"Ein Christbaum für die Rehe" von Rosa - Teil 2
Ein paar Lichter überstanden wohl kurz den Wind. In meiner Erinnerung sehe ich Rehe und Hirsche am erleuchteten Baum vorbeiziehen. Bis heute. Ja, genau, eine Fehlleistung. Wild ist scheu und meidet flackerndes Licht. Und erst wenn die Menschen weg sind, nähert es sich der Fütterung. Trotzdem – das ist mein Kindheitsweihnachten. Und wahr ist die Wärme, die das verfrorene Kind spürte, als es sein Vater durch den Schnee nach Hause trug. Papa roch nach Kaffee und Heu, nach Tannenharz und ich weiß noch, wie es sich anfühlte – meine Wange an seinen kratzigen Bartstoppeln. Was mir das Christkind an diesem Weihnachten gebracht hat? Keine Ahnung.