Diese Momente sind im Gedächtnis geblieben: Als Dr. Johannes Wimmer, 38, im Dezember 2020 bei der großen "Ein Herz für Kinder"-Gala vom Tod seiner Tochter Maximilia, 9 Monate, erzählte, rührte er Deutschland zu Tränen. Sein Auftritt war ein Moment unglaublicher Liebe, Kraft und Hoffnung. Das kleine Mädchen starb im November 2020 an einem seltenen, bösartigen Hirntumor. Es kämpfte tapfer. Tag für Tag, Stunde für Stunde. Am Ende mussten die Eltern kämpfen. Maximilia schlief friedlich ein. Dr. Johannes Wimmer und seine Frau Clara, 34, wuchsen über sich hinaus, obwohl eine Welt für sie zusammen brach.
Dr. Johannes Wimmer: "Man ist Zuschauer in seinem eigenen Leben"
Wie haben die Eltern es geschafft, mit dem tragischen Verlust umzugehen? Darüber hat der TV-Arzt nun in einem Interview mit der Apotheken Umschau gesprochen. Der Mediziner macht kein Geheimnis daraus, dass er große Schwierigkeiten hatte, wieder zurück ins Leben zu finden. "Man ist Zuschauer in seinem eigenen Leben. Es ist schwer, sich zurückzukämpfen", betont der gebürtige Hamburger.
Noch heute wird der 38-Jährige von schlaflosen Nächten geplagt: "Da geht es nicht darum, nach vorne zu denken. Da reicht die Kraft gerade so, um auf der Stelle zu bleiben", erklärt er. Auch wenn Freunde ihn unterstützten, wo es nur ging, räumt er ein: "Schwierig ist der Satz: Meld dich, wenn du etwas brauchst."
Der TV-Arzt blickt nach vorn
Unterkriegen lassen will sich der TV-Arzt aber nicht, wie er klarstellt: "Wenn der Wind von vorne immer stärker bläst, bleibe ich umso fester stehen." Und weiter: "In mir brennt eine Glut, die geht nicht aus!" Trotz Trauer blickt er nach vorne, auch für seine kleine Tochter. Im August 2021 wurde der Arzt erneut Vater. Von seiner Tochter schwärmt er. "Sie bringt ein unglaubliches Glück, ohne die Lücke zu schließen, die Maxi hinterlassen hat. Das soll sie auch gar nicht … und sie ist auch ganz anders als ihre Schwester", so der stolze Papa.
Den Verlust seiner Tochter öffentlich zu machen und der Krankheit ein Gesicht zu geben, war und ist für den TV-Arzt bis heute sehr wichtig: "Krebskranke Kinder haben keine Lobby. Sie können nicht aufstehen und sagen, dass es dringend mehr Krebsforschung für Kinder braucht." Um anderen Eltern den Schmerz zu ersparen, den er und seine Frau erfahren mussten, engagiert sich Johannes Wimmer für das Hopp-Kindertumorzentrum in Heidelberg.
Verwendete Quellen: "Apotheken Umschau"
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf GALA.