Kindergarten und der Schule vorbereitet.

Lese-Tipp: Neben der demokratischen Erziehung könnten dich auch der Laissez-faire-Erzeihungsstil, die autoritäre Erziehung oder die antiautoritäre Erziehung interessieren. Viel Spaß beim Lesen!

Verwendete Quellen: kindergesundheit-info.de, fachportal-paedagogik.de

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