Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Um die ökologische Nachhaltigkeit von Gebäuden zu bewerten, muss der gesamte Lebenszyklus – Bau, Nutzung und Entsorgung – betrachtet werden. Über ein Drittel des Abfallaufkommens und der Energieverbräuche bei uns sind auf die Bauindustrie zurückzuführen. Beim Neubau müssen Materialien oft energieintensiv hergestellt und oft zudem große Mengen an Bauschutt entsorgt werden, falls ein Abriss vorausging. Dafür lassen sich umweltfreundliche Maßnahmen berücksichtigen – etwa Dämmung, Heizung mit erneuerbaren Energien, Verwendung von Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen etc. Während der Nutzung sind Neubauten häufig ressourcensparend und/oder können sogar Energie erzeugen. Bei einer Bestandsimmobilie wirkt sich oft vor allem der erhöhte Energieverbrauch während der Nutzung auf das Klima aus, da ältere Gebäude meist nicht den heutigen Standards entsprechen. Der Verbrauch kann jedoch durch energiesparende Maßnahmen oder Konzepte verringert werden. – Dr. Iris Matzke, Geoökologin und Nachhaltigkeitsberaterin bei Sphera