Wer setzt sich durch?10 Streitpunkte, die nur Eltern kennen!
Mit einem Kind verändert sich schlagartig alles - vor allem Eure Paar-Beziehung. Und weil jetzt ganz andere Aufgaben verteilt, Herausforderungen überwunden und Prioritäten neu gesetzt werden müssen, knallt es. Öfter. Anders. Schlimm? Nicht wirklich. Schaut unsere 10 Sprengsätze an. Entschärfung gefällig? Haben wir!

Vor dem Kind: Wer ist dran mit Staubsaugen, wer muss die Spülmaschine ausräumen und wem steht eigentlich das Recht auf den letzten Schokoriegel zu?
Nach dem Kind: Wer darf schlafen, wer muss aufstehen?
Tja, willkommen im Eltern-Alltag - ab jetzt geht es ans Eingemachte. !
Will man als Mama oder Papa sein Recht auf "Freizeit" bewahren oder unliebsame Aufgaben auch einfach mal abwälzen, ist er da, der gnadenlose Kampf.
Möge der/die Bessere gewinnen?
Ja, mit unseren kleinen Tipps schon. ;)

Wer wechselt die Stinkewindeln (also die RICHTIG schlimmen)?
Auch wenn Ihr Euch sonst alle Aufgaben teilt, damit auch alles immer schön fair bleibt - beim Thema Wickeln gibt es keine Freunde!
Denn gerade wenn so eine richtig dicke, frische Stinkbombe in der Windeln auf Entsorgung wartet, würde sich so manch einer (verständlicherweise) gerne vor seiner eigentlichen Säuberungspflicht drücken.
Und genau in dieser Situation erwacht eine Fähigkeit in Euch, die Ihr vorher noch nicht kanntet: Die Verleugnung des eigenen Geruchssinnes.
Wer kann länger so tun, als wäre nichts?
Wer hält den "Duft" länger aus, ohne sich mit langsam tränenden Augen selbst zu verraten?
Wer opfert sich schlussendlich aber doch und wird heimlicher Held des Tages?
Möge der Bessere gewinnen!

Wer muss sonntags mit den Kindern aufstehen?
Ja, natürlich ist es toll, schon morgens beim ersten Augenaufschlag vom süßesten Gesicht der Welt angestrahlt zu werden. Aber morgens um sieben mitspielen? Sofort Frühstück machen?
Aber an einem Sonntag? Ernsthaft?
Gerade an dem wohl einzigen Tag der Woche, an dem Ihr mal etwas länger schlafen KÖNNTET, ist das Schicksal gnadenlos - einer MUSS einfach aufstehen. Doch wer?
Der, der einfach nicht so gut darin ist, die Tiefschlafphase pantomimisch darzustellen und auf Durchzug zu stellen?
Oder der, dessen Name explizit gerufen wird?
Am besten, Ihr legt einfach noch mal eine ausgiebige Kuschelrunde ein und startet dann gemeinsam in den Tag.

Wer isst die Reste vom Kinderteller?
Drei Gäbelchen Risotto und das Kleine ist satt. Zwei Bröckchen vom Wiener Schnitzel und nichts geht mehr.
Was tun? Das leckere Essen entsorgen? Oder in die Rolle des familiären Müllschluckers schlüpfen und für die Vernichtung jeglicher Reste sorgen?
Findet ein System, dass für Euch alle funktioniert, z.B. immer nur so viel auf den Kinderteller tun, wie tatsächlich auch gegessen wird.
Ist der Hunger doch mal groß, gibt es eben einen Nachschlag und wenn nicht, muss sich niemand als persönlicher Resteverwerter opfern.
(Es sei denn, Ihr steht auf Babybrei, angelutschtes Brot & Co. - dann, äh .. vergesst was hier steht und lasst es Euch schmecken!)
;)

Wer verlässt mit dem (kurz vor der Eskalation stehenden) Kind das Restaurant?
Oh je! Schon so lange habt Ihr Euch darauf gefreut, mit der ganzen Familie ein tolles Essen im Restaurant zu genießen - und dann arten die berühmten "5 Minuten" des Kindes in eine handfeste Schlechte Laune-Attacke aus.
Plötzlich ist alles super doof, das Essen schmeckt sowieso nicht und vor lauter Langeweile MUSS jetzt einfach mit dem Stuhl gekippelt, auf dem Tisch getrommelt, herumgerannt, lautstark gequengelt werden.
Du aber schaffst es, so lange durchzuhalten und die Nerven zu bewahren, bis der Andere mit dem eskalierenden Kind das Restaurant verlässt?
Und kannst sogar noch Deinen Teller leer essen?
Respekt!
Es sei denn, Du hast mit leicht unfairen Sätzen wie "Magst Du mal mit Mama/Papa an die frische Luft gehen?" oder "Schatz, bei Dir ist die Kleine viel schneller wieder ruhig, Du machst das immer so toll!" nachgeholfen. ;)

Wer muss probieren, was das Kind gekocht hat?
STOPP! Bevor Du jetzt so etwas sagst wie "Oh, das sieht aber lecker/interessant/spannend aus!" und Dich damit selbst in die Vorkoster-Falle manövrierst, bleibt lieber ruhig und spar Dir den Kommentar.
Es sei denn, Du willst Deinen Partner in die Pfanne hauen, weil er/sie Dein "Schade, aber ich bin schon so satt" mit einem Gegenargument torpediert hat.
Dann reicht ein einfaches: "Mama/Papa hat bestimmt ganz doll Hunger, er/sie hat heute nämlich noch gar nichts gegessen!".
Versprochen. ;)

Wer muss mithelfen, das Drölftausend-teilige Spielzeug aufzubauen?
Regel Nr.1: Wenn Du das neue, unglaublich große LEGO-Set selber total klasse findest, stellt sich diese Frage gar nicht erst und wenn doch, ist die Antwort klar: DU.
Ansonsten steht vor dem Spielspaß oft noch die (nervige) Aufbau-Vorarbeit, die das Kind natürlich eher so semi-cool findet.
Sollte sich niemand von Euch freiwillig opfern, zählen die grundlegenden Fragen:
Wer hat sich überreden lassen?
Wer hat es gekauft?
Ach ja, und wer hat gerade ÜBERHAUPT keine Zeit, weil die Wäsche/das Essen/die eigene Faulheit gerade unglaublich laut ruft?

Wer ist der "Good Cop", wer der "Bad Cop"?
Egal ob bei Freunden, im Zoo oder beim Kindergeburtstag - geht es um das allseits gehassliebte "Wir müssen jetzt nach Hause!"-Szenario, muss einer von Euch beiden die Rolle des "Bad Cop" übernehmen.
Selbiges gilt auch für den Fall, wenn Ihr tatsächlich mal gemein sein und/oder durchgreifen müsst, bevor die Dinge direkt in die Binsen gehen.
Das Blöde ist nur: Auch wenn sich Dein Kind sonst nicht viel merken will, geht ihm diese Rollenverteilung oft direkt in Fleisch und Blut über. Deshalb bitte: Raus aus dem Muster "Blöde Mama, netter Papa" - oder eben genau umgekehrt. Seid abwechselnd Spaßbremse und Kinderversteher. Spielverderber und Eis-Erlauber. Ist gut für Euch. Und für die Kinder sowieso.

Wer muss im Urlaub für Action sorgen, wer darf faulenzen?
Endlich Urlaub! Endlich entspannt am Meer, Pool, See liegen, die Augen schließen ...und von einem lauten "Los, Du musst mit ins Wasser kommen!" wieder unsanft in die Realität zurückgeholt werden.
Irgendwie logisch, schließlich bedeutet Baden gehen ja nicht rumliegen, faul sein und den Partner in die Fluten schicken - es sei denn, Du simulierst kurz einen "schlimmen Knöchel" oder den "schmerzenden Arm", die ein fröhliches Wasserball-Match leider völlig unmöglich machen.
Und sowieso ist Papa/Mama doch eh der bessere Spieler, oder? ;)

Wer beantworte die schwierigen/heiklen/peinlichen Fragen?
Papa, wie bekommen eigentlich lesbische Frauen Kinder? Schluck. Ja, wie?
Mama, was hast Du mit dem Geld von Oma gemacht? Mist. Erwischt.
Solltest Du aber gerade wirklich weder Deine Gehirnwindungen durchforsten, noch deine persönliche Unwissenheit zugeben wollen, bleibt Dir nur noch eine Möglichkeit: Von Dir selbst ablenken, die Aufmerksamkeit auf den Partner richten und seine Weisheit z.B. mit einer "Schatz, hast Du nicht letztens erst was darüber gelesen? Das ist doch Dein Spezialgebiet, ich kenne mich da leider ja Ü-BER-HAUPT nicht aus!"-Aussage sehr deutlich hervorzuheben.
Klappt immer. ;)

Wer ist der/die Beste?
Egal ob "Good Cop" oder "Bad Cop", Spaßbremse, Erklärungsabschieber, Windelverweigerer oder Spielverderber:
Ihr seid es beide. Alles davon.
Und somit auch die besten Eltern der Welt.
Fragt mal Euer Kind. ;)