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Familien im Lockdown Der Kinderschutzbund warnt vor den neuen Kontaktbeschränkungen

Mädchen will mit Ball draußen spielen
© :ozgurcankaya / iStock
Der verschärfte Lockdown bringt Familien an ihre Grenzen. Jetzt hat der Kinderschutzbund offiziell vor den Folgen der Kontaktbeschränkungen gewarnt – für Eltern seien sie eine „Katastrophe“.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise gehen in die zweite Runde – und damit beginnen Familien das Jahr erneut mit einem Spagat aus Home Office und Kinderbetreuung. Nachdem der sogenannte Lockdown Light im Dezember keine nennenswerte Reduzierung der Infektionszahlen nach sich zog, schärfen Politiker*innen nun noch einmal nach: Der Lockdown wurde nicht nur verlängert, sondern um weitere Beschränkungen erweitert. Dazu zählen vor allem strengere Kontaktregeln. Ein Haushalt darf sich bis vorläufig 31. Januar nur noch mit einer weiteren Person treffen. Zuvor war in den meisten Bundesländern das Zusammentreffen von zwei Haushalten mit bis zu fünf Personen möglich. 

So notwendig die neuen Maßnahmen in Hinblick auf hohe Todeszahlen auch sind: Die Regeln stellen eine Herausforderung dar – und zwar insbesondere für Familien.

Corona-Lockdown bringt Familien an die Grenzen

Der Lockdown bringt Eltern gerade an ihre Grenzen. Das weiß jeder, der sich gerade seit Monaten versucht, zu vierteilen. Vor den Folgen der Kontaktbeschränkungen warnte nun aber auch der Präsident des Kinderschutzbundes persönlich. Gegenüber RND erklärte Heinz Hilgers, dass er auf eine Ausnahmeregelung für Kinder unter 14 Jahren hoffe. 
Wieso sollte es eine Ausnahme geben? Der Forderung liegen zwei Befürchtungen zugrunde: Zum einen sei der Kontakt zu Gleichaltrigen für die Entwicklung der Kinder notwendig, um sich zu messen und zu spielen. Zum anderen würden Beschränkungen eine "Katastrophe" für Eltern darstellen, so Hilgers. Das Aufteilen der Kinderbetreuung würde damit deutlich erschwert.

Kontaktbeschränkungen: Gelten Ausnahmen für Kinder?

Nach den neuen Regeln dürften sich beispielsweise nur noch ein Haushalt und ein Kind, aber nicht dessen Elternteil oder Geschwister treffen. Man müsste sich zwischen Erwachsenem oder Kind entscheiden – was wiederum Betreuungsmöglichkeiten zwischen Nachbarn, Familie und Freunden verbieten würde. Darauf müssten Eltern jedoch zu Zeiten von Home Office und Homeschooling zwangsläufig zurückgreifen. 
Tatsächlich haben im Laufe der Woche nun mehrere Bundesländer Nachbesserungen der Kontaktregeln für Kinder vorgenommen. In Baden-Württemberg zählen Kinder unter 14 Jahren beispielsweise für Alleinerziehende, Patchwork-Familien oder die Kinderbetreuung nicht mit. Welche weiteren Kontaktbeschränkungen es für Kinder in den jeweiligen Bundesländern gibt, könnt ihr bei uns nachlesen. 

verwendete Quellen: Tagesschau, RND, Kinderschutzbund

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